Alarmstufe Rot: Zikade bedroht Bayerns Kartoffelernte 2025!
Bayerische Kartoffelbauern warnen vor Schilfglasflügelzikade, die Ernten bedroht. Lösungen werden diskutiert, Erträge könnten sinken.

Alarmstufe Rot: Zikade bedroht Bayerns Kartoffelernte 2025!
Die bayerische Kartoffelernte steht vor einer alarmierenden Bedrohung: Die Schilfglasflügelzikade ist in vollem Auftrieb und sorgt bei den Landwirten für große Sorgenfalten. Kartoffelbauer Johannes Wittmann schlägt Alarm, da dieser gefräßige Schädling die gefährliche Pflanzenkrankheit Stolbur überträgt, die nicht nur zu welken Pflanzen führt, sondern auch gummiartige Wurzeln und Knollen hervorruft. Der Ertrag könnte um satte 50 % einbrechen, was für die gesamte Branche katastrophale Folgen hätte. Merkur berichtet, dass im Jahr 2024 erstmals Zikadenbefall bei Kartoffeln im Raum Ingolstadt festgestellt wurde und mittlerweile nahezu alle bayerischen Anbaugebiete betroffen sind.
Besonders die Betriebe in Franken und die Kartoffelbauern im Raum Regensburg haben mit den Auswirkungen zu kämpfen. Doch die Zikade macht nicht Halt: Auch Zuckerrüben, Zwiebeln und Rote Beete können infiziert werden. Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber sieht zwei Wege, um die Ausbreitung einzudämmen: Der Verzicht auf den Anbau von Winterweizen nach der Ernte von Zuckerrüben oder Kartoffeln sowie die Notfallzulassung von Pflanzenschutzmitteln in betroffenen Gebieten.
Maßnahmen zur Bekämpfung der Zikade
Um der Bedrohung Herr zu werden, investiert der Freistaat Bayern in Forschungsprojekte. Im Jahr 2024 flossen dafür zwei Millionen Euro. Die Situation könnte sich allerdings über Jahre hinziehen. Bauernpräsident Joachim Rukwied erwartet, dass es fünf Jahre oder länger dauern könnte, um das Problem der Schilfglasflügelzikade zu lösen. Trotz dieser Sorgen wird für die bayerische Kartoffelernte im Jahr 2025 ein leichter Anstieg auf 1,5 Millionen Tonnen erwartet, was angesichts der schwierigen Umstände eine positive Nachricht ist.
Die Anbaufläche für Kartoffeln hat sich auf rund 40.000 Hektar erhöht, ein Zuwachs von 3,6 % im Vergleich zum Vorjahr. Doch Wittmann sieht 2025 als ein kritisches Jahr und äußert Befürchtungen, dass es das letzte Jahr mit einer normalen Ernte sein könnte. Der Bayerische Bauernverband (BBV) hat bereits Warndienst-Meldungen zur Bekämpfung veröffentlicht und setzt sich auf Landes- sowie Bundesebene für Lösungen ein. Dabei umfasst die Bekämpfung aktuelle Maßnahmen wie Insektizide und Schwarzbrache sowie die Entwicklung neuer Anbausysteme und Sorten.
Gemeinsame Anstrengungen und Informationsaustausch
Die Bedeutung eines gut koordinierten Informationsaustausches zwischen Landwirten und Abnehmern hat der BBV erkannt. Zu diesem Zweck fanden bereits mehrere Informationsveranstaltungen statt, darunter eine Expertenrunde, an der etwa 130 Personen teilnahmen. Pflanzenbaupräsident Hermann Greif hat einen Brief an Ministerin Kaniber geschrieben, in dem er Unterstützung bei Notfallzulassungen und den Aufbau eines Monitoringsystems fordert. Diese kollektiven Anstrengungen sind entscheidend, um die betroffenen Landwirte vor Ertragseinbußen und Qualitätsverlusten zu bewahren.Bayerischer Bauernverband Spiegel führt dazu an, dass die Entwicklung langfristiger Lösungen unerlässlich ist.