Sicherheit und Souveränität: Europa-Union diskutiert im Musikomm

Sicherheit und Souveränität: Europa-Union diskutiert im Musikomm
Am 18. Juli 2025 versammelten sich über 100 Delegierte und Gäste im Musikomm in Amberg, um an einem Dialogforum der Europa-Union Bayern teilzunehmen. Im Fokus der Diskussion stand das vielschichtige und dringliche Thema „Sicherheit. Souveränität. Europa“. Die Veranstaltung wurde unter der Moderation von Thorsten Frank abgehalten, der die eindrucksvollen Beiträge der Redner zusammenfasste und betonte, dass die Probleme erkannt seien, nun aber entschieden gehandelt werden müsse. Prof. Clemens Bulitta, Präsident der Ostbayerischen Technischen Hochschule, war ebenfalls vor Ort und unterstrich die Bedeutung dieser Gespräche für die Zukunft Europas.
Für Dr. Urs Herding, CEO der Herding Filtertechnik, war das Thema der Souveränität von zentraler Bedeutung. Er warnte davor, dass die Abgabe von Macht an übergeordnete Institutionen gefährdete, was in der aktuellen geopolitischen Lage umso relevanter ist. In diesem Zusammenhang betonte er auch den notwendigen Abbau von Bürokratie sowie die Förderung von Innovationen, um die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Sein Aufruf fand Gehör, denn Tobias Gotthardt, Staatssekretär im Bayerischen Wirtschaftsministerium, stellte klar, dass Europa nur dann eine Zukunft habe, wenn es wettbewerbsfähig bleibe.
Europäische Außenpolitik im Blick
Ein besonders kritisches Thema ergab sich aus der Diskussion über die Außenpolitik. Birgit Boeser, Vorsitzende der Europäischen Akademie Bayern, forderte eine einheitliche Stimme Europas und plädierte für die Abschaffung der Einstimmigkeit bei politischen Entscheidungen. Diese Forderung steht im Kontext der jüngsten Entwicklungen und der gestiegenen Bedrohung durch Russland, das mit seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine die europäische Sicherheitsordnung in Frage gestellt hat. Die Bedeutung der NATO und der USA hat sich in den letzten Jahren insbesondere seit dem Beginn des Krieges im Februar 2022 erhöht. Viele Europäer sehen diese als unabdingbaren Schutz vor russischen Aggressionen, was auch die Debatte um die europäische Souveränität und strategische Autonomie neu entfacht hat. Diese Begriffe prägen aktuell die sicherheitspolitische Diskussion und zeigen, dass Handlungsfähigkeit auf dem europäischen Kontinent dringend erforderlich ist.
Die Herausforderungen sind nicht zu unterschätzen. Thomas Rudner, ehemaliger Europaabgeordneter, sprach sich dafür aus, dass Europa in der gemeinsamen Sicherheitspolitik als Gemeinschaft agieren müsse. Angesichts der angespannten Lage in der Ukraine ist es entscheidend, dass die Mitgliedstaaten einheitlich handeln und sich gegenseitig unterstützen. In dieser Hinsicht unterstützt die Europa-Union Bayern aktiv die Ukraine und plant, die Ergebnisse der Diskussionen an Verantwortliche in München, Berlin und Brüssel weiterzuleiten.
Neuwahlen im Landesvorstand
Neben den engagierten Diskussionen wurde auch der neue Vorstand der Europa-Union Bayern gewählt. Thorsten Frank wurde einstimmig bestätigt, und Günther Mitschke aus Hohenburg sowie Andreas Sondergelt und Bernd Klatt aus Mittelfranken sind neu im Vorstand. Die Neuwahlen zeigen ein starkes Engagement der Mitglieder, gemeinsam für die europäischen Werte einzustehen und konkrete Schritte zur Verbesserung der Sicherheitslage zu unternehmen.
Der Empfang durch Oberbürgermeister Michael Czerny im Amberger Rathaus rundete diese wichtige Veranstaltung ab und erinnert daran, dass der Dialog über Sicherheit und Souveränität für die Zukunft Europas essenziell bleibt. Die Anliegen und Forderungen, die heute geäußert wurden, haben das Potenzial, die europäische Politik nachhaltig zu beeinflussen.