Mercedes-Benz verkauft Niederlassung Neu-Ulm: Was bedeutet das für die Belegschaft?
Mercedes-Benz verkauft die Niederlassung Ulm an lokale Händler, sichert Arbeitsplätze und diskutiert weitere Standorttransaktionen.

Mercedes-Benz verkauft Niederlassung Neu-Ulm: Was bedeutet das für die Belegschaft?
Mercedes-Benz hat in der vergangenen Woche den Verkaufsprozess seiner konzerneigenen Autohäuser in Deutschland eingeläutet, und der erste Schritt ist bereits vollzogen. Laut Augsburger Allgemeine wurde die Niederlassung in Neu-Ulm an die beiden Autohändler Kreuter Medele Schäfer und Abel+Ruf verkauft. Diese Übernahme ist für den 1. Dezember geplant und bringt für die rund 200 Beschäftigten ein gewisses Maß an Sicherheit, denn ihnen wurde zugesichert, dass ihre Anstellung bestehen bleibt. Der genaue Verkaufsbetrag bleibt indes ungenannt.
Die Gespräche über den Verkauf zogen sich lange hin. Seit Januar 2024 war Mercedes-Benz mit den Überlegungen beschäftigt, seine Autohäuser zu veräußern, und die Verhandlungen über die Verkaufsmodalitäten erwiesen sich als kompliziert, insbesondere aufgrund der Einbindung des Gesamtbetriebsrates. Nach zähen Verhandlungen, die teilweise zu Produktionsstillständen an verschiedenen Standorten führten, konnte eine Einigung erzielt werden, welche die Rechte der Mitarbeiter wahrt. Beschäftigte können sich auf eine Einmalzahlung von durchschnittlich 85.000 Euro freuen, die von der Betriebszugehörigkeit und dem Alter abhängt, und bis Ende 2029 sind keine betriebsbedingten Kündigungen geplant, wie Tagesschau berichtet.
Der große Zusammenhang
Diese Entscheidung betrifft nicht nur die Niederlassung in Neu-Ulm. Insgesamt plant Mercedes-Benz, alle seine etwa 80 Autohäuser in Deutschland zu verkaufen, was rund 8000 Mitarbeiter betrifft. CEO Ola Källenius stellt klar, dass dieser Schritt nicht aus finanziellen Schwierigkeiten resultiert; die Niederlassungen seien profitabel. Stattdessen liegt der Fokus darauf, die Arbeitsplätze langfristig zu sichern und die Mitarbeiterrechte zu wahren, Einzelheiten hierzu finden sich auch auf Blackout News.
Mercedes-Benz wird die Autohäuser nicht an einfache Finanzinvestoren abgeben. Stattdessen müssen die neuen Käufer bestimmte Anforderungen erfüllen: Sie müssen über Handelsexpertise und wirtschaftliche Stärke verfügen und bereit sein, in die Standorte zu investieren. Potenzielle Nutzer müssen zudem eine konstruktive Haltung gegenüber den Arbeitnehmervertretungen zeigen. Diese Grundsätze sollen sicherstellen, dass die Betriebe weiterhin effektiv arbeiten und die Personalstruktur erhalten bleibt.
Das Unternehmen verfolgt mit dieser Strategie einen klaren Plan, die Autohäuser fit für die Zukunft zu machen, während gleichzeitig der gewohnte Kundenservice und die Arbeitsplatzsicherheit für die Beschäftigten gesichert werden sollen. Nach der ersten Transaktion in Neu-Ulm sind auch weitere Verkäufe in den nächsten Wochen zu erwarten. Hierbei ist es wichtig, dass die anvisierten Käufer Premium-Standorte in einem wirtschaftlich starken Marktgebiet übernehmen, was für die beiden neuen Autohändler Kreuter Medele Schäfer und Abel+Ruf von großer Bedeutung sein wird.