Ulm steht still: Hauptbahnhof für vier Wochen wegen Modernisierung dicht!
Der Ulmer Hauptbahnhof wird vom 13. Januar bis 6. Februar 2026 wegen Stellwerkmodernisierung gesperrt, was Pendler stark tangiert.

Ulm steht still: Hauptbahnhof für vier Wochen wegen Modernisierung dicht!
Im kommenden Jahr steht der Ulmer Hauptbahnhof für nahezu vier Wochen still: Wie die Deutsche Bahn bekannt gegeben hat, wird der Bahnhof vom 13. Januar bis 6. Februar 2026 komplett gesperrt. Der Grund für diese Maßnahme ist der Einbau eines neuen, elektronischen Stellwerks, das entscheidend zur Modernisierung des bestehenden Schienennetzes beiträgt. Merkur berichtet, dass dabei über 1.000 signaltechnische Einrichtungen nicht nur installiert, sondern auch aufgestellt werden müssen.
Während der Sperrung müssen Pendler und Reisende mit erheblichen Umwegen rechnen, besonders wenn ihre Züge üblicherweise über Ulm fahren oder sie dort ein- oder aussteigen möchten. Laut Angaben des SWR sind wichtige Verbindungen wie die Brenzbahn, Südbahn, Illertalbahn und Donautalbahn von dieser Maßnahme betroffen. Die täglichen Pendlerzahlen am Ulmer Hauptbahnhof belaufen sich auf rund 40.000, was diese Sperrung zu einer echten Herausforderung für die Reisenden macht. Die Details zu den Ersatzverkehren und Umleitungen werden voraussichtlich im Oktober 2025 veröffentlicht.
Proteste und Bedenken
Oberbürgermeister Martin Ansbacher von der SPD hat bereits Protest gegen die Sperrung angemeldet. Er fordert nicht nur eine Verschiebung der Arbeiten, sondern auch Maßnahmen zur Entlastung, da der Zeitraum der Sperrung mit anderen Großprojekten kollidieren könnte, die das Ulmer Verkehrssystem stark beanspruchen. Ansbacher hebt hervor, wie wichtig eine frühzeitige und verständliche Kommunikation mit der Bevölkerung bezüglich der Änderungen im Verkehr ist. SWR-Bahnexperte Frieder Kümmerer bezeichnet die vierwöchige Stillstandszeit für die Inbetriebnahme des neuen Stellwerks als ungewöhnlich, insbesondere angesichts der entworfenen Pläne.
Technische Hintergründe
Die Modernisierung des Stellwerks ist Teil des Zukunftsprogramms „ProNetz“ der DB Netz AG. Ziel ist es, die Leistungsfähigkeit des Schienennetzes entscheidend zu steigern und den Zugverkehr zuverlässiger zu gestalten. Über 5.100 Stellwerke betreibt die Deutsche Bahn, doch mehr als die Hälfte dieser Anlagen ist in einem mindestens „schlechten“ Zustand. Viele dieser alten Systeme sind über 100 Jahre alt und werden noch manuell bedient. Deutsche Bahn plant mit den neuen elektronischen Stellwerken eine automatisierte Betriebsführung, um sowohl die Kosten zu senken als auch die Qualität der Betriebsführung zu verbessern.
Mit der Installation neuer Weichenverbindungen und Oberleitungen wird in Ulm zudem ein optimierter Spurplan entwickelt, um die Zuverlässigkeit und Effizienz des Schienenverkehrs zu steigern. Diese Maßnahmen stehen im Einklang mit dem Ziel, weniger Störungen im Zugverkehr zu verursachen und die betrieblichen Abläufe zu automatisieren. Die Erwartungen sind, dass durch diese Investitionen die Bahnverbindungen in der Region insgesamt erheblich verbessert werden.