Dautmergen wählt neuen Bürgermeister: Wer tritt in Lippus' Fußstapfen?

Dautmergen wählt neuen Bürgermeister: Wer tritt in Lippus' Fußstapfen?
In der kleinen Gemeinde Dautmergen, die mit ihren 460 Einwohnern die kleinste im Zollernalbkreis ist, steht ein Wechsel an der Spitze an. Der ehrenamtliche Bürgermeister Hans Joachim Lippus hat entschieden, sein Amt vorzeitig zum 31. August niederzulegen. Gründe dafür sind gesundheitlicher Natur, denn eine langwierige und heimtückische Krankheit hat ihn gezwungen, diesen Schritt zu gehen, nachdem er sich zwei Operationen unterzogen hat. Lippus hatte die Gemeinde seit dem 8. Mai 2011 geleitet und wurde bei seinen beiden Wahlgängen mit überwältigenden Mehrheiten von 99,1 Prozent und 99,2 Prozent gewählt, wobei die Wahlbeteiligung stets bei rund 66 bis 67 Prozent lag. Über 14 Jahre lang hat er sich unermüdlich für die Gemeinde eingesetzt, auch wenn er in den letzten Monaten von Bürgermeisterstellvertreter Tobias Wager bei öffentlichen Terminen vertreten wurde, wie der Schwarzwälder Bote berichtet.
Doch wie geht es nun weiter? Der Dautmerger Gemeinderat hat bereits einen Wahltermin für einen neuen Bürgermeister festgelegt: Am Sonntag, den 21. September, dürfen die Bürger der Gemeinde zur Wahlurne schreiten. Sollte kein Kandidat im ersten Wahlgang die erforderliche absolute Mehrheit von 50 Prozent erzielen, so steht am Sonntag, den 5. Oktober, eine zweite Wahl ins Haus. Bewerbungen nimmt der Wahlausschuss ab Donnerstag, dem 17. Juli, bis zum 29. August entgegen. Ein Termin für eine Vorstellung der Kandidaten ist zudem bereits fixiert: Am Freitag, den 5. September, können Interessierte im Bürgerhaus vorbeischauen und sich ein Bild von den Bewerbern machen, wie die Schwäbische berichtet.
Ein herausforderndes Erbe
Die Suche nach einem Nachfolger gestaltet sich in vielen kleinen Gemeinden schwieriger als gedacht. Nicht nur die Komplexität der Aufgaben wächst, auch die Herausforderungen, die mit Unterstützung bei Schulsanierungen oder den Problemen im öffentlichen Nahverkehr verbunden sind, machen das Amt nicht gerade beliebt. Dies zeigt sich auch in Dautmergen, wo unbestätigte Informationen über bereits interessierte Bewerber kursieren. Der Deutsche Städte- und Gemeindebund warnt dabei, dass wir uns in einer kritischen Situation befinden: Wenn niemand bereit ist, sich für die Allgemeinheit zu engagieren, gefährdet das die Demokratie, wie auch Deutschlandfunk Nova feststellt.
Dautmergen ist nicht allein mit diesem Problem; in vielen kleinen Orten sind Ehrenämter wie das des Bürgermeisters oft schwer zu besetzen. Persönliche Angriffe und die Zunahme von Hassmails tragen zur Unbeliebtheit bei, während sich einige potenzielle Anwärter von der Vielzahl der Aufgaben und dem Stress abschrecken lassen. Ein Beispiel aus Bayern zeigt, wie wertvoll dennoch engagierte Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sind: Annika Popp, die jüngste Bürgermeisterin in Bayern, meistert ihr Ehrenamt mit Bravour und kann dadurch auch die hohen Erwartungen ihrer Wähler erfüllen.
Es bleibt spannend, wer sich in Dautmergen für die Nachfolge von Lippus bereit erklärt und ob die Gemeinde in der Lage sein wird, einen tüchtigen Nachfolger zu finden, der die Herausforderungen der Zukunft gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern anpackt.