Hilferuf aus Grafing: Stammzellenspende für krebskranke Mutter nötig!

Hilferuf aus Grafing: Stammzellenspende für krebskranke Mutter nötig!
In Grafing wurde ein ganz besonderer Aufruf gestartet. Die 39-jährige Sandra Dichtl hat die devastierende Diagnose Leukämie erhalten, und ihre Familie, bestehend aus ihrem Mann und zwei kleinen Kindern im Alter von 3 und 5 Jahren, ist tief betroffen. Eine Stammzellenspende ist jetzt notwendig, um ihr die Chance auf Gesundheit zurückzugeben. Um diesem Anliegen Nachdruck zu verleihen, haben ihre Freunde eine Typisierungsaktion ins Leben gerufen.
Am 16. August öffnet das BRK-Haus in Ebersberg von 11 bis 16 Uhr seine Türen für alle, die sich typisieren lassen möchten. „Die Dringlichkeit ist groß“, sagt Ulrike Endemann, die die Aktion initiiert hat. Unterstützung kommt auch von Landrat Robert Niedergesäß sowie von Bürgermeister Christian Bauer und Landtagsabgeordnetem Thomas Huber, der die Schirmherrschaft übernommen hat und selbst seit 2017 in der Spenderkartei registriert ist. Solche Aktionen sind oft von entscheidender Bedeutung, da sie nicht nur für Sandra, sondern auch für andere Betroffene Hoffnung bringen können.
Die Bedeutung der Typisierungsaktion
Die Notwendigkeit von Stammzelltransplantationen wird durch die erschreckenden Zahlen untermauert: Jährlich erkranken über 13.000 Menschen in Deutschland an Leukämie oder anderen Blutbildungsstörungen. Ein Teil dieser Patienten benötigt eine Stammzellspende, um ihre Überlebenschancen zu erhöhen. Blutstammzellen sind unerlässlich, da sie sich zu allen Blutzellen entwickeln, die für das Leben wichtig sind, darunter rote Blutkörperchen, die Sauerstoff transportieren, sowie weiße Blutkörperchen, die Infektionen abwehren. Wenn eine Chemotherapie nicht anschlägt, kann eine Transplantation die letzte Hoffnung sein, Lebensmut zu schöpfen, da sie die Möglichkeit bietet, das erkrankte blutbildende System zu regenerieren.
Ulrike Endemann und Verena Spitzer von der Aktion Knochenmarkspende Bayern (AKB) betonen, dass jeder gesunde Mensch zwischen 18 und 45 Jahren sich zur Typisierung anmelden kann. Diese erfolgt durch einen Wangenabstrich, was im Vergleich zu einer Blutspende deutlich einfacher und schneller ist. Die AKB hat derzeit etwa 350.000 Spender in ihrer Kartei, aber viele fallen heraus, wenn sie 60 Jahre alt werden. Daher sind junge Spender besonders wertvoll, da ihre Zellen sich schneller teilen und häufig gesünder sind.
Erfolgreiche Beispiele und Hoffnung
Ein solcher Hoffnungsträger könnte Konstantin Pelz sein, ein 26-jähriger Grafinger, der auch in einer Spenderkartei registriert ist. „Ich habe bereits eine Blutuntersuchung hinter mir und hoffe, dass ich eines Tages helfen kann“, sagt er. Die Bedeutung dieser Spenden wird bei jeder Typisierungsaktion erneut deutlich. Bei einer früheren Aktion in Moosach konnten 2.113 Menschen typisiert werden. Obwohl kein Spender für Lucas Weidlich gefunden wurde, fanden 13 andere Patienten ihren genetischen Zwilling, was zeigt, wie entscheidend solche Veranstaltungen sind.
Die Suche nach passenden Spendern gestaltet sich oft schwierig, da sie von zahlreichen Zellmerkmalen abhängt. Dazu zählt auch, dass nur etwa 25 Prozent der registrierten Spender zwischen 18 und 30 Jahren alt sind, diese jedoch 65 Prozent aller Spenden leisten. Umso wichtiger ist es, dass aktive Bemühungen zur Registrierung junger Menschen verstärkt werden, damit das Überleben von Patienten wie Sandra Dichtl gefördert wird.
Zuletzt bleibt zu sagen, dass jeder, der sich beteiligt, einen bedeutenden Beitrag leistet, um möglicherweise Leben zu retten. Die Typisierungsaktion am 16. August im BRK-Haus in Ebersberg ist also nicht nur eine Chance für Sandra, sondern ein Hoffnungsschimmer für viele Patienten. Wer bis zu diesem Tag seine Hilfe anbieten möchte, sollte nicht zögern!