Ulmer Hauptbahnhof: Vier Wochen Stillstand! Was bedeutet das für Reisende?
Ulm Hauptbahnhof wird vom 13. Januar bis 6. Februar 2024 wegen Stellwerksmodernisierung gesperrt. 40.000 Pendler betroffen.

Ulmer Hauptbahnhof: Vier Wochen Stillstand! Was bedeutet das für Reisende?
Ab dem 13. Januar 2024 wird der Ulmer Hauptbahnhof für rund vier Wochen gesperrt. Die Deutsche Bahn hat die Notwendigkeit für diese Vollsperrung erklärt, um ein neues elektronisches Stellwerk zu installieren. Dies ist ein Teil der Bemühungen, den Bahnverkehr zu modernisieren und die Zuverlässigkeit der Verbindungen zu verbessern, wie die Schwäbische Zeitung berichtet. Täglich nutzen etwa 40.000 Pendler und Reisende diesen Knotenpunkt, der Verbindungen in alle Himmelsrichtungen bietet, darunter die Südbahn, Brenzbahn und die Neubaustrecke Wendlingen-Ulm.
Die Sperrung hat jedoch erhebliche Auswirkungen auf den Nah- und Fernverkehr, da in dieser Zeit keine Züge den Bahnhof anfahren können. Oberbürgermeister Martin Ansbacher (SPD) hat bereits Bedenken geäußert und fordert eine Verschiebung der Arbeiten oder zumindest Entlastungsmaßnahmen für die Reisenden. Er betont, dass es im kommunalen und überregionalen Verkehr zahlreiche Großprojekte gibt, die ohnehin schon viele Belastungen mit sich bringen. Ansbacher sieht dringenden Handlungsbedarf und möchte frühzeitige und klare Informationen über mögliche Ersatzverkehre erhalten, wie sie auch von SWR Aktuell thematisiert werden.
Umfangreiche Bauarbeiten und das Stellwerk der Zukunft
Das alte Stellwerk am Ulmer Hauptbahnhof stammt aus dem Jahr 1967 und hat das Ende seiner Lebenszeit erreicht. In den kommenden Wochen werden über 1.000 neue Signale, Weichen und Oberleitungen installiert, um das Bahnhofssystem auf den neuesten Stand zu bringen. Das neue elektronische Stellwerk soll nicht nur die Pünktlichkeit verbessern, sondern auch die Betriebskosten senken. Allerdings gibt es aktuell Zweifel von Experten an der Notwendigkeit einer kompletten Sperrung für diesen Zeitraum. Die Bundesregierung hat auf eine Anfrage des Ulmer Bundestagsabgeordneten Marcel Emmerich (Grüne) geantwortet, dass die Sperrung für nötig erachtet wird, was auf wenig Verständnis bei der Stadtverwaltung stößt.
Eine verbindliche Vorstellung des Ersatzkonzepts für die Zeit der Sperrung steht noch aus, und die Stadt und die Bahn sind weiterhin im Austausch. Die Informationen über die geplanten Schienenersatzverkehre und Zugverbindungen sollen Anfang November mehr Licht ins Dunkel bringen. Bis dahin sind Reisende aufgefordert, alternative Routen und Verkehrsmittel zu planen, wie auf bahn.de aktuell erklärt wird.
Weitere Herausforderungen für Ulm
Die angekündigte Sperrung des Ulmer Hauptbahnhofs ist nicht das einzige Infrastrukturprojekt, das die Stadt betreffen wird. Ab dem 29. November wird auch die B10-Brücke am Blaubeurer Kreisel gesperrt, was die Verkehrssituation weiter komplizieren dürfte. Das Bundesverkehrsministerium hat auf die Bitte des Oberbürgermeisters um eine Verschiebung der Arbeiten reagiert und erklärt, dass eine solche Verschiebung nur im Jahr 2028 möglich sei, was auf die Ressourcenknappheit in der Baubranche zurückzuführen ist.
Die kommenden Wochen versprechen also eine echte Herausforderung für die Stadt und ihre Bewohner, und die Fragen, wie Nahverkehr und Pendler künftig organisiert werden, bleiben vorerst unbeantwortet. Es bleibt zu hoffen, dass die Verantwortlichen schnell eine transparente Lösung finden, um den Ulmer Bürgern und Reisenden das Leben während der Bauarbeiten zu erleichtern.