Beliebtes Ausflugslokal Faller Hof schließt: Krisen bieten keinen Halt!
Beliebtes Ausflugslokal "Faller Hof" schließt am 14. September 2025 aufgrund gestiegener Kosten und sinkender Gästezahlen.

Beliebtes Ausflugslokal Faller Hof schließt: Krisen bieten keinen Halt!
Der „Faller Hof“ in Fall, ein beliebtes Ausflugslokal, schließt am 14. September 2025. Die Wirte Ronny Hinz und Elke Ullmann haben aus wirtschaftlichen Gründen entschieden, ihren Betrieb aufzugeben, nachdem sie die Gästezahlen und die Kostenentwicklung beobachteten. Laut tz waren sie in der Gastronomieszene aktiv, führen jedoch in der aktuellen Lage kein profitables Geschäft mehr. Die steigenden Lebensmittel- und Energiekosten sowie die sinkenden Gästezahlen haben die Situation verschärft.
Der „Faller Hof“ verfügte über 70 Innenplätze und 120 Plätze im Biergarten, wobei ursprünglich eine ganzjährige Öffnung und Zimmervermietung geplant war. Diese Pläne erwiesen sich jedoch als nicht tragfähig, insbesondere in den Wintermonaten, in denen der Schneemangel die Besucherzahlen beeinträchtigte. Versuche, das Lokal durch Events wie Live-Musik und Brunch zu beleben, blieben ohne den gewünschten Erfolg. In diesen schwierigen Zeiten kehrten Ullmann und Hinz in ihre ursprünglichen Berufe zurück und arbeiteten nur von Donnerstag bis Sonntag im „Faller Hof“.
Gastronomie steht unter Druck
Die Schließung des „Faller Hofs“ reiht sich ein in einen besorgniserregenden Trend in der Gastronomie. Seit 2020 haben in Deutschland etwa 48.000 Betriebe geschlossen, wie Creditreform berichtet. Zwischen 2022 und 2023 sind die Insolvenzen in der Gastronomie um 27% gestiegen, was über dem gesamtwirtschaftlichen Durchschnitt liegt und insbesondere junge Unternehmen trifft. Häufig sind es Kleinstbetriebe mit maximal zehn Mitarbeitern, die in diesen turbulenten Zeiten das Handtuch werfen müssen.
Der Anstieg der Insolvenzen wird durch eine Kombination von Inflation, gestiegenen Kosten und einer Anhebung der Umsatzsteuer auf Speisen hervorgehoben. Im Jahr 2023 gab es jeden zehnten Gaststättenbetrieb, der die Pforten für immer schließen musste. Die Branche sieht sich einem Druck ausgesetzt, der durch die nachwirkenden Effekte der Corona-Pandemie und die unsicheren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen weiter verstärkt wird.
Ausblick auf die Zukunft
Trotz der traurigen Nachrichten gibt es auch Lichtblicke: Klaus Hochwind von der Reutberger Klosterbrauerei zeigt sich optimistisch in Bezug auf die Suche nach neuen Pächtern für den „Faller Hof“. Ähnlich geht es auch der Gemeinde Lenggries, die nach neuen Pächtern für den Alpenfestsaal sucht. Doch die Experten sind sich einig: Die Gastronomie muss sich anpassen, um in Zukunft bestehen zu können. Preisbereinigt lag der Umsatz in der Gastronomie 2023 knapp 13 Prozent niedriger als 2019, was die Rückkehr zu stabilen Verhältnissen als herausfordernd erscheinen lässt, wie die Tagesschau berichtet.
Die Gastro-Szene wird wohl noch einige Zeit mit den Nachwirkungen der letzten Krisen zu kämpfen haben. Die Prognosen deuten darauf hin, dass weitere Insolvenzen und Schließungen nicht ausgeschlossen sind. Regional Unterschiede in der Insolvenzanfälligkeit zeigen, dass einige Gebiete besonders hart betroffen sind, während andere stabiler bleiben. Die Zukunft der Gastronomie wird im besten Fall von Innovation und Anpassungsfähigkeit geprägt sein, doch die Herausforderungen sind enorm.