Ebersberger Obstpresse in Gefahr: Wer wird Anton Lettls Nachfolger?
Ebersberger Obstpresse sucht neuen Pressleiter: Traditionell seit 80 Jahren, dringend Nachfolger für Anton Lettl bis 2026 notwendig.

Ebersberger Obstpresse in Gefahr: Wer wird Anton Lettls Nachfolger?
Die Ebersberger Obstpresse steht vor einer entscheidenden Wende. Wie Merkur berichtet, könnte die traditionsreiche Einrichtung, die seit 80 Jahren besteht, bald stillstehen, wenn kein Nachfolger für den langjährigen Pressleiter Anton Lettl (77) gefunden wird. Er wird zum Ende der Saison 2025 aus Altersgründen sein Amt niederlegen und die Obstpresse, die seit ihrer Gründung im Jahr 1945 eine wichtige Rolle in der Verarbeitung von Fallobst spielt, nicht länger leiten.
Die Obstpresse wurde unter Bürgermeister Otto Meyer initiiert und hat sich über die Jahre hinweg weiterentwickelt. Wo ehemals Äpfel in großen Glasballons transportiert, erhitzt und in Flaschen abgefüllt werden mussten, ist die Verarbeitung heute automatisiert. Diese Technik erfordert jedoch technisches Verständnis, was die Suche nach einem neuen Pressleiter nicht gerade einfacher macht. Der Gartenbauverein Ebersberg, der seit 1948 die Verantwortung für die Obstpresse trägt, sucht nun dringend einen Nachfolger.
Aufruf an Interessierte
Die Obstpresse bietet eine wichtige Lösung für den Überfluss an Fallobst, indem sie sterilisierten Saft in Kartons produziert. Für den Betrieb werden jährlich rund 150 Arbeitsstunden benötigt, hauptsächlich in den Erntemonaten September und Oktober. Der Gartenbauverein hofft, bereits bis 2026 einen technischen Frührentner zu finden, der bereit ist, sich in die Hygienevorschriften einzuarbeiten und die Geschicke der Presse zu leiten. Interessierte können sich telefonisch beim Verein melden.
Im Jahr 2006 wurde ein neues Konzept zur Modernisierung der Obstpresse eingeführt, das den Einsatz neuer Technologien und Anlagen beinhaltete. Diese Fortschritte haben Pionierarbeit geleistet, um die Obstverarbeitung effizienter zu gestalten. Anton Lettl übernahm vor 15 Jahren die Leitung der Abfüllanlage und wird die Anlage im November 2025 für den Winterschlaf vorbereiten, bevor die neue Ernte beginnt.
Ob die Ebersberger Obstpresse auch weiterhin zur saftigen Tradition der Region beiträgt, hängt stark davon ab, ob der Gartenbauverein einen geeigneten Nachfolger findet. In der Zwischenzeit bleibt abzuwarten, wie diese historische Institution, die über acht Jahrzehnte bestanden hat, die nächste Herausforderung meistern wird.
Für die Ebersberger steht viel auf dem Spiel – ein guter Nachfolger könnte dem Verein auch in schwierigen Zeiten. Möglich, dass andere Aktive die Tradition wieder neu beleben und das wertvolle Wissen um die Obstverarbeitung weitertragen.
Die Ebersberger leiden sicherlich nicht unter einem Mangel an Apfelbäumen. Vielleicht gibt es ja in der örtlichen Gemeinschaft einen technikaffinen Frührentner, der das nötige Händchen hat, um die Obstpresse in eine neue Ära zu führen. Die Zukunft der Ebersberger Obstpresse liegt also in den Händen der Gemeinde.