Alarm in Altötting: Neue PFOA-Grenzwerte bringen Sorgen um die Umwelt!
PFAS-Belastung im Landkreis Altötting: Neue Prüfwerte, Trinkwasserüberwachung und Sicherheitshinweise für Gemeinden.

Alarm in Altötting: Neue PFOA-Grenzwerte bringen Sorgen um die Umwelt!
Am 7. November 2025, mitten im Herzen der Diskussion über PFAS (Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen), stehen wir vor drängenden Fragen zur Umweltbelastung in Deutschland. Diese sogenannten „Ewigkeits-Chemikalien“ sind dafür bekannt, sich nur langsam abzubauen und stellen ein ernsthaftes Risiko für unsere Böden und Gewässer dar. Besonders betroffen ist der Landkreis Altötting, wo die spezifische Substanz Perfluoroctansäure (PFOA) bereits zu erheblichen Verunreinigungen geführt hat. Laut BR wurde PFOA von der Internationalen Krebsforschungsagentur (IARC) als krebserregend eingestuft, was die Besorgnis in der Bevölkerung weiter anheizt.
In der Region gelten momentan strenge Grenzwerte für PFOA im Trinkwasser, das durch technischen Aufwand gefiltert wird und als unbedenklich gilt. Allerdings stehen die Bürger:innen unter dem Eindruck, dass sich die Problematik auch in den Böden verankert hat. Neue Prüfwerte für den direkten Kontakt mit belasteter Erde sind in Planung, obwohl genaue Werte noch nicht festgelegt wurden. Die Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Bodenschutz (LABO) hat bereits erste Vorschläge erarbeitet, die bislang jedoch nicht veröffentlicht sind.
Alarmierende Erkenntnisse im Landkreis Altötting
Das Landratsamt Altötting schlägt Alarm und warnt, dass viele Bereiche des Landkreises voraussichtlich über den künftigen Prüfwerten liegen werden. Fokussierte Bereiche sind Kinderspielflächen, Wohngebiete, Park- und Freizeitanlagen sowie Industrie- und Gewerbegrundstücke. Besonders an Kinderspielflächen und Wohnanlagen werden strenge Schutzmaßnahmen erwartet. Bei einer Überschreitung der festgelegten Prüfwerte liegt es in der Verantwortung der Behörde, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen – von Warnhinweisen bis hin zu Sanierungsmaßnahmen.
In der Gemeinde Pleiskirchen, die nicht als besonders belastet gilt, hat Bürgermeister Konrad Zeiler bereits präventiv Bodenproben an einer Grundschule und einem Kindergarten entnehmen lassen. Während die Ergebnisse dieser Proben noch ausstehen, zeigt der Schritt, dass die Sicherheit der Kleinen an oberster Stelle steht.
Hintergrund zu PFAS und deren Auswirkungen
Doch was sind PFAS eigentlich? Diese Chemikalien gelangen oft durch versickerndes Wasser in tiefere Bodenschichten und das Grundwasser, wo sie sich über Jahre oder sogar Jahrzehnte anreichern können. Laut Umweltbundesamt läuft eine systematische Erfassung der PFAS-Belastung in deutschen Böden noch immer. Viele Bundesländer, die Bundeswehr sowie Umwelt- und Immobilienbehörden haben Untersuchungsprogramme eingerichtet, um die Verunreinigungen zu analysieren.
PFAS sind nicht nur bei Feuerlöschschäumen kritisch, sondern sie finden sich auch an Standorten ehemaliger Industriebetriebe, Deponien und landwirtschaftlicher Flächen. Die Bedrohung für unsere Umwelt und Gesundheit wird durch die Tatsache verstärkt, dass sich PFAS über die Nahrungskette verbreiten können, insbesondere durch kontaminiertes Grundwasser, das in Pflanzen und Lebensmitteln landet.
Regulierungen und Initiativen in Europa
Auf europäischer Ebene gibt es bereits weitreichende Initiativen zur Eindämmung des PFAS-Problems. So ist die Verwendung von PFOA im Stockholmer Übereinkommen zur Eliminierung persistenten organischen Schadstoffen seit Juli 2020 verboten. Zudem wurden im Mai 2023 neue Einschränkungen für PFAS durch die EU beschlossen, die im August in Kraft traten. Diese globalen und regionalen Maßnahmen sind Schritt für Schritt notwendig, um das Risiko für Mensch und Natur zu verringern. Die Diskussion um die gesetzlichen Grundlagen ist jedoch komplex, und eine rechtlich bindende Verordnung steht noch aus.
Die Gesundheitsrisiken durch PFAS sind nicht zu unterschätzen, und die Überwachung der Boden- und Wasserqualität bleibt ein zentrales Thema in den kommenden Jahren. Es ist klar, dass hier ein gutes Händchen gefordert ist, um eine sichere Umwelt für künftige Generationen zu gewährleisten. Bürger:innen und Behörden sind gefordert, gemeinsam an Lösungen zu arbeiten. Wir werden die Entwicklungen weiter beobachten.