Kirwa-Tradition im Fokus: Sichtungstag für Exponate in Amberg-Sulzbach!

Kirwa-Tradition im Fokus: Sichtungstag für Exponate in Amberg-Sulzbach!
Im Landkreis Amberg-Sulzbach tut sich was Spannendes: Am Samstag, den 19. Juli, findet im Landratsamt ein „Sichtungstag für mögliche Kirwa-Exponate“ statt. Das Ziel? Ein Kirwa-Museum, das die reiche Tradition der Kirwa im Amberg-Sulzbacher Land erlebbar machen soll. oberpfalzecho.de berichtet, dass die Veranstalter Trachten, Krüge, Fotografien sowie andere Kuriositäten zur Kirwa-Tradition suchen.
Diese Suche ist Teil eines größeren Plans: Im Jahr 2023 wurden die Kirwan im Landkreis offiziell im Bayerischen Landesverzeichnis des Immateriellen Kulturerbes gelistet. Mit dem geplanten Museum möchte man die Tradition nicht nur bewahren, sondern auch eine virtuelle und haptische Erfahrungswelt schaffen, die zukünftige Generationen erfreuen wird.
Sichtungstag für Kirwa-Exponate
Am 19. Juli zwischen 10 und 18 Uhr sind alle, die etwas zur Kirwa-Tradition beizutragen haben, eingeladen, ihre Objekte und Geschichten ins Landratsamt zu bringen. Die Sichtung findet im Foyer des Hauptgebäudes, Schloßgraben 3 in Amberg, statt. Parkplatzmöglichkeiten stehen zur Verfügung, sodass einem unbeschwerten Besuch nichts im Wege steht. Die Materialien werden vom Museumsteam der Agentur FranKonzept aus Würzburg geprüft, um deren Originalität und Authentizität sicherzustellen.
Besonders angesprochen sind ehemalige und aktive Kirwa-Leute sowie Unterstützer, die Geschichten und Erinnerungsstücke beisteuern möchten. Der gesammelte Fundus wird zudem Einfluss auf die Machbarkeitsstudie zum Kirwa-Museum haben, was die Sache noch spannender macht.
Kirwa-Traditionen hautnah erleben
Die Kirwa-Tradition selbst ist ein lebendiges Fest, das tief in der Kultur des Landkreises verwurzelt ist. Nach einem feierlichen Gottesdienst am Sonntagvormittag beginnen die aufregendsten Momente der Kirwa: Die Burschen machen sich mit Kutsche oder Traktor auf den Weg, um ihre Moila für das Austanzen des Kirwabaums „einzuholen“. Traditionelle Lieder, die von Liebe und Lebensfreude handeln, ertönen dabei und begleiten den festlichen Umzug.
Aber das ist noch lang nicht alles! Auf dem Dorfplatz beginnt das „Baum austanzen“ – ein Höhepunkt des Festes. Hier wird zu Blasmusik getanzt, und die Besucher können den Tanz des „Baierischen“ mit seinen Rhythmuswechseln genießen. Ein ganz besonderer Moment ist die Bestimmung des neuen „Oberkirwapaares“, bei dem ein Blumenstrauß weitergegeben wird. Diese Rolle bringt für ein ganzes Jahr Verpflichtungen mit sich und sorgt für zusätzliche Spannung und Freude unter den Festweibern.
Oft kommen während des Tanzes auch Gstanzln zum Einsatz, humorvolle Reimgesänge, die aktuelle Ereignisse oder Personen aus dem Dorf auf die Schippe nehmen. Man merkt: Die Kirwa ist nicht nur ein Fest, sondern ein lebendiger Ausdruck von Gemeinschaft und Tradition, und genau das möchte das neue Museum einfangen.
Insgesamt gibt es also viel zu erwarten, sei es beim Sichtungstag oder während der Kirwa selbst. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall, um die Kultur und Tradition dieser einzigartigen Feierlichkeiten zu erleben und vielleicht auch einen Teil davon für die Nachwelt zu bewahren. Wer also etwas zur Kirwa beitragen kann, sollte sich diesen Termin auf keinen Fall entgehen lassen!