PETA schlägt Alarm: Grausame Rinderhaltung im Landkreis Aichach!

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PETA erstattet Anzeige gegen Landwirt in Aichach-Friedberg wegen tierquälerischer Anbindehaltung von Rindern. Tierschutz in der Diskussion.

PETA erstattet Anzeige gegen Landwirt in Aichach-Friedberg wegen tierquälerischer Anbindehaltung von Rindern. Tierschutz in der Diskussion.
PETA erstattet Anzeige gegen Landwirt in Aichach-Friedberg wegen tierquälerischer Anbindehaltung von Rindern. Tierschutz in der Diskussion.

PETA schlägt Alarm: Grausame Rinderhaltung im Landkreis Aichach!

Im Landkreis Aichach-Friedberg sorgt ein aktueller Fall für Aufregung unter Tierschützern: Die Tierrechtsorganisation PETA hat eine Anzeige gegen einen Landwirt erstattet. Der Grund? Anonyme Hinweise über tierschutzwidrige Rinderhaltung. Laut Merkur belegen Fotos, dass die Kühe in katastrophalen Bedingungen leben. Sie stehen eng zusammen und sind an kurzen Ketten fixiert, während einige von ihnen in ihren eigenen Fäkalien liegen und an Durchfall leiden.

Die Beschwerden über die Haltungsart sind nicht neu; bereits im September 2024 sowie im Mai 2025 gab es entsprechende anonyme Meldungen. Die Rinder sollen seit Jahren in Anbindehaltung gehalten werden, was sie sowohl physisch als auch psychisch belastet. Hinweise deuten darauf hin, dass ihnen nicht nur der Platz fehlt, sondern auch das Recht auf artgerechte Pflege. Die Tiere leiden offenbar an Verletzungen durch die Ketten, haben Schwierigkeiten mit der Klauengesundheit und die Liegeflächen bestehen lediglich aus Gummimatten – ohne Einstreu.

Anbindehaltung: Ein umstrittenes Thema

Da stellt sich doch die Frage: Wie ist die rechtliche Lage bei der Anbindehaltung von Rindern in Deutschland? Laut Tierrechtsblog halten etwa 1,1 Millionen Rinder in Deutschland diese Haltungsform vor – das entspricht rund 20 Prozent der Rinderpopulation. Von diesen leben 48 Prozent in ganzjähriger Anbindehaltung, das bedeutet, sie haben keinen Zugang zu Weideflächen und sind permanent fixiert.

Kritikern zufolge schränkt diese Praxis die natürlichen Verhaltensweisen der Rinder massiv ein. Obwohl die Staatsanwaltschaft München I in der Vergangenheit die Strafbarkeit dieser Haltungsform abgelehnt hat – vor allem mit der Begründung, dass die Tiere Zugang zu Futter und Wasser haben und sich hinlegen können – sehen Tierschützer das vollkommen anders. Experten argumentieren, dass auch wenn die Tiere nicht offensichtlich leiden, sie durch die Anbindehaltung in ihrem Wohlbefinden erheblich eingeschränkt werden.

Gesundheitliche Schäden und rechtliche Grauzone

Die gesundheitlichen Folgen der Anbindehaltung sind laut einem Bericht von Verfassungsblog gravierend. Rinder, die ständig angebunden sind, leiden häufig an Beschwerden wie Euterentzündungen, Gelenkschmerzen und Bewegungsstörungen. Auch die Bundestierärztekammer kritisiert diese Haltungsbedingungen nachdrücklich und fordert einen Ausstieg aus der Anbindehaltung. Das Tierschutzgesetz, speziell § 17 Nr. 2 lit. b), stuft diese Form der Haltung als Tierquälerei ein.

Die Debatte um die Anbindehaltung ist in vollem Gange und hat auch politische Dimensionen. Die European Food Safety Authority schlägt ein europaweites Verbot vor, während der Bayerische Bauernverband Alarm schlägt und die Folgen für Landwirte betont. In Bayern nutzen etwa 50 Prozent der Milchviehbetriebe diese Haltungsform, und es gibt Forderungen nach schnelleren Ausstiegskonzepten und einer klaren rechtlichen Regelung, um das Leiden der Tiere zu verringern.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die rechtliche Lage entwickeln wird und ob diese Diskussion zu einem tatsächlichen Verbot der Anbindehaltung führen wird. Klar ist, dass es an der Zeit ist, die Stimme für die Tiere zu erheben und deren Grundbedürfnisse ernst zu nehmen.