Telefonbetrug in Marktredwitz: 86-Jährige fällt auf Schockanruf herein!

In Marktredwitz verwickelte ein Telefonbetrüger eine 86-Jährige in einen Kautionsbetrug, Polizei ermittelt und nimmt Verdächtige fest.

In Marktredwitz verwickelte ein Telefonbetrüger eine 86-Jährige in einen Kautionsbetrug, Polizei ermittelt und nimmt Verdächtige fest.
In Marktredwitz verwickelte ein Telefonbetrüger eine 86-Jährige in einen Kautionsbetrug, Polizei ermittelt und nimmt Verdächtige fest.

Telefonbetrug in Marktredwitz: 86-Jährige fällt auf Schockanruf herein!

Im beschaulichen Marktredwitz, gelegen im Landkreis Wunsiedel, sorgte ein aktueller Fall für Entsetzen. Am Donnerstag gegen 13 Uhr wurde eine 86-jährige Frau Opfer von gerissenem Telefonbetrug. Die Täter gaben sich als Polizeibeamte aus und präsentierten ein perfides Szenario: Ein angebliches Familienmitglied habe einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht. Mit dieser Geschichte setzten sie die Frau unter Druck und forderten eine Kaution in mittlerer fünfstelliger Eurosumme, die sie an einen unbekannten Abholer übergeben sollte. Das Geld wechselte um 14.30 Uhr den Besitzer.

Der Schock saß wohl tief, denn nur eine Stunde nach der Übergabe schöpfte die Dame Verdacht und informierte die Polizei um 15 Uhr. Diese reagierte umgehend und leitete Fahndungsmaßnahmen ein, die von der Kriminalpolizei Hof koordiniert wurden. Dank einer zügigen Reaktion der Grenzpolizei Selb konnte das Betrüger-Duo, ein 22-jähriger Mann und eine 28-jährige Frau aus Polen, gegen 15.45 Uhr in einem Fahrzeug am Kreisverkehr nahe der Autobahnanschlussstelle Selb-Nord gestoppt werden. Im Fahrzeug fand die Polizei das Bargeld, welches die Täter zuvor erbeutet hatten, und stellte es sicher.

Hintergründe zum Betrug

Das Bundeskriminalamt (BKA) warnt vor immer häufigeren „Schockanrufen“, bei denen sich Täter als nahe Angehörige oder staatliche Institutionen ausgeben. Die Vorgehensweise ist erschreckend: Oft wird das Opfer mit einer weinerlichen Stimme kontaktiert und in die Irre geführt, um emotionalen Druck zu erzeugen. So wird den Angerufenen suggeriert, sie müssten dringend helfen, indem sie eine Kaution oder Entschädigung zahlen. Dabei werden summen von bis zu 100.000 Euro gefordert. Auch während der Übergabe versuchen die Anrufer, auf die Opfer einzuwirken, was die Lage besonders heikel macht, so das BKA.

Der Fall der 86-jährigen Frau ist alles andere als ein Einzelfall. Auch die Polizei-Beratung hatte interessante Informationen parat. Betrüger nutzen häufig „Schockanrufe“, um sich als Verwandte oder Beamte auszugeben. Die Masche ist simpel, aber effektiv: Sie versuchen, die Angerufenen dazu zu bewegen, Geld zu überweisen oder Bargeld und Wertsachen zu übergeben. Besonders ältere Menschen sind häufig Ziel solcher Betrüger.

Schutzmaßnahmen und Verhaltenstipps

In Anbetracht der Gefahren ist es wichtig, die richtigen Schritte zu kennen. Experten raten, sich nicht unter Druck setzen zu lassen und im Zweifelsfall immer eine Vertrauensperson hinzuzuziehen. Hier einige Ratschläge, die das BKA empfiehlt:

  • Folgen Sie nicht den Aufforderungen der Anrufer.
  • Legen Sie im Zweifel auf, wenn Sie unsicher sind.
  • Geben Sie keine persönlichen oder finanziellen Details am Telefon preis.
  • Rufen Sie Angehörige unter bekannten Nummern an.
  • Polizei oder Amtspersonen bitten niemals telefonisch um Bargeld oder Wertsachen.

Diese Maßnahmen sind nicht nur vorbeugend, sondern können im Ernstfall auch Leben retten, sollte der Verdacht eines Betruges aufkommen. Der Fall in Marktredwitz zeigt eindrucksvoll, wie wichtig Vorsicht und Aufmerksamkeit in der heutigen Zeit sind.