340 Jahre Tradition brechen zusammen: Werkzeugbauer Croner schließt!

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Die traditionsreiche Firma Croner in Ansbach schließt nach 340 Jahren. Gründe sind sinkende Nachfragen und globaler Wettbewerb.

Die traditionsreiche Firma Croner in Ansbach schließt nach 340 Jahren. Gründe sind sinkende Nachfragen und globaler Wettbewerb.
Die traditionsreiche Firma Croner in Ansbach schließt nach 340 Jahren. Gründe sind sinkende Nachfragen und globaler Wettbewerb.

340 Jahre Tradition brechen zusammen: Werkzeugbauer Croner schließt!

Heute aus dem fränkischen Raum: Ein traditionsreiches Unternehmen zieht den Stecker. Die Firma Croner Präzisionsformenbau, die seit 1685 im Werkzeugbau tätig ist, hat die Schließung angekündigt. Geschäftsführer Wolfgang Croner teilte mit, dass das Unternehmen nach beeindruckenden 340 Jahren seine Pforten schließen wird. Diese Entscheidung lässt nicht nur die Region aufhorchen, sondern wirft auch ein grelles Licht auf die Herausforderungen, mit denen die deutsche Industrie aktuell zu kämpfen hat.

Wie inFranken.de berichtet, stehen Firmen wie Croner unter massivem Druck. Hoher globaler Wettbewerb, sinkende Nachfragen, steigende Kosten und geopolitische Unsicherheiten machen es Betrieben, gerade im Mittelstand, nicht leicht. In einem so wettbewerbsintensiven Umfeld kommen auch Faktoren wie asiatische Billigimporte und günstigere Produktionsstandorte in Ländern wie Portugal oder Tschechien erschwerend hinzu.

Ein Platz im Herzen der Industrie

Die Croner Präzisionsformenbau war vor allem in der Automotive- und Medizinindustrie aktiv und betrieb auch Geschäfte im Spielzeug- und Elektrosektor sowie in der Kosmetikindustrie. Trotz eines soliden Angebots stellte sich eine Umstrukturierung als zu komplex dar. Der geplante Schritt zur Schließung wurde bereits Anfang 2025 nach einer umfassenden Analyse der finanziellen Lage beschlossen. Auffallend ist, dass dieser Schritt nicht durch eine Insolvenz bedingt ist, sondern freiwillig erfolgt. Der Produktionsstopp wurde im Februar angekündigt, und alle 33 Mitarbeiter konnten glücklicherweise neue Stellen finden.

Doch sind es nicht nur die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die für solche Entscheidungen ausschlaggebend sind. In Deutschland sind Familienunternehmen wie Croner schlichtweg das Rückgrat der Wirtschaft. Laut einer Analyse von EY spielen sie eine zentrale Rolle im industriellen Mittelstand. Sie sind nicht nur Motoren für Stabilität und Tradition, sondern auch für Innovation, auch wenn sie aktuell mit zahlreichen Herausforderungen kämpfen müssen.

Die Herausforderungen der Familienunternehmen

Wie auch in der Analyse von Portal der Wirtschaft zu lesen ist, haben viele dieser Unternehmen mit dem demografischen Wandel und einer drängenden Nachfolgefrage zu kämpfen. Die Babyboomer-Generation zieht sich zurück, während jüngere Menschen oft nicht die Verantwortung übernehmen wollen – ein Problem, das auch die Croner-Firma betrifft.

Um weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Familienunternehmen sich den Herausforderungen der Globalisierung und Digitalisierung stellen. Sie brauchen Investitionen in moderne technologische Lösungen, um nicht ins Hintertreffen zu geraten. Doch nicht nur technische Weiterentwicklungen sind ausschlaggebend; auch die Finanzierung wird zur Hürde, wenn man sich auf Hausbanken und Eigenkapital verlässt.

Familienunternehmen sind also mehr als nur Arbeitsplätze; sie prägen die Wirtschaft und Gesellschaft. Die Schließung der Firma Croner mag heute ein schmerzlicher Verlust sein, doch sie spiegelt wider, dass auch die besten Traditionen wachsen und erneuert werden müssen, um im globalen Wettbewerb bestehen zu können. Croner selbst mag seinen Platz in der Geschichte finden, jedoch bleibt die Hoffnung, dass die Werte und Traditionen des Unternehmens in der Region weiterleben werden.