Balkonkraftwerke: So sparen Sie Strom und schonen die Umwelt!

Balkonkraftwerke: So sparen Sie Strom und schonen die Umwelt!
In Zeiten von Klimawandel und steigenden Energiekosten setzen sich immer mehr Menschen mit umweltfreundlichen Lösungen auseinander. Einer von ihnen ist Fritz Lietsch, ein 67-jähriger Pionier aus Wiesham im Landkreis Ebersberg. Vor drei Jahren hat er ein Balkonkraftwerk installiert. Diese kleinen, handlichen Solaranlagen, die auch unter dem Namen Mini-Photovoltaik oder Stecker-Solaranlagen bekannt sind, erfreuen sich zunehmender Beliebtheit in Deutschland. Laut ADAC sind mittlerweile rund eine Million solcher Anlagen in Betrieb.
Wie funktionieren diese Balkonkraftwerke? Einfach erklärt: Sonnenlicht trifft auf die installierten Solarpanele, die danach Gleichstrom erzeugen. Dieser wird durch einen Wechselrichter in den haushaltsüblichen Wechselstrom umgewandelt und kann direkt ins eigene Netz eingespeist werden. Wichtig zu wissen ist, dass der erzeugte Solarstrom zur Deckung des eigenen Verbrauchs verwendet werden kann, wodurch man weniger Strom aus dem öffentlichen Netz benötigt. Unverbrauchter Strom fließt dann ins Netz zurück. Dies stößt nicht nur auf positives Feedback bei den Nutzern, sondern trägt auch zur Energiewende bei.
Baukosten und Einsparungen
Die Anschaffungskosten für ein Balkonkraftwerk können stark variieren. Fritz Lietsch investierte etwa 700 Euro in seine Anlage mit drei Panelen, günstigere Sets sind jedoch bereits ab 300 Euro erhältlich. Wer auf die Qualität achtet, findet auch Komplettsets mit Batteriespeicher ab etwa 800 Euro. Der Ertrag ist ebenfalls beachtlich – Lietschs Anlage produziert jährlich rund 800 kWh, was ihm bei einem Strompreis von 30 Cent pro kWh etwa 240 Euro an Ersparnissen bringt. Doch wie schnell amortisiert sich eine solche Investition? In der Regel kann man mit einer Amortisationszeit von zwei bis fünf Jahren rechnen, wie Energie Solar Erfahrungen berichtet.
- 300 bis 700 Euro für ein 800-Watt-Komplettset
- Unsummen von 10 bis 20 Prozent an Einsparungen bei den Stromkosten
- Amortisation in der Regel zwischen 2 und 5 Jahren
Die Montage ist einfach und selbstständig möglich, besonders in urbanen Gebieten, wo Platz oft ein kostbares Gut ist. Es genügt, eine Zustimmung des Vermieters oder der Eigentümergemeinschaft einzuholen, falls man in einem Mehrfamilienhaus wohnt. Eine gute Unterstützung bietet der Münchner Verein Solar 2030, der Workshops und Beratungen zur Installation bereitstellt.
Fördermöglichkeiten und rechtliche Aspekte
Betreibt man ein Balkonkraftwerk, muss dieses innerhalb eines Monats nach Inbetriebnahme im Marktstammdaten-Register der Bundesnetzagentur registriert werden. In vielen Städten und Gemeinden, vor allem in Bayern, werden finanzielle Zuschüsse und Sammelbestellungen angeboten, um die Anfangsinvestitionen zu senken. In München beispielsweise gibt es von der Stadt einen Zuschuss von bis zu 50% der Kosten, maximal 320 Euro. Aber was ist mit der Mehrwertsteuer? Seit 2023 fällt für Balkonkraftwerke keine Mehrwertsteuer mehr an, was die Anschaffung weiter attraktiv macht.
Regionale Förderprogramme differenzieren sich stark: In Bayern beispielsweise locken Zuschüsse von bis zu 320 Euro, während andere Bundesländer wie Hamburg bis zu 90% Förderung für einkommensschwache Haushalte anbieten. Ein Blick auf die regionalen Angebote lohnt sich also. Auf ADAC findet man zudem hilfreiche Informationen, wie man einen Antrag auf Förderung stellt.
Geht es um die Installation, sollte man sich mit den örtlichen Bauvorschriften vertraut machen. Während in vielen Fällen nur eine Anmeldung bei der Bundesnetzagentur erforderlich ist, können Eigentümergemeinschaften und Vermieter diese nicht ohne triftigen Grund verweigern.
Balkonkraftwerke sind eine tolle Möglichkeit, aktiv zur Energiewende beizutragen und den eigenen Stromverbrauch nachhaltig zu gestalten. Mit den vielen Fördermöglichkeiten und der relativen Einfachheit bei der Installation sind sie eine ernstzunehmende Option für alle, die einen eigenen Beitrag zum Klimaschutz leisten möchten.