Krankenpfleger im Mordversuch-Prozess: Medikamente manipuliert!

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am
Impressum · Kontakt · Redaktionskodex

In Coburg steht ein Krankenpfleger vor Gericht, beschuldigt des 15-fachen Mordversuchs durch MedManipulationen. Prozessbeginn am 2. September 2025.

In Coburg steht ein Krankenpfleger vor Gericht, beschuldigt des 15-fachen Mordversuchs durch MedManipulationen. Prozessbeginn am 2. September 2025.
In Coburg steht ein Krankenpfleger vor Gericht, beschuldigt des 15-fachen Mordversuchs durch MedManipulationen. Prozessbeginn am 2. September 2025.

Krankenpfleger im Mordversuch-Prozess: Medikamente manipuliert!

Heute wird im Landgericht Landshut ein erschütternder Fall verhandelt: Ein 42-jähriger Krankenpfleger ist wegen 15-fachen Mordversuchs angeklagt. Laut np-coburg.de wird dem slowenischen Staatsangehörigen vorgeworfen, in einer Klinik Medikamente manipuliert zu haben, um an Betäubungsmittel zu gelangen. Der Prozess hat am Dienstag begonnen, und insgesamt sind fünf Verhandlungstage anberaumt. Ein mögliches Urteil könnte Ende September gefällt werden.

Was genau geschah in der Klinik? Der Angeklagte soll Ampullen mit Morphin und Piritramid durch Adrenalin und Naloxon ersetzt haben. Diese waren in einem Betäubungsmittelschrank gelagert, der nicht regelmäßig auf seine Bestände kontrolliert wurde. Sechs Patienten erhielten die manipulierten Medikamente, glücklicherweise jedoch ohne in gefährliche Situationen zu geraten. Die restlichen 27 Ampullen mit Adrenalin blieben ungenutzt. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Angeklagte sich der möglichen Lebensgefahr, die durch die falsche Medikamentengabe auftreten könnte, voll bewusst war.

Mangelnde Kontrollen im Gesundheitswesen

Der Fall wirft auch ein Schlaglicht auf die generellen Missstände im Gesundheitswesen. Laut einem Bericht der Tagesschau nehmen Betrugsfälle im Gesundheitswesen zu. So zeigen die gesetzlichen Krankenkassen alarmierende Zahlen: Über 200 Millionen Euro an Betrugsschäden wurden für die Jahre 2022 und 2023 dokumentiert, die höchste Summe seit Beginn der Aufzeichnungen. Der fallende Pro-Kopf-Betrag geht unter anderem auf gefälschte Rezepte zurück, die für Arzneimittel, wie das bei Prominenten beliebte Diabetes-Medikament Ozempic, ausgestellt werden.

Obwohl diese Betrugsarten nicht direkt mit dem Fall des Krankenpflegers verknüpft sind, verdeutlichen sie die Vorkommnisse im Gesundheitssystem, in dem kriminelle Strukturen immer raffinierter agieren. Mit fast 50% aller Hinweise, die sich auf Delikte im Pflegebereich beziehen, zeigt sich ein erschreckendes Bild, das nicht nur Patienten, sondern auch Krankenkassen betrifft.

Ein weiterer Fall von Betrug in der Pflege

Ein weiterer besorgniserregender Vorfall ereignete sich im Februar 2022. Auch da stand eine 42-jährige Angeklagte vor Gericht, weil sie sich als Krankenschwester ausgegeben und einem Intensivpatienten eine gefährliche Überdosis Insulin verabreicht hatte. Wie n-tv.de berichtet, war der Patient nur einen Tag nach der Verabreichung verstorben. Die Angeklagte hatte sich mit gefälschten Dokumenten in eine besser bezahlte Position geschummelt und manipulierte Pflegedokumentationen erstellt.

In diesem Fall kann die Schuld der Angeklagten nicht eindeutig festgestellt werden, was den Vorwurf auf versuchten Mord verringert. Sie sitzt bereits seit einem Jahr in Untersuchungshaft, und ein Urteil wird Mitte Mai erwartet.

Wie es scheint, ist der Sektor der Gesundheitsversorgung von Handlungsspielräumen für Betrug geprägt, ob durch gefälschte Qualifikationen oder durch Manipulation von Medikamenten. Die Vielzahl dieser Fälle unterstreicht die Dringlichkeit für bessere Kontrollen und Prüfmechanismen – zum Schutz der Patienten und des Integritäts des gesamten Systems.