Farchant startet Bauland-Offensive: 91 Bewerber für günstige Parzellen!

Farchant bietet ab August 2025 preisreduziertes Bauland für Einheimische an. 91 Interessenten bereits interessiert.

Farchant bietet ab August 2025 preisreduziertes Bauland für Einheimische an. 91 Interessenten bereits interessiert.
Farchant bietet ab August 2025 preisreduziertes Bauland für Einheimische an. 91 Interessenten bereits interessiert.

Farchant startet Bauland-Offensive: 91 Bewerber für günstige Parzellen!

In der Gemeinde Farchant tut sich etwas Spannendes am nördlichen Ortsrand: Der Gemeinderat hat die Weichen für die Bereitstellung von preisreduziertem Bauland westlich der Hauptstraße gestellt. Die neuen Richtlinien für das Vergabeverfahren sind nun beschlossen, und das Interesse ist groß: Über 90 Personen haben sich bereits für die zehn angebotenen Parzellen angemeldet.

Doch wie stehen die Chancen für die künftigen Bauherren? Der Quadratmeterpreis wurde auf 700 Euro festgelegt, was im Vergleich zum Bodenrichtwert von 1.400 Euro durchaus attraktiv ist. Die kleinste Parzelle umfasst 233 Quadratmeter, was einen Kaufpreis von etwa 163.100 Euro ergibt. Bürgermeister Hornsteiner teilte mit, dass die Verwaltung nun die Interessenten kontaktieren wird und weitere Bewerbungen entgegennehmen kann.

Einheimischenmodell und neue Herausforderungen

Das neue Einheimischenmodell, das in Farchant zum Tragen kommt, muss sich neuen rechtlichen Vorgaben anpassen. Ehemalige Kriterien wie die Wohnsitzdauer sind nicht mehr maßgeblich. Stattdessen gelten nun die sogenannten Stufen: In der ersten Stufe müssen Bewerber Einkommens- und Vermögensgrenzen beachten. So darf ein Einzelbewerber maximal 55.000 Euro Jahreseinkommen erzielen, Paare bis zu 110.000 Euro. Zudem müssen die Vermögenswerte den Grundstückswert nicht überschreiten, was bedeutet, dass Antragsteller mit bereits vorhandenem Bauland ausgeschlossen sind.

Stufe zwei setzt auf ein Punktesystem. Hier fließen Faktoren wie der Ortsbezug, ehrenamtliche Tätigkeiten und die Anzahl der unterhaltspflichtigen Kinder in die Bewertung ein. Käufer erhalten die Auflage, ihre Parzelle innerhalb von fünf Jahren zu bebauen und 20 Jahre lang zu bewohnen; ein Verkauf innerhalb dieses Zeitraums ist nicht gestattet.

Baulandmobilisierung als Schlüssel zum Erfolg

Die Herausforderungen im Wohnungsbau sind jedoch nicht nur lokal. Der deutsche Wohnungsmarkt steht vor einer Art Transformation, insbesondere durch das Baulandmobilisierungsgesetz, das seit Juni 2021 in Kraft ist. Damit sollen mehr bezahlbare Wohnungen geschaffen werden, und Gemeinden erhalten zunehmend Unterstützung, um Bauland auszuweisen. Die Regierung hat sich in ihrem Koalitionsvertrag darauf verständigt, einen verbindlichen Rechtsrahmen zur Schaffung von Wohnraum zu schaffen.

Zusätzlich entwickelt die Bundesregierung verschiedene Modelle, um den Wohnbedarf vor allem für einkommensschwächere Ortsansässige zu decken. Es besteht ein Fokus auf Einheimischenmodelle, die den vergünstigten Erwerb von Bauplätzen fördern. In vielen Städten wird daher auch auf vergünstigte Vermietung gesetzt, um den örtlichen Wohnraummangel zu bekämpfen.

Diese Entwicklungen könnten auch in Farchant langfristige Auswirkungen auf die Verfügbarkeit von Wohnraum haben. Die Initiativen zur Baulandmobilisierung und die Anpassungen des Einheimischenmodells sind ein Schritt in die richtige Richtung, um die Wohnbedürfnisse der Bevölkerung zu decken und gleichzeitig lokale Gegebenheiten zu berücksichtigen.

Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich die Situation in Farchant weiterentwickelt und ob die schnelle Nachfrage nach den Grundstücken auch zu einer baldigen Realisierung der Bauvorhaben führt. Denn eins ist sicher: Da liegt was an!