Kunstprojekt im Rathaus: Fairer Handel in Tuttlingen erlebbar gemacht!

Im Rathaus Tuttlingen wird ein Kunstwerk über fairen Handel ausgestellt, gestaltet von 100 Kindern. Bis 11. September sichtbar.

Im Rathaus Tuttlingen wird ein Kunstwerk über fairen Handel ausgestellt, gestaltet von 100 Kindern. Bis 11. September sichtbar.
Im Rathaus Tuttlingen wird ein Kunstwerk über fairen Handel ausgestellt, gestaltet von 100 Kindern. Bis 11. September sichtbar.

Kunstprojekt im Rathaus: Fairer Handel in Tuttlingen erlebbar gemacht!

In der Stadt Tuttlingen ist ein spannendes Kunstprojekt der Jugendkunstschule ZEBRA in vollem Gange, das sich dem wichtigen Thema des fairen Handels widmet. Unter dem Titel „Das Schachspiel des Fairen Handels“ zeigen die überlebensgroßen Figuren aus Pappe eindrucksvoll die verschiedenen Akteure, die an der Herstellung alltäglicher Produkte beteiligt sind. Zu sehen sind unter anderem dunkelhäutige Landwirte, auf einen Anzug tragende Herren, Verkäufer im Supermarkt und Kinder mit Schokocremebrot. Die Ausstellung, die bis zum 11. Juli im Rathausfoyer zu besuchen ist, wurde von den Projektleiterinnen Sabine Krusche und Petra Metzger ins Leben gerufen und hat rund 100 Kinder im Alter von 6 bis 14 Jahren begeistert.

Gestartet wurde das Projekt vor zwei Monaten, und es verdeutlicht auf anschauliche Weise die komplexen globalen Lieferketten, die hinter unseren alltäglichen Lebensmitteln stecken. So wird unter anderem die Geschichte einer Schokocreme und der Weg eines rosafarbenen Kuscheltiers behandelt. Die Kunstwerke wurden zur Fairen Woche präsentiert und genießen mittlerweile einen Platz in der Jahresausstellung, die bis zum 11. September läuft. Etwas Cooles für die ganze Familie!

Der Weg der Schokolade

Doch wie kommt die Schokolade eigentlich nach Deutschland? Laut oekolandbau.de können Kleinbäuerinnen und -bauern Teil des Fairtrade-Netzwerks werden. Dabei schließen sie Verträge mit Handelsorganisationen wie GEPA, die einen garantierten Anteil am Erlös ihrer Produkte sicherstellen. Solche fairen Bedingungen schaffen nicht nur gute Arbeitsbedingungen, sondern auch langfristige Planungssicherheit für die Landwirte, die oft in Ländern mit widrigen Bedingungen arbeiten müssen.

Ein Blick auf die Zahlen zeigt: Der Umsatz mit Fairtrade-Produkten in Deutschland belief sich 2024 auf rund 2,9 Milliarden Euro, was ein Plus von über 12 Prozent darstellt. Dennoch ist festzustellen, dass die Zahl der Deutschen, die bevorzugt faire Produkte kaufen, auf etwa 15,97 Millionen gesunken ist. Ob das an den steigenden Preisen oder der Wahrnehmung von Fairtrade liegt, bleibt offen.

Fair ist besser

Ein weiterer wichtiger Aspekt im Zusammenhang mit Fairtrade ist der Verzicht auf Kinderarbeit und Zwangsarbeit, was vor allem für die Textilindustrie von Bedeutung ist. Oft werden Kleidung und Produkte in Ländern produziert, wo die Arbeitsbedingungen alles andere als fair sind. Die Fairtrade-Siegel garantieren, dass bei der Herstellung auf solche Missstände geachtet wird. Produkte mit diesen Siegeln schaffen ein Bewusstsein für soziale Mindeststandards und fördern das geschäftliche Wohlergehen der Kleinbauern in Entwicklungsländern.

Das Kunstprojekt in Tuttlingen ist ein starker Reminder, dass jeder von uns mit dem Kauf alltäglicher Produkte einen Unterschied machen kann. Es „liegt was an“ in der Wahrnehmung der Lieferketten – und eine Schachtel Schokolade eröffnet eine ganze Welt von Geschichten, in der Menschen für einen fairen Lohn arbeiten. Ein bisschen Bewusstsein tut uns allen gut!

Obwohl der Anteil der Käufer, die auf Fairtrade-Audits und Bio-Qualität achten, im vergangenen Jahr leicht zurückgegangen ist, bleibt Fairtrade dennoch ein bedeutender Teil des deutschen Handels und unterstützt aktiv Kleinbauern weltweit. In diesem Sinne kann die Ausstellung in Tuttlingen als Einladung verstanden werden, sich mit diesen Themen auseinanderzusetzen und bewusste Kaufentscheidungen zu treffen.