Familienbetrieb Knoll Maschinenbau: 140 Stellen fallen weg!

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Knoll Maschinenbau GmbH in Bad Saulgau kündigt 140 Stellenabbau an. Mitarbeiter sollen durch ein Freiwilligenprogramm geschützt werden.

Knoll Maschinenbau GmbH in Bad Saulgau kündigt 140 Stellenabbau an. Mitarbeiter sollen durch ein Freiwilligenprogramm geschützt werden.
Knoll Maschinenbau GmbH in Bad Saulgau kündigt 140 Stellenabbau an. Mitarbeiter sollen durch ein Freiwilligenprogramm geschützt werden.

Familienbetrieb Knoll Maschinenbau: 140 Stellen fallen weg!

Die wirtschaftliche Lage in Deutschland wird düsterer. Die Knoll Maschinenbau GmbH aus Bad Saulgau, ein familiengeführtes Unternehmen, macht das gleiche durch wie viele andere in der Branche. Mit 1.200 Mitarbeitern, davon 1.100 am Hauptsitz, plant das Unternehmen den Abbau von 140 Stellen, sowohl in der Produktion als auch in der Verwaltung. Geschäftsführer Matthias Knoll äußert sich besorgt über die Entscheidung und betont, dass man nicht von einer baldigen Verbesserung der wirtschaftlichen Lage ausgeht. So sind die Mitarbeiter am 28. Oktober 2025 über die anstehenden Maßnahmen informiert worden, die in enger Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat umgesetzt werden sollen. Der Betriebsratsvorsitzende Peter Widmann zeigt sich jedoch optimistisch, dass die Personalmaßnahmen sozial verträglich gestaltet werden können. Dies steht im Kontext einer allgemein schwierigen wirtschaftlichen Situation, die für viele Unternehmen zu Herausforderungen führt, wie eine aktuelle Analyse von EY bestätigt.

Wie drückt sich diese wirtschaftliche Misere aus? Der Umsatz in der deutschen Industrie sank im ersten Quartal 2023 um 0,2 % im Vergleich zum Vorjahr und dies ist bereits das siebte Quartal in Folge mit rückläufigen Erlösen. Betroffen sind nicht nur Maschinenbauer: Auch in der Gummi- und Kunststoffindustrie fiel der Umsatz um 3,1 %, während die Textil- und Bekleidungsbranche mit einem Minus von 2,0 % zu kämpfen hat. Maschinenbauakteure sehen sich einem Umsatzrückgang von 0,8 % gegenüber, und die Automobilindustrie musste einen Rückgang von 0,7 % hinnehmen. Einhergehend mit sinkenden Umsätzen ist ein Rückgang der Beschäftigung von 1,8 % zu verzeichnen, was die Sorgen der Knoll Maschinenbau GmbH noch verstärkt.

Die Herausforderungen der Industrie

Insgesamt wurden in der deutschen Industrie im vergangenen Jahr etwa 101.000 Stellen abgebaut. Brorhilker von EY prognostiziert, dass bis Ende des Jahres mindestens 70.000 weitere jobs gefährdet sind. Hohe Energie- und Personalkosten belasten die Unternehmen zusätzlich und könnten die Gesamtlage weiter verschärfen. Besonders die Automobilindustrie leidet stark; hier wurde in den letzten zwölf Monaten ein Rückgang der Beschäftigung um nahezu 6 % festgestellt. Damit stellt sich die Frage, wie lange sich Unternehmen weiterhin an die schwierige Lage anpassen können.

Zusätzlich zu den Herausforderungen auf dem Heimatmarkt zeigen die Exportzahlen ein gemischtes Bild. Während die Exporte zu US-Kunden um 3 % gestiegen sind, sanken die Exporte nach China um 15 % und nach Frankreich sogar um 5 %. Diese Rückgänge zeigen deutlich, dass auch internationale Märkte nicht mehr die erhofften Absatzmöglichkeiten bieten.

In solchen Zeiten gezielt in die Zukunft zu investieren und Arbeitsplätze zu erhalten, ist für Unternehmen wie die Knoll Maschinenbau GmbH eine Herkulesaufgabe. Ein Freiwilligenprogramm soll helfen, betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden und einen sozialverträglichen Weg zu finden. Doch die Zukunft bleibt ungewiss, und das Umfeld ist nach wie vor sehr herausfordernd.