Landkreis ehrt treue Feldgeschworene für jahrzehntelange Dienste!

Landkreis Berchtesgadener Land ehrte am 17.06.2025 langjährige Feldgeschworene für ihren ehrenamtlichen Einsatz.

Landkreis Berchtesgadener Land ehrte am 17.06.2025 langjährige Feldgeschworene für ihren ehrenamtlichen Einsatz.
Landkreis Berchtesgadener Land ehrte am 17.06.2025 langjährige Feldgeschworene für ihren ehrenamtlichen Einsatz.

Landkreis ehrt treue Feldgeschworene für jahrzehntelange Dienste!

Mit einem feierlichen Akt hat Landrat Bernhard Kern kürzlich mehrere langjährige Feldgeschworene geehrt. Diese engagierten Bürger sind seit vielen Jahren im Landkreis Berchtesgaden tätig und spielen eine wichtige Rolle in der Kennzeichnung von Grundstücksgrenzen. Die Auszeichnung fand im Beisein von namhaften Vertretern aus der Kommunalpolitik statt, darunter Gabriele Schüll, Leiterin des Amts für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, und Daniel Kleffel, Präsident des Landesamtes für Digitalisierung, Breitband und Vermessung.

Die geehrten Feldgeschworenen sind:

  • Ferdinand Lindner aus Teisendorf – 40 Jahre im Dienst
  • Johann Schindler aus Freilassing – 50 Jahre im Dienst
  • Paul Zimmermann aus Schneizlreuth – 60 Jahre im Dienst
  • Christian Baumgartner aus Teisendorf – 50 Jahre, leider abwesend

Die wichtige Rolle der Feldgeschworenen

Feldgeschworene haben in Bayern eine lange Tradition, deren Ursprünge bis ins 13. Jahrhundert zurückreichen. Sie sind nicht nur für das Setzen von Grenzsteinen zuständig, sondern auch für die Zusammenarbeit mit dem Vermessungsamt und stehen als Ansprechpartner für die Bürger zur Verfügung in Vermessungsangelegenheiten. Diese ehrenamtliche Tätigkeit ist im bayerischen Abmarkungsgesetz und der Feldgeschworenenverordnung geregelt.

Besonders bemerkenswert ist, dass das Amt des Feldgeschworenen als das älteste noch bestehende Ehrenamt der kommunalen Selbstverwaltung in Deutschland gilt. Zudem wurde das Feldgeschworenenwesen im Dezember 2016 in das bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen, was die kulturelle Bedeutung dieser Tätigkeit unterstreicht. In Bayern gibt es derzeit etwa 25.000 Feldgeschworene, wobei die meisten in Franken zu finden sind, wo regionale Begriffe wie „Siebener“ oder „Steinsetzer“ gebräuchlich sind.

Der Weg zu einem Ehrenamt

Interessierte Bürger, die sich für dieses Ehrenamt begeistern und Können sowie Engagement mitbringen, können sich direkt bei ihrer Heimatgemeinde melden. Der Dienst als Feldgeschworener ist nicht nur ein Gewinn für die Gemeinschaft, sondern auch für die eigene persönliche Weiterentwicklung. In der heutigen Zeit, in der der Zusammenhalt in den Gemeinden immer wichtiger wird, sind solche Tätigkeiten ein wichtiger Baustein.

Feldgeschworene sind nicht nur dafür verantwortlich, die Abmarkung von Grundstücken vorzunehmen; sie haben auch ein gewisses „Geheimnis“ im Umgang mit Grenzzeichen – das sogenannte Siebenergeheimnis, das sie nur untereinander austauschen dürfen. Damit sichern sie nicht nur die rechtlichen Rahmenbedingungen, sondern tragen auch zur Pflege der Gemeinschaftskultur bei, etwa durch Veranstaltungen wie Schnadegänge oder Grenzwanderungen.

Die Ehrung der langjährigen Feldgeschworenen verdeutlicht einmal mehr ihren wertvollen Beitrag zur kommunalen Selbstverwaltung und zur Bewahrung der Traditionen in Bayern. Diese Männer und Frauen sind nicht nur Hüter der Grenzen, sondern auch anspruchsvolle Botschafter des Ehrenamts.

Für weitere Informationen über das Direktions- und Tätigkeitsgebiet der Feldgeschworenen lohnt sich ein Blick auf die Webseite der Landesdirektion Bayern oder einen Artikel zum Thema auf Wikipedia.