Gründerflimmern in Fulda: Mutmachen trotz Rückschlägen!

Gründerflimmern in Fulda: Mutmachen trotz Rückschlägen!
Am Sonntagabend versammelten sich zahlreiche Jungunternehmer und Gründer in Fulda-Niederrode zum mittlerweile vierten Gründerflimmern, einer Veranstaltung, die von der Wirtschaftsförderung der Region Fulda GmbH organisiert wurde. Das diesjährige Motto „Mutmachen“ stellte den positiven Umgang mit Misserfolgen in den Mittelpunkt. Dies war insbesondere für die eingeladenen Gründer von Bedeutung, die aus ihren Erfahrungen berichten konnten und sich in einem informellen Rahmen austauschten. Osthessen News berichtet, dass das Programm vom engagierten Christoph Jestädt und seinem Team vorbereitet wurde.
Ein besonders eindrucksvoller Teil der Veranstaltung war die Präsentation eines Unternehmers, der im Franchising tätig war, vor allem mit der Kette „Royal Donuts“. Der Zuhörerschaft wurde eine spannende Dokumentation über den Aufstieg und Fall der Donut-Kette vorgestellt. Die Geschichte des Unternehmens zeigt eindrucksvoll, wie schnell man von einem Hype in eine Krise rutschen kann und dass es auch nach Rückschlägen möglich ist, sich neu zu orientieren und erfolgreich zurückzukommen.
Herausforderungen für gescheiterte Gründer
Trotz des inspirierenden Abends ist die Realität für viele Gründer ernüchternd. Eine aktuelle Studie des ZEW Mannheim und des Instituts für Mittelstandsforschung zeigt, dass gescheiterte Gründer deutlich schlechtere Karten haben, wenn sie erneut ein Unternehmen gründen wollen. Laut DATEV liegt die Wahrscheinlichkeit, dass eine Neugründung von gescheiterten Unternehmern im ersten Jahr überlebt, um 3,8 Prozentpunkte niedriger als bei Erstgründern. Bei solchen, die gar Konkurs anmelden mussten, reduziert sich diese Überlebenswahrscheinlichkeit sogar um 6,5 Prozentpunkte.
Diese Daten werfen ein Licht auf die Herausforderungen, die ehemalige Gründer zu bewältigen haben. Dr. Sandra Gottschalk, eine der Autorinnen der Studie, betont, dass viele gescheiterte Gründer an unternehmerischem Geschick mangeln. Besonders alarmierend ist, dass es um 3,9 Prozentpunkte wahrscheinlicher ist, dass sie mit ihrer Neugründung erneut Konkurs anmelden. Hier gilt es, das richtige Maß an Unterstützung zu finden, um geeignete Talente gezielt zu fördern.
Unterstützung für Gründer
Ein weiteres zentrales Thema der Diskussionen beim Gründerflimmern war die Rolle von Förderprogrammen. Viele dieser Initiativen scheinen es gescheiterten Unternehmern zu erleichtern, noch einmal einen Versuch zu wagen, ohne ausreichend zu differenzieren, welche Gründer in der Lage sind, aus ihren Fehlern zu lernen. Dr. Bettina Müller empfiehlt eine differenzierte Herangehensweise, um wirklich erfolgversprechende Gründer aus der Gruppe der gescheiterten Unternehmer gezielt zu unterstützen.
Die Teilnehmer des Gründerflimmerns, einschließlich Schüler eines nahegelegenen Gymnasiums, konnten in einem kreativen Austausch über ihre eigenen Wünsche als Gründerinnen und Gründer sprechen. Antworten wie „eigener Chef sein“ oder „reich werden“ machten deutlich, wie stark der Unternehmergeist in der nächsten Generation ausgeprägt ist. Dies spiegelt sich auch in der Motivation wider, trotz Rückschlägen immer wieder neue Wege zu suchen.
Insgesamt zeigt das Gründerflimmern, dass der Weg zum eigenen Unternehmen keineswegs immer gerade ist. Doch es ist auch ein Zeichen dafür, dass mit der richtigen Unterstützung und den richtigen Erfahrungen neue Chancen entstehen können. Die Veranstaltung hat einmal mehr anschaulich gezeigt, dass Mut und Durchhaltevermögen unverzichtbar sind, um im oftmals stürmischen Geschäftswelt Fuß zu fassen. Wer eine Gründung wagt, kann viel lernen – auch von den Fehlern anderer, wie die Geschichten der gescheiterten Unternehmer eindrucksvoll belegen. Founders Foundation hebt diese Lernprozesse hervor und ermutigt, aus Fehlern zu lernen und sich immer wieder neu zu erfinden.