Pionierarbeit in der Psychoonkologie: Ulmer Ärztin erhält Nachwuchspreis!

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Dr. Daniela Bodschwinna vom Universitätsklinikum Ulm erhält den PSO-Nachwuchswissenschaftspreis für innovative Psychoonkologie.

Dr. Daniela Bodschwinna vom Universitätsklinikum Ulm erhält den PSO-Nachwuchswissenschaftspreis für innovative Psychoonkologie.
Dr. Daniela Bodschwinna vom Universitätsklinikum Ulm erhält den PSO-Nachwuchswissenschaftspreis für innovative Psychoonkologie.

Pionierarbeit in der Psychoonkologie: Ulmer Ärztin erhält Nachwuchspreis!

In Würzburg fand kürzlich die 23. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Psychoonkologie (PSO) statt, die von 25. bis 27. September 2025 über die neuesten Entwicklungen in der psychosozialen Versorgung von Krebspatienten und ihren Angehörigen informierte. Ein Höhepunkt der Veranstaltung war die Verleihung des PSO-Nachwuchswissenschaftspreises an Dr. Daniela Bodschwinna vom Universitätsklinikum Ulm (UKU) für ihre wegweisende Publikation über das Online-Programm “Partner-CARE”.

Die wirklich spannende Studie befasst sich mit der psychosozialen Unterstützung für Partner von Krebspatienten, die oft selbst unter großem Druck stehen. Die erhobenen Daten zeigen, dass derzeitige Unterstützungsangebote für diese besonderen Gruppen stark limitiert sind und kaum genutzt werden. Das innovative Programm Partner-CARE wurde entwickelt, um genau diese Bedürfnisse anzusprechen und wertvolle Hilfestellung zu leisten [uniklinik-ulm] berichtet, dass die Online-Intervention eine Kombination aus Informationen und Übungen aus der psychologischen Verhaltenstherapie bietet und durch E-Coaches ergänzt wird.

Wirkung von Partner-CARE

In der Pilotstudie nahmen insgesamt 60 Teilnehmer, deutschsprachige Partner von Krebspatienten, an einer zweiarmigen, parallelen randomisierten kontrollierten Studie (RCT) teil. Diese wurden in zwei Gruppen aufgeteilt: eine Interventionsgruppe, die das Partner-CARE Programm nutzte, und eine Wartelisten-Kontrollgruppe. Die Erhebung der Daten erfolgte über Online-Fragebögen zu verschiedenen Zeitpunkten, um die Machbarkeit, Akzeptanz und potenzielle Wirksamkeit der Intervention zu gestalten [pubmed] berichtet, dass die Abbruchrate mit 17% nach der Behandlung und 29% nach vier Monaten relativ niedrig war. Diese Zahlen belegen das Interesse und die Zufriedenheit der Teilnehmer mit dem Programm, welches von 73,3% der Teilnehmenden erfolgreich abgeschlossen wurde.

Die erste Auswertung zeigt verheißungsvolle Ergebnisse: Teilnehmer berichteten von einer signifikanten Reduktion ihrer psychologischen Belastung und Ängsten. Die stärksten positiven Effekte traten in der Interventionsgruppe von T0 zu T1 auf, was darauf hindeutet, dass Partner-CARE nicht nur machbar und akzeptabel ist, sondern auch potenziell wirksam in der Verbesserung des emotionalen Wohlbefindens der Partner von Krebspatienten.

Zukunftsausblick

Die ausgezeichnete Dr. Bodschwinna plant, das Projekt weiterzuentwickeln, um eine groß angelegte Wirksamkeitsstudie durchzuführen. Damit möchte sie die positiven Ergebnisse der Pilotstudie validieren und das Unterstützungsangebot weiter ausbauen. Die Verleihung des PSO-Nachwuchswissenschaftspreises, der mit 1.000 Euro dotiert ist und alle zwei Jahre für herausragende wissenschaftliche Publikationen vergeben wird, hebt die Innovationskraft der Forschung am UKU hervor und zeigt die Bestrebungen, digitale Versorgungswege auszubauen und somit der psychosozialen Versorgung von Angehörigen einen neuen Rahmen zu geben.

Die Arbeit von Dr. Bodschwinna und ihrem Team ist ein Zeichen dafür, wie wichtig es ist, die Partner von Krebspatienten in den Fokus zu rücken. Denn oft stehen sie nicht nur als Unterstützer, sondern auch als stark belastete Personen im Hintergrund. Mit diesen innovativen Ansätzen zeigt die Psychoonkologie einmal mehr, dass hier ein großes Potenzial zur Verbesserung der Lebensqualität von betroffenen Familien besteht.