Schützengau Aichach feiert 100 Jahre Tradition auf dem Volksfest!

Schützengau Aichach feiert 100 Jahre Tradition auf dem Volksfest!
In diesem Jahr wird in Aichach ein ganz besonderes Jubiläum gefeiert. Der Schützengau Aichach wird stolze 100 Jahre alt. Ein Grund zum Feiern, der mit einem großen Festakt am 19. Juli im Aichacher Festzelt gebührend gewürdigt wird. Der Festakt beginnt um 9:15 Uhr mit einem Kirchenzug und einem Festgottesdienst, bei dem auch eine neue Gaustandarte gesegnet wird. Im Anschluss wird Gauschützenmeister Franz Marb um 13 Uhr die Gäste willkommen heißen.
Die Geschichte des Schützengaus Aichach ist reich und voller bewegender Wendungen. Gegründet wurde der Gau am 29. April 1951, nachdem zuvor ein Bezirksverband der Zimmerstutzen-Schützengesellschaften existierte. Der damalige Vorsitzende Josef Grau musste trotz heftigem Schneesturm 68 Vertreter zur Gründung zusammenbringen. Dies war der Beginn einer langen Tradition des Schützenwesens in der Region, das tiefe Wurzeln in der deutschen Geschichte hat. Interessanterweise geht das Schützenwesen in Deutschland auf mittelalterliche Bruderschaften zurück, die sich in den 19. Jahrhunderten zunehmend professionell organisierten, wie Wikipedia erläutert: „Die moderne Form der Schützenvereine entstand im frühen 19. Jahrhundert nach den napoleonischen Kriegen“ (Wikipedia).
Wichtige Meilensteine in der Geschichte
Die ersten Jahrzehnte nach der Gründung waren nicht immer einfach. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 veränderte sich das Schützenwesen grundlegend, und die Vereine mussten sich an die neuen Gegebenheiten anpassen. So wurde der Schützengau Aichach in einen „Unterkreis“ eingegliedert, und der der Fokus lag auf wehrsportlicher Ausbildung. Mit den Veränderungen und dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs kam der Schießbetrieb nahezu zum Erliegen.
Erstaunlicherweise kam es in den späten 1940er-Jahren zu ersten Lockerungen, und 1950 wurde der Bayerische Sportschützenbund ins Leben gerufen. Bereits ein Jahr später ereignete sich die offizielle Wiedergründung des Schützengaus Aichach. Josef Einsle übernahm erneut das Amt des Gauschützenmeisters, und der Schützengau blühte unter seiner Führung auf. Der erste Gauschießen nach dem Krieg zählte 250 Teilnehmer und fand im Garten der Hofmann-Wirtschaft statt.
Festtraditionen und Gemeinschaft
Schützenfeste sind nicht nur im Aichacher Raum, sondern überall in Deutschland tief verwurzelt. Diese feierlichen Anlässe, die oft Volksfeste mit militäri-schen Ursprüngen sind, fördern den Zusammenhalt innerhalb der Gemeinden. Hier in Aichach hat sich über die Jahre eine lebendige Gemeinschaft entwickelt, die zahlreiche Traditionen und Veranstaltungen pflegt. So wurde im Laufe der Zeit auch der Gauschützenball etabliert sowie Rundenwettkämpfe, die das Vereinsleben lebendig halten. Laut Booklooker, wird der Gau auch in Zukunft neue Wege suchen, um Tradition und Modernität zu vereinen.
Ein Beispiel dafür ist die Wahl von Maria Kienmoser zur ersten Damensportleiterin im Jahr 1978. Dies zeigt, wie der Schützengau sich den gesellschaftlichen Veränderungen angepasst hat und die Gleichberechtigung in den Vordergrund stellt. Das Engagement für die Jugend, das 1992 über 1000 Jugendliche zählte und die Einführung eines Gaujugendtages, steht ebenfalls auf der Agenda.
Mit einem bunten Festprogramm wird der Schützengau Aichach am 19. Juli sein 100-jähriges Bestehen gebührend feiern. Ein festliches Ereignis, das die Bedeutung dieses Vereins für die Region eindrucksvoll unterstreicht. Eingebettet in die Geschichte Deutschlands und geprägt von Tradition und Wandel, wird der Schützengau sicherlich auch in den kommenden Jahren eine tragende Rolle im lokalen Geschehen spielen.