Babbel vs. Hoeneß: Wer schadet dem FC Bayern mehr?

Babbel vs. Hoeneß: Wer schadet dem FC Bayern mehr?

München, Deutschland - Im Fußball gibt’s immer wieder hitzige Diskussionen, und zurzeit brennt die Luft beim FC Bayern München ganz besonders. Der Ehrenpräsident des Traditionsvereins, Uli Hoeneß, steht im Kreuzfeuer der Kritik, und das nicht erst seit gestern. Der ehemalige Bayern-Verteidiger Markus Babbel kam in einem Interview ordentlich in die Gänge und äußerte sich klar gegen Hoeneß‘ Einfluss auf den Verein. Babbel wirft dem 71-Jährigen vor, mit seinen regelmäßigen Kommentaren mehr Schaden anzurichten als Gutes zu tun. „Er ist das größte Problem des FC Bayern“, so Babbel, der den aktuellen Kurs des Vereins als besorgniserregend betrachtet. Absolut Fussball berichtet, dass diese Kritik besonders laut wurde nach Hoeneß‘ abfälligen Bemerkungen über Lothar Matthäus, der eine Ablösesumme von 80 bis 100 Millionen Euro für die Talent-Schmiede Nick Woltemade als realistisch einschätzte. Hoeneß nannte Matthäus daraufhin „nicht mehr alle Tassen im Schrank“.

Babbels Rückendeckung für Matthäus kam nicht von ungefähr. Er glaubt, dass Hoeneß durch seine Einmischung in sportliche Belange die eigentlichen Probleme der Münchner verstärkt. „Bayern hat in den letzten zwei Jahren immer wieder auf der großen Bühne, wie etwa gegen PSG und Inter in der Champions League, versagt“, erklärt Babbel. Und das, obwohl man oft nicht die schlechtere Mannschaft war. „Das schadet enorm dem Verein und zieht eine Menge negative Schlagzeilen nach sich“, führt er fort. Babbel zur Sache, wie er es gleich selbst formuliert: „Entweder er engagiert sich vollständig oder zieht sich zurück.“

Der Widerstand und die Verteidigung

Doch nicht alle sehen das so kritisch wie Babbel. Sepp Maier, der legendäre Torwart des FC Bayern, sprang Hoeneß zur Seite und bezeichnete die Kritik als respektlos. Er wies darauf hin, dass Babbel ohne Hoeneß möglicherweise nicht die gleiche Karriere gemacht hätte. „Es gibt öffentliche Diskussionen darüber, ob Hoeneß dem Verein schadet oder nützt“, fasst Maier die gespaltene Meinung zusammen und betont, dass Hoeneß stets versucht hat, den Verein mit Transfers wie Harry Kane oder dem gescheiterten Versuch, Florian Wirtz zu verpflichten, zu verstärken.

Während Hoeneß sein Engagement für den Verein als positiv sieht und darauf besteht, dass er die sportliche Leitung ihre Entscheidungen ohne Einmischung treffen lassen will, wächst die Unruhe hinter den Kulissen. „Hoeneß hat definitiv eine Rolle in den Erfolgen des FC Bayern gespielt“, stimmt Babbel zu, drängt jedoch darauf, dass solch öffentliches Geplänkel dem Verein nicht gut tut.

Fazit

Die Auseinandersetzung zwischen den ehemaligen Bayern-Größen ist symptomatisch für die Herausforderungen, vor denen der FC Bayern seit Jahren steht. Während Hoeneß auf seine Erfahrungen und Erfolge verweist, sieht Babbel in den ständigen Konflikten eine Gefahr für den Klub. „Bayern muss wieder zurück zu seiner alten Stärke finden, und dazu gehört manchmal auch, unbequeme Wahrheiten auszusprechen“, resümiert Babbel und lässt keinen Zweifel daran, dass der Druck auf den Verein enorm ist. Die Diskussion wird mit Sicherheit weitergehen, und die Fans können gespannt sein, wie sich die Situation rund um Uli Hoeneß und den FC Bayern entwickeln wird. Aktuell scheint der Ball bei den Verantwortlichen zu liegen.

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OrtMünchen, Deutschland
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