IHK warnt: Hohe Gewerbesteuer gefährdet Unternehmen im Landkreis!

IHK fordert von Kommunen mehr Augenmaß bei Gewerbesteuererhöhungen – aktuelle Entwicklungen und ihre Auswirkungen auf Unternehmen.

IHK fordert von Kommunen mehr Augenmaß bei Gewerbesteuererhöhungen – aktuelle Entwicklungen und ihre Auswirkungen auf Unternehmen.
IHK fordert von Kommunen mehr Augenmaß bei Gewerbesteuererhöhungen – aktuelle Entwicklungen und ihre Auswirkungen auf Unternehmen.

IHK warnt: Hohe Gewerbesteuer gefährdet Unternehmen im Landkreis!

Die Diskussion um die Gewerbesteuer wird derzeit in vielen Kommunen lebhaft geführt, insbesondere in Holzkirchen, wo im vergangenen Jahr die Gewerbesteuer erhöht wurde. Der Hebesatz stieg in dieser Gemeinde von 320% auf satte 380%. Diese Entscheidung hat die Industrie- und Handelskammer (IHK) auf den Plan gerufen, die dringend „Augenmaß“ von den Kommunen fordert, um die wirtschaftliche Situation der Unternehmen nicht zusätzlich zu belasten. Die IHK weist darauf hin, dass Haushaltslöcher nicht auf dem Rücken der Unternehmen gestopft werden dürfen, denn hohe Hebesätze können die wirtschaftliche Lage von Firmen dramatisch verschärfen. Laut verschiedenen Berichten, unter anderem von der Merkur, generierten die Kommunen im Landkreis im Jahr 2024 über die Gewerbesteuer rund 118 Millionen Euro, was etwa 16 Millionen Euro mehr als 2023 ausmachte.

Die IHK hebt hervor, dass für Unternehmen Liquidität für notwendige Zukunftsinvestitionen und Innovationen unabdingbar sei. Falls Steuersätze weiter steigen, könnte das viele Firmen an den Rand der Existenz drängen. Während Holzkirchen mit de facto höchsten Sätzen von 380% aufwartet, befindet sich Bad Wiessee mit 240% auf der gegenüberliegenden Seite und stellt somit eine der günstigeren Optionen für Unternehmen in Oberbayern dar. Die IHK warnte davor, dass hohe Hebesätze insbesondere den Standortwettbewerb beeinträchtigen könnten, insbesondere für Dienstleistungsunternehmen und neu anzusiedelnde Betriebe.

Gesetzesänderungen bieten neue Perspektiven

Die geplante Erhöhung des gesetzlichen Mindesthebesatzes für Gewerbesteuern von derzeit 200% auf 280% durch die neue Bundesregierung sorgt zusätzlich für Zündstoff in den öffentlichen Diskussionen. Die IHK und Wirtschaftsexperten wie die DIHK betonen, dass trotz solider Gewerbesteuereinnahmen viele kommunale Haushalte stark unter Druck stehen. Dies liegt nicht zuletzt an steigenden Kosten für kommunale Dienstleistungen und der Notwendigkeit, Integrationskosten von Geflüchteten zu stemmen. Zu den Herausforderungen zählt auch, dass die steuerliche Belastung deutscher Unternehmen mit etwa 30 Prozent im internationalen Vergleich als hoch gilt.

Ein weiteres Problem ist, dass die Steuerstruktur in Deutschland anders als in einigen europäischen Nachbarländern Firmen abschrecken kann. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Hebesätze im nationalen Vergleich entwickeln werden. Der durchschnittliche gewogene Gewerbesteuerhebesatz betrug für 2024 bereits 437 Prozent für über 700 Gemeinden, und die Bundesländer zeigen teils große Unterschiede.

Auf einen Blick: Gewerbesteuerhebesätze im Landkreis

Gemeinde Gewerbesteuerhebesatz (%)
Bad Wiessee 240
Holzkirchen 380
Bayrischzell 380
Fischbachau 380
Gmund 350
Hausham 380
Irschenberg 380
Kreuth 380
Miesbach 380
Otterfing 300
Rottach-Egern 350
Schliersee 380
Tegernsee 380
Valley 380
Waakirchen 310
Warngau 350
Weyarn 360

Zusammengefasst zeigt sich, dass die Erhöhung der Gewerbesteuer in Holzkirchen nicht isoliert steht, sondern im Kontext einer breiten Diskussion über die steuerliche Belastung von Unternehmen in Deutschland. Angesichts der Herausforderung für die Kommunen, Einnahmen zu generieren, steht die IHK weiterhin auf der Seite der Unternehmen und mahnt ein ausgewogenes Maß an. Denn nur so bleibt der Standort Deutschland auch in Zukunft attraktiv für Investoren.