Murnau feiert ersten Christopher Street Day mit über 700 Teilnehmern!

Garmisch-Partenkirchen erlebt am 20.07.2025 den ersten Christopher Street Day in Murnau, der über 700 Teilnehmer anzieht.

Garmisch-Partenkirchen erlebt am 20.07.2025 den ersten Christopher Street Day in Murnau, der über 700 Teilnehmer anzieht.
Garmisch-Partenkirchen erlebt am 20.07.2025 den ersten Christopher Street Day in Murnau, der über 700 Teilnehmer anzieht.

Murnau feiert ersten Christopher Street Day mit über 700 Teilnehmern!

Der erste Christopher Street Day (CSD) im oberbayerischen Murnau am 20. Juli 2025 war ein voller Erfolg. Mehr als 700 Teilnehmer setzten ein starkes Zeichen für Mut, Vielfalt und Sichtbarkeit in einer ländlichen Region, die in den letzten Jahren oft von Vorurteilen geprägt war. Die Versammlungsleiterin Saphira Beige und die Leiterin des Vereins Queer im Oberland, Julia Goschenhofer, betonten die Notwendigkeit, queere Menschen in Orten wie Mittenwald und Wallgau ein sicheres Gefühl zu vermitteln. Gisela, eine 84-jährige Transfrau, ließ die Teilnehmer an ihrer bewegenden Lebensgeschichte teilhaben und stellte damit die Themen Akzeptanz und Respekt ins Zentrum der Veranstaltung. Bürgermeister Rolf Beuting schwenkte stolz eine Regenbogenflagge und zeigte so seine Unterstützung für die queere Gemeinschaft.

Dennoch war der CSD in Murnau nicht nur ein Fest, sondern auch ein Zeichen gegen die zunehmende Bedrohung, der queere Menschen ausgesetzt sind. Laut Berichten von tagesschau.de und ZDF heute erhalten immer mehr CSDs in Deutschland Polizeischutz aufgrund von drohenden Übergriffen. In Murnau blieb es dank umfangreicher Sicherheitsvorkehrungen allerdings friedlich. Im letzten Jahr wurden bundesweit 55 Angriffe auf ähnliche Veranstaltungen verzeichnet, und die Organisatoren in Murnau hatten die Teilnehmerzahl und die positive Stimmung überwältigt.

Ein Fest der Vielfalt

Das Programm des CSD in Murnau umfasste ein abwechslungsreiches Straßenfest. Hier konnten die Besucher_innen schminken, an Henna-Tattoo-Stationen kreativ werden und sich über queeres Leben informieren. Arno Rauscher, Vorsitzender des Kreisjugendrings, ergriff das Wort und berichtete von seinen persönlichen Erfahrungen sowie der Unterstützung, die die queere Gemeinschaft in Murnau verdient hat. Die Organisatoren hatten bewusst auf laute Parolen und Partyfotos verzichtet, um den politischen Charakter der Veranstaltung zu betonen und ein starkes Zeichen für Toleranz zu setzen.

Die Situation für queere Menschen in Deutschland bleibt angespannt. Besonders in Ostdeutschland, wo rechtsextreme Strömungen zunehmen, gestaltet sich das queere Leben oft als schwierig. So wurden CSDs beispielsweise in Schönebeck vorzeitig abgebrochen aufgrund unzureichender Sicherheitsvorkehrungen. In Brandenburg konnten sich die Organisatoren über eine Rekordzahl von 23 CSDs in diesem Jahr freuen, jedoch gibt es Sorgen um Sicherheit, und aggressiven Gegenprotesten wird mit privatem Sicherheitsdienst begegnet. Das zeigt, wie wichtig es ist, dass Veranstaltungen wie der CSD in Murnau auf sichere und friedvolle Weise stattfinden können, um ein starkes Zeichen gegen Diskriminierung zu setzen.

Herausforderungen bleiben bestehen

Angesichts der steigenden Zahl queerfeindlicher Straftaten ist es entscheidend, dass die Sichtbarkeit und Bildungsarbeit für queere Themen nicht nur in urbanen, sondern auch in ländlichen Gebieten intensiviert wird. Ein Bericht vom tagesschau.de mahnt an, dass viele queere Menschen immer noch Diskriminierung im Gesundheitswesen erfahren, etwa durch falsche Ansprache oder Verweigerung von Behandlungen.

Die Organisatoren in Murnau haben mit ihrem erfolgreichen CSD einen ersten Schritt in die richtige Richtung gemacht. Die hohe Teilnehmerzahl zeigt, dass das Bedürfnis nach einer offenen Gesellschaft groß ist und dass Veranstaltungen wie diese einen unverzichtbaren Beitrag zu mehr Akzeptanz und Sichtbarkeit für queere Menschen leisten.