Alarm in Baden-Württemberg: Gefährliche Ameise bedroht unsere Infrastruktur!

Alarm in Baden-Württemberg: Gefährliche Ameise bedroht unsere Infrastruktur!
In den letzten Monaten sorgt eine aggressive Neobiota-Art, die Ameise *Tapinoma magnum*, in Deutschland für besorgte Gesichter. Ursprünglich aus Nordafrika und dem Mittelmeerraum stammend, breitet sich diese invasive Ameise nicht nur in Baden-Württemberg rasant aus, sondern stellt auch eine ernste Bedrohung für die lokale Fauna und Infrastruktur dar. Merkur berichtet von dramatischen Vorfällen, wie zum Beispiel in Kehl, wo die kleinen Plagegeister in Häuser eindrangen und sowohl Strom- als auch Internetverbindungen störten.
Die Ameise hat insbesondere in Regionen entlang des Rheins und in Städten wie Stuttgart und Esslingen Fuß gefasst. Anwohner aus Tübingen versuchen verzweifelt, die Ameise in der Beethovenstraße zu vertreiben, doch alle Bemühungen sind bislang vergebens. Lukas Haderlein vom Ordnungsamt Tübingen hebt hervor, wie wichtig es ist, dass die Bürger in Betroffenheit miteinander sprechen, um gemeinsam Strategien zu entwickeln.
Forschung und Schutzmaßnahmen
Das Ordnungsamt in Tübingen hat durch die Entdeckung eines Biolehrers, der eine Kolonie dieser Ameisen identifizierte, Alarm geschlagen. Die Stadt arbeitet nun an der Anpassung von Sprühgeräten, um heißes Wasser tief in den Boden zu bringen, um so die Ameisen effizient zu bekämpfen. Besonders der Schutz kritischer Infrastruktur, wie Krankenhäuser und Schulen, steht dabei im Fokus. Dies zeigt, wie ernst die Situation genommen wird.
Zur Bekämpfung der *Tapinoma magnum* hat die Politik in Baden-Württemberg bereits einen Forschungsauftrag an die staatlichen Museen für Naturkunde in Stuttgart und Karlsruhe vergeben. Ziel ist es, die Ausbreitung der Ameise genauer zu untersuchen und Prognosen über potenzielle Verbreitungen zu erstellen. SWR hebt hervor, dass Bürger eingeladen sind, Fotos und Proben zur Analyse einzusenden, um die Datensammlung zu unterstützen. Das gibt vielen Menschen den Anreiz, aktiv gegen diese Bedrohung vorzugehen.
Das Ausmaß der Bedrohung
Könnte die *Tapinoma magnum* eine ganz neue Dimension der invasiven Arten in Deutschland darstellen? Nach Angaben des Bundesamts für Naturschutz gibt es in Deutschland rund 900 etablierte Neobiota-Arten, mit einem signifikanten Anstieg in den letzten 170 Jahren. Besonders alarmierend ist, dass die *Tapinoma magnum* Superkolonien bilden kann, die sich aus Millionen von Individuen zusammensetzen und heimische Arten verdrängen.
Die Sichtungen dieser Ameisenarten nehmen in Städten wie Nürtingen, Esslingen, Wilhelmsburg und sogar in einem Wohngebiet in Hessigheim zu, wo Anwohner von umgegrabenen Gärten berichten. Während einige Städte bereits Maßnahmen ergreifen, haben andere, wie Nürtingen, noch keine offiziellen Meldungen über Sichtungen erhalten.
In einer Zeit, in der der Klimawandel die Lebensräume vieler Arten betrifft, könnte ein Anstieg der Temperaturen die Verbreitung dieser invasiven Ameisen noch begünstigen. Daher bleibt abzuwarten, wie die Gemeinden und Forschungsinstitute auf diese neuartige Herausforderung reagieren werden. Eines ist klar: Es liegt ein großes Stück Arbeit vor der Region, um die *Tapinoma magnum* in Schach zu halten.