Eichstätt trauert um Anna Eleonore Bauer-Hölting: Ein Lebenswerk in Erinnerung

Eichstätt trauert um Anna Eleonore Bauer-Hölting, Mitbegründerin des Behindertenbeirats, die am 3. August verstarb.

Eichstätt trauert um Anna Eleonore Bauer-Hölting, Mitbegründerin des Behindertenbeirats, die am 3. August verstarb.
Eichstätt trauert um Anna Eleonore Bauer-Hölting, Mitbegründerin des Behindertenbeirats, die am 3. August verstarb.

Eichstätt trauert um Anna Eleonore Bauer-Hölting: Ein Lebenswerk in Erinnerung

In den vergangenen Tagen hat die Stadt Eichstätt einen herben Verlust erlitten. Anna Eleonore Bauer-Hölting ist am Sonntag, den 3. August, verstorben. Sie war eine herausragende Persönlichkeit und Mitbegründerin des Behindertenbeirats der Stadt Eichstätt, den sie 2018 ins Leben rief. Auch die Gründung des Kinderschutzbunds Eichstätt im Jahr 1983 geht auf ihr Engagement zurück. Bereits zuvor war sie als Mitglied im bundesweiten Kinderschutzbund aktiv, als sie den Eichstätter Zweig eröffnete. Ihr Leben war geprägt von zahlreichen Herausforderungen, die sie in Stärke und Engagement verwandeln konnte, und ihr Tod hinterlässt eine Lücke in der Gemeinschaft.

Anna Eleonore wurde am 7. März 1937 in Eichstätt geboren. Sie war eine echte Vorreiterin und bestand 1961 als erste Frau in Tübingen die Prüfung für den Handwerksmeister im Schreinerhandwerk. Nach der Übernahme der elterlichen Schreinerei am Kardinal-Preysing-Platz und der Eröffnung eines Kindermodengeschäfts in der Ostenstraße war ihr Leben tief mit der Stadt verbunden. Die dreifache Mutter war nicht nur im Beruf aktiv, sondern auch politisch interessiert und kandidierte wiederholt für die parteilose Wählerschaft im Stadtrat.

Ein Leben voller Kämpfe und Engagement

Vor etwa 30 Jahren erlitt Bauer-Hölting einen schweren Schicksalsschlag: Ein Verkehrsunfall forderte das Leben ihres Sohnes und hinterließ sie selbst mit schweren Verbrennungen. Nach langer Rehabilitation fand sie zurück zu einem aktiven Leben; zunächst mit einem Rollator, später mit einem Rollstuhl. Trotz dieser Rückschläge setzte sie sich unermüdlich für Barrierefreiheit ein und wurde zu einer wichtigen Stimme im Behindertenbeirat. Ihr Engagement war nicht nur persönlich, sondern auch beispielgebend für viele in der Region, die sich ebenfalls für die Verbesserung der Lebensverhältnisse von Menschen mit Beeinträchtigung einsetzen.

Die Problematik der Barrieren in unserem Alltag betrifft viele Menschen, nicht nur die mit Beeinträchtigungen. In Deutschland leben rund 13 Millionen Menschen, die in ihrer gleichberechtigten Lebensgestaltung durch verschiedene Barrieren eingeschränkt sind. Die Bundesregierung hat sich in ihrem Koalitionsvertrag klar dazu bekannt, Barrierefreiheit voranzutreiben. Die “Bundesinitiative Barrierefreiheit” beinhaltet wichtige Maßnahmen, um Barrieren im öffentlichen und privaten Raum abzubauen. Dies kommt nicht nur Menschen mit Behinderungen zugute, sondern auch älteren Menschen, Migranten und Familien mit Kindern.

Ein Abschied und Erinnerungen

Der Trauergottesdienst für Anna Eleonore Bauer-Hölting wird am Montag, den 11. August, um 14 Uhr im Dom in Eichstätt stattfinden, gefolgt von einer Verabschiedung auf dem Eichstätter Friedhof. Ihr Lebenswerk und ihr Engagement werden weit über ihren Tod hinaus fortleben. Der Kinderschutzbund Eichstätt, der um eine liebevolle Unterstützung für Familien kämpft, wird weiterhin bedeutende Angebote für Kinder in wichtigen Lebensphasen bereitstellen. Die Mitglieder des Kinderschutzbundes setzen sich für innovative Ideen ein, um die Gemeinschaft zu stärken und weiterzuentwickeln. Informationen dazu finden Interessierte auf der Webseite des Kinderschutzbunds Eichstätt.

Anna Eleonore Bauer-Hölting bleibt in der Erinnerung vieler Menschen als eine Kämpferin für Gerechtigkeit und Barrierefreiheit, deren Einsatz und Mitgefühl für die Schwächeren unserer Gesellschaft unvergessen bleibt. Ihr Vermächtnis wird die Stadt Eichstätt und ihre Bürger weiterhin inspirieren.