Liebesbetrug in Rödental: 220.000 Euro von Betrügern ergaunert!

Liebesbetrug in Rödental: 220.000 Euro von Betrügern ergaunert!
In der heutigen digitalen Welt, in der die Liebe oft nur einen Klick entfernt scheint, hat ein schwarzer Schatten das Vertrauen vieler Menschen in Online-Dating-Plattformen erschüttert. Am 10. Juli 2025 veröffentlichte das Polizeipräsidium Oberfranken eine Presseerklärung über die Verurteilung zweier nigerianischer Staatsangehöriger, die im Zuge von „Love-Scamming“ mehrere Personen betrogen hatten. Die Ermittlungen, die in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Coburg und schwedischen Behörden stattfanden, bringen eine ganze Reihe alarmierender Details ans Licht.
Die beiden Männer, die am 9. Juli vom Landgericht Coburg verurteilt wurden, mussten sich wegen gewerbs- und bandenmäßigen Betrugs verantworten. Ihre Strafen belaufen sich auf sechs Jahre und drei Monate sowie drei Jahre und sechs Monate. Es wird deutlich, dass es sich um eine international agierende Tätergruppierung handelt, die systematisch Liebesbetrug betreibt und dabei teils unvorstellbare Summen erschwindelt. In diesem speziellen Fall wurden die Opfer aus Rödental um rund 220.000 Euro betrogen.
Wie funktioniert Love-Scamming?
„Love-Scamming“ ist ein Phänomen, das es Betrügern ermöglicht, über das Internet emotionale Bindungen zu täuschen und um Geld zu bitten. Besonders in sozialen Netzwerken und Online-Partnerbörsen sind die Betrüger aktiv, wobei sie oft gefälschte Profile und identitätsfremde Bilder nutzen, um einen vertrauensvollen Eindruck zu erwecken. Männer, die sich als Ingenieure oder Soldaten ausgeben, oder Frauen, die sich für Ärzte oder Lehrerinnen ausgeben, sind nur einige der Rollen, die sie auf sich nehmen. Wie das LKA Niedersachsen beschreibt, entfalten diese Betrüger ihre Masche besonders effektiv durch gezielten Kontaktaufbau und emotionalen Druck. Oft geben sie an, dringende finanzielle Hilfe zu benötigen und schaffen es, sich im Alltag ihrer Opfer unverzichtbar zu machen, ohne sich je persönlich zu treffen.
Im konkreten Fall, der zur Verurteilung der beiden Männer führte, nahm die Betrugsreihe 2022 ihren Anfang, als ein Täter die Vertrauenswürdigkeit eines 59-jährigen Opfers erlangen konnte. Dieses fiel daraufhin auf die Masche des angeblichen schwedischen Bauingenieurs herein und überwies innerhalb eines Jahres massive Summen auf ausländische Konten, sowie in Form von Bitcoin, ohne zu wissen, dass sie einem Betrüger aufgesessen war.
Die Auswirkungen und Präventionsmaßnahmen
Die traurige Realität ist, dass dieser Betrug kein Einzelfall ist. Laut den Ermittlungen wurden in den letzten vier Jahren in fünf dokumentierten Fällen Gesamtschäden von rund 760.000 Euro erlangt. Durch die hohe Dunkelziffer an nicht angezeigten Fällen ist zu befürchten, dass die tatsächlichen Zahlen weit höher liegen. Erschreckend ist auch, dass viele Täter noch frei herumlaufen, mit weiteren Verdächtigen in Ländern wie Dubai und Nigeria.
Die Polizei rät dringend zu Vorsicht. Bei unerwartetem Kontakt von Unbekannten sollten potenzielle Opfer misstrauisch sein und sich nicht unter Druck setzen lassen. Eine Rückwärtssuche von Profilbildern oder das Verifizieren von Identitäten können helfen, Betrüger zu entlarven. Bereits bei Verdacht auf Betrug sollten Betroffene umgehend die Polizei kontaktieren, um größere finanzielle Schäden zu vermeiden.
Die Polizei bietet zudem Informationsmaterial und Podcasts an, die sich mit Täterstrategien und Schutzmaßnahmen gegen „Love-Scamming“ beschäftigen. Berichten zufolge sind sich viele Menschen der Gefahr oft nicht bewusst, bis es zu spät ist – es ist an der Zeit, das Bewusstsein zu schärfen und sich gegen solche Betrugsmaschen zu wappnen.
Für weiterführende Informationen über die Thematik kann man die Berichte des Polizeipräsidiums Oberfranken hier nachlesen, sowie umfassende Hinweise vom LKA Niedersachsen über die zufolge Probleme des Scammings finden, die hier zur Verfügung stehen. Auch die Polizei-Beratung hat hilfreiche Tipps zum Thema „Romance Scamming“, die hier zu finden sind.