Sigmaringen: Krankenhaus mit optimistischen Prognosen nach Krisenjahr!
Das SRH Klinikum Sigmaringen verbessert sich nach schwierigen finanziellen Jahren: Defizite sinken, Patientenzahlen steigen.

Sigmaringen: Krankenhaus mit optimistischen Prognosen nach Krisenjahr!
Im Sigmaringer Krankenhaus gab es in letzter Zeit einige einschneidende Entwicklungen, die Hoffnung auf eine positive Wende machen. Nach einem ziemlich durchwachsenen Jahr 2023, in dem das Krankenhaus ein Defizit von 16,7 Millionen Euro verzeichnete, zeigen die jüngsten Zahlen eine abnehmende Verlustquote. Für 2024 wird ein Verlust von 7,6 Millionen Euro prognostiziert, welcher bereits von der SRH Gesundheit GmbH und dem Landkreis Sigmaringen aufgefangen wurde. Diese Zahlen sind ein Lichtblick nach dem dramatischen Rückgang der Finanzen im Vorjahr, der unter anderem durch ein Sanierungsprogramm bedingt war. Dabei mussten rund 125 Angestellte, was etwa einem Zehntel der Belegschaft entspricht, ihre Kündigung hinnehmen. Das berichtet die Schwäbische Zeitung.
Besonders beachtenswert ist, dass die größten Einsparungen in den letzten Monaten im Personalbereich erzielt wurden. Hierbei gab es jedoch keine betriebsbedingten Kündigungen, sondern es wurde ein Freiwilligenprogramm in Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat entwickelt. Bei diesem Programm sollen etwa 60 Mitarbeiter betroffen sein, wobei die Stellen in der Pflege nicht in Mitleidenschaft gezogen werden. Stattdessen bekommen Mitarbeitende mit pflegerischer Qualifikation die Gelegenheit, sich in der Pflege weiterzubilden oder umzusetzen. Die Geschäftsführer der SRH Kliniken Landkreis Sigmaringen GmbH, Dr. Jan-Ove Faust, hat die letzten Monate intensiv an einem Sanierungsplan gearbeitet, der erst ab 2025 positive Auswirkungen zeigen soll. Mehr dazu findet sich auf KMA Online.
Wie geht es weiter?
Ein wichtiges Thema bleibt der Investitionsstau am Krankenhaus. Seit fast einem Jahr warten die Verantwortlichen auf einen Förderbescheid über 25 Millionen Euro. Klinikchef Sven Schönfeld fordert daher mehr Klarheit von der Politik und appelliert an die Verantwortlichen, ihrer Verantwortung gerecht zu werden. Allein für 2025 wird ein Rückgang des Verlustes sowie eine Steigerung der Patientenzahlen erwartet. Diese neuen Entwicklungen könnten entscheidend dafür sein, dass sich die Situation am Krankenhaus endlich aufhellt.
Doch nicht alles ist so einfach, wie es scheint. Mit der Einführung der Vorhaltepauschale ab 2026, die zur finanziellen Absicherung der Krankenhäuser dienen soll, gibt es weiterhin Unklarheiten. Wie hoch die Vergütung genau ausfallen wird, ist bislang ungewiss. Das Bundesgesundheitsministerium hat bereits darauf hingewiesen, dass Krankenhäuser, die im Landeskrankenhausplan berücksichtigt sind, von den Krankenkassen eine Erstattung der Behandlungskosten erhalten. Dieses System könnte einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, die finanzielle Lage der Kliniken langfristig zu stabilisieren; mehr dazu erfahren Sie auf der Website des Bundesgesundheitsministeriums.
Das Sigmaringer Krankenhaus steht damit an einem Wendepunkt. Die kommenden Monate werden zeigen, ob es gelingt, den eingeschlagenen Weg erfolgreich weiterzugehen. Mit einem guten Händchen und der richtigen Unterstützung könnte das Krankenhaus vielleicht wieder zu einem stabilen Anbieter in der Gesundheitsversorgung werden.