PFAS-Alarm: Trinkwasser in Bayern stark belastet – was nun?
PFAS im Trinkwasser: Neueste Funde im Landkreis Altötting und ihre gesundheitlichen Risiken. Experten fordern Maßnahmen.

PFAS-Alarm: Trinkwasser in Bayern stark belastet – was nun?
In Deutschland macht ein brisantes Thema die Runde: PFAS, oft als „Ewigkeitschemikalien“ bezeichnet, wurden in mehreren Trinkwasser- und Grundwasserproben nachgewiesen. Besonders betroffen sind Regionen in Bayern, wie Holzkirchen, Passau, Salzweg und Olching. Wie BR.de berichtet, zeigen die Analysen alarmierende Ergebnisse, die ernsthafte gesundheitliche Auswirkungen haben könnten.
In Neuötting-Alzgern im Landkreis Altötting wiesen die Behörden PFAS im Grundwasser nach. Auch in Pleiskirchen, wo die BR-Reporterin Nadine Cibu die Situation berichtete, sind die Belastungen offensichtlich. Experten wie Marike Kolossa-Gehring vom Umweltbundesamt und Martin Scheringer von der ETH Zürich äußern sich kritisch und weisen auf krebserregende Eigenschaften von PFAS, insbesondere des Stoffes PFOA, hin, der Leberschäden verursachen kann.
Gesetzliche Maßnahmen im Blick
Im Hinblick auf die anstehenden neuen Prüfwerte für den Kontakt mit belasteter Erde zeigt sich, dass der Landkreis Altötting voraussichtlich über den neuen Grenzwerten liegen wird. Zudem fordert der BUND in Deutschland eine Beschränkung der gesamten PFAS-Gruppe, um den dauerhaften Eintrag dieser Schadstoffe in die Umwelt zu stoppen. Laut den Ergebnissen der BUND-Untersuchung wurden von insgesamt 46 Trinkwasserproben 42 mit PFAS belastet, während auch im Grundwasser und in Oberflächenwasserproben ähnliche Ergebnisse festgestellt wurden. Hier sollten Verbraucher besonders auf die Kennzeichnungen von Produkten achten, um sich vor einer belastenden Exposition zu schützen.
Die EU hat bereits Maßnahmen ergriffen: PFOS und PFOA sind durch das internationale Stockholmer Übereinkommen sowie die POP-Verordnung in der EU stark reguliert. Ein Verbot von PFOS ist seit über einem Jahrzehnt in Kraft, und PFOA unterliegt seit dem 4. Juli 2020 strikten Einschränkungen. Extra Schritte wurden unternommen, um auch PFHxS und verwandte Verbindungen aus der Umwelt zu verbannen. Länder wie Deutschland, Dänemark und die Niederlande schlagen daher eine neue Einschränkung von PFAS vor, die derzeit in der Prüfung ist, berichtet die europäische Chemikalienagentur ECHA unter echa.europa.eu.
Der gemeinsame Weg zur Reduktion von PFAS
Verbraucher sind eingeladen, ihren Konsum tierischer Produkte zu reduzieren: Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte sind oft stark mit PFAS belastet. Dies unterstützt nicht nur die persönliche Gesundheit, sondern senkt auch die allgemeine Belastung der Umwelt. Die Europäische Kommission arbeitet an einer überarbeiteten Trinkwasserrichtlinie, die einen Grenzwert von 0,5 µg/l für alle PFAS festlegt, und diese Entwicklung wird mit Argusaugen verfolgt, denn bereits jetzt zeigen zahlreiche Wasserproben besorgniserregende Konzentrationen.
Der Wasserwirtschaftsverband warnt vor steigenden Kosten für die Aufbereitung von Wasser aufgrund der PFAS-Belastungen. Es ist wichtig, dass sowohl Politik als auch Verbraucher gemeinsam an nachhaltigen Lösungen arbeiten, um die Risiken durch diese langlebigen Chemikalien zu mindern. Auch wenn das Thema PFAS oft traurig stimmt, gibt es Lichtblicke durch die Fortschritte in der Regulierung und das wachsende Bewusstsein in der Bevölkerung. Selbst Leitungswasser wird trotz der Ergebnisse weiterhin als ökologisch sinnvoll angesehen.
Die Herausforderungen sind nicht klein, aber mit einem guten Plan und einem wachsamen Auge auf unsere täglichen Entscheidungen können wir unsere Umwelt und unsere Gesundheit schützen.