Volkstrauertag in Osterhofen: Gedenken an die Opfer der Geschichte
Am Volkstrauertag, dem 17. November 2025, gedenkt der Landkreis Deggendorf in Osterhofen der Opfer von Kriegen und Gewalt.

Volkstrauertag in Osterhofen: Gedenken an die Opfer der Geschichte
Am Samstagabend, dem 17. November 2025, wurde in Osterhofen, Landkreis Deggendorf, der Volkstrauertag begangen. Diese viel beachtete Gedenkfeier fand in der Stadtpfarrkirche Heilig-Kreuz-Auffindung statt, gefolgt von einem feierlichen Zug zum nahegelegenen Kriegerdenkmal. Die Veranstaltung wird von den Bürgern als bedeutendes Ereignis in der Region geschätzt, wo der Respekt vor den Opfern von Krieg und Gewalt im Vordergrund steht.
Besonders festlich umrahmt wurde die Gedenkstunde durch die Antonibläser, die den Umzug mit ihren Klängen begleiteten. Die örtliche Feuerwehr sorgte dafür, dass Sicherheitsvorkehrungen getroffen wurden. Pfarrer Christian Altmannsperger hielt eine emotionale Ansprache am Kriegerdenkmal, in der er auf das Ende des Zweiten Weltkriegs am 8. Mai 1945 verwies. Die Zerstörung Europas und der Verlust von Millionen Menschenleben spielten eine zentrale Rolle in seinen Überlegungen — und damit betonte er die Verantwortung, die wir aus der Geschichte heraus tragen müssen.
Ein Tag des Gedenkens und der Mahnung
Der Bürgermeister von Osterhofen, Thomas Etschmann, hob in seiner Ansprache die Bedeutung des Volkstrauertags als Tag des Gedenkens, der Mahnung und Verantwortung hervor. „Wir müssen die gefallenen Soldaten, Zivilisten, und all jene, die auf der Flucht waren oder im Widerstand gekämpft haben, im Gedächtnis behalten“, erinnerte Etschmann die Anwesenden. Besonders bemerkenswert war sein Hinweis auf die anstehende Möglichkeit einer letzten Gedenkfeier mit Zeitzeugen, die 80 Jahre nach Kriegsende stattfinden könnte. Diese Gelegenheit soll den Bedürfnis nach individueller Erinnerung und Geschichtsbewusstsein Ausdruck verleihen.
Etschmann nutzte auch Plattform für eine klare Botschaft gegen die aktuellen Konflikte in der Welt, insbesondere den Krieg in der Ukraine. Die wachsende Unsicherheit in Deutschland ist eine Herausforderung, mit der wir uns auseinandersetzen müssen. „Hass, Gewalt und Antisemitismus haben keinen Platz in unserer Mitte“, so seine unmissverständliche Forderung. Im Namen der Stadt legte er einen Kranz am Kriegerdenkmal nieder, was den Ernst des Anlasses unterstrich.
Die Ursprünge des Volkstrauertags
Hinter dem Volkstrauertag steht eine lange Tradition: Er wurde erstmals in seiner modernen Form im Jahr 1952 begangen, hat aber seine Wurzeln bis ins Jahr 1893 zurück. An jenem Tag wird nicht nur den gefallenen Soldaten des Ersten Weltkriegs gedacht, sondern auch allen Opfern gewaltsamer Konflikte und Unterdrückung (siehe auch Wikipedia). Im Jahr 2025 fällt der Volkstrauertag auf den 16. November, der zweite Sonntag vor dem Advent. Die Gedenkfeiern, die in Berlin und in vielen deutschen Ländern stattfinden, beinhalten oft einen Umzug zu einem Kriegerdenkmal, Gebete und Feierlichkeiten mit Ehrengästen und Musik.
In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Volkstrauertag als gesetzlicher Gedenktag wieder eingeführt, um all denjenigen zu gedenken, die durch Kriege und Gewaltherrschaft ihr Leben verloren haben. Ein ganzes Jahrhundert des Gedenkens und der Reflexion über die Schrecken des Krieges ist und bleibt ein wichtiges Element der deutschen Erinnerungskultur, das auch in Zukunft wichtig sein wird.
Aktuelle Gedenk-Events wie in Osterhofen zeigen, wie wichtig es ist, die Lehren aus der Vergangenheit nicht aus den Augen zu verlieren und sich für Frieden und Gerechtigkeit einzusetzen. Veranstaltungen, die an die Geschichte erinnern, fördern nicht nur das Bewusstsein für vergangene Leidenschaften, sondern sind auch ein Aufruf zur aktiven Mitgestaltung einer solidarischen und friedlichen Zukunft.