Nike sieht sich durch Trumps Zölle mit massiven Kostensteigerungen konfrontiert
Nike rechnet am 1.10.2025 mit höheren Belastungen durch Trumps Importzölle, die den Umsatz und Gewinn erheblich beeinflussen.

Nike sieht sich durch Trumps Zölle mit massiven Kostensteigerungen konfrontiert
Nike kämpft in einer herausfordernden wirtschaftlichen Landschaft, die durch die jüngsten Entscheidungen von US-Präsident Donald Trump zusätzlich belastet wird. Der Sportartikelhersteller rechnet mit erheblichen Einbußen durch steigende Importzölle, die die operative Effizienz des Unternehmens beeinträchtigen könnten. Laut Schwarzwälder Bote wird die Belastung für das laufende Geschäftsjahr auf 1,5 Milliarden Dollar geschätzt, was eine erhebliche Steigerung im Vergleich zur vorherigen Prognose von 1 Milliarde Dollar bedeutet.
Die Situation ist besonders heikel für Nike, da das Unternehmen viele seiner Produkte in Asien herstellen lässt. Die Zölle, die ursprünglich gedacht waren, um die heimische Wirtschaft zu schützen, könnten sich nun als zweischneidiges Schwert erweisen. Besonders unklar ist, ob die höheren Kosten an die US-Verbraucher weitergegeben werden können. Analysten von Börsennews äußern diesbezüglich Sorge, da dies die Kundennachfrage beeinträchtigen könnte.
Nikes strategische Neuorientierung
Nike hat in jüngster Zeit einen klaren Fokus auf Direktvertrieb gelegt, was allerdings zu einem schleichenden Verlust im Einzelhandel geführt hat. Dies hat gleichzeitig den Konkurrenzdruck erhöht, da andere Anbieter gezielt unterschiedliche Marktsegmente ansprechen. Zudem stellt die Vernachlässigung gewisser sportlicher Modellreihen zugunsten modischer Schuhe ein Risiko dar. Innerhalb des Unternehmens wurde Elliott Hill aus dem Ruhestand zurückgeholt, um frischen Wind und Stabilität in die angespannte Situation zu bringen.
Ein Lichtblick für das Unternehmen ist die Erneuerung seiner Lauf-Modellreihen wie Vomero, Structure und Pegasus, wodurch die Verkaufszahlen in dieser Kategorie um über 20% gestiegen sind. Trotz dieser positiven Entwicklung sank der Quartalsgewinn um 31% auf 727 Millionen Dollar, und die Erlöse lagen mit 11,7 Milliarden Dollar leicht über den Erwartungen von Analysten, die mit 11 Milliarden Dollar gerechnet hatten.
Marktlandschaft und Konkurrenz
Der Kontext dieser Entwicklungen wird durch die strategischen Entscheidungen der Wettbewerber wie Adidas und Puma ergänzt. Diese Unternehmen zeigen sich optimistisch hinsichtlich der US-Zölle. Top-Manager der beiden Marken hatten kürzlich betont, dass etwaige Einfuhrbelastungen aus China kaum Einfluss auf ihre Geschäfte haben dürften, da sie mittlerweile einen Großteil ihrer Produktion nach Vietnam und Indonesien verlagert haben. Dies könnte Nike vor zusätzliche Herausforderungen stellen, wenn der Konkurrent sich tatsächlich als widerstandsfähiger erweist.
Die gesamte Branche steckt in einem Umbruch, und Nikes Bemühungen, aus der selbstverschuldeten Krise herauszukommen, werden entscheidend sein. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Wechselwirkungen zwischen Politik und Markt in den kommenden Monaten entwickeln werden.