Hilfsprojekt am Katharinen-Gymnasium: Schüler gegen Suizid stärken!

Schüler in Ingolstadt diskutieren psychische Probleme; das Projekt „Drive for Life“ fördert offene Gespräche über Suizid.

Schüler in Ingolstadt diskutieren psychische Probleme; das Projekt „Drive for Life“ fördert offene Gespräche über Suizid.
Schüler in Ingolstadt diskutieren psychische Probleme; das Projekt „Drive for Life“ fördert offene Gespräche über Suizid.

Hilfsprojekt am Katharinen-Gymnasium: Schüler gegen Suizid stärken!

In Ingolstadt stehen die Herausforderungen der Jugend im Fokus, insbesondere die psychische Gesundheit von Schülern. In einer Projektwoche am Katharinen-Gymnasium haben Schüler der neunten Klasse ganz offen über ihre persönlichen Schwierigkeiten gesprochen. Dabei äußerten sie sich zu Themen wie Mobbing, soziale Ängste, Lerndruck, Notenstress und Isolation. Diese Probleme sind weit verbreitet und es ist oft unklar, an wen sich Betroffene wenden sollen, um Hilfe zu erhalten. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung ist das Projekt „Drive for Life“, das vom Verein Kulturbeutel ins Leben gerufen wurde.

Regine Morich und Nicole Fichtner, die beiden Initiatorinnen des Projekts, waren zu Gast an der Schule, um über die Bedeutung des Gesprächs über Suizid aufzuklären. In ihrer Ansprache betonten sie, wie wichtig es ist, offen über diese Themen zu reden und die Hemmschwellen abzubauen, die oft bestehen, wenn es um psychische Probleme geht. Das Projekt zielt darauf ab, nicht nur Betroffene, sondern auch deren Angehörige zu unterstützen und die Mythen, die das Gespräch über Suizid umgeben, zu widerlegen. In diesem Kontext geht es darum, Schüler über Hilfsangebote zu informieren und sie zu ermutigen, offen über ihre Sorgen zu sprechen.

„Drive for Life“ und seine Ziele

Das Projekt „Drive for Life“ läuft seit September in Ingolstadt und umfasst regelmäßige Fahrten zu verschiedenen Hilfestellen, darunter das Jugendamt, die Caritas Erziehungs- und Beratungsstelle sowie der Verein Condrobs. Diese Fahrten sind nicht nur Transportmittel, sondern fungieren auch als ein mobiler Ausstellungsraum, in dem Schüler Tipps im Umgang mit psychischen Problemen erhalten können. „Es ist wichtig, den Schülern zu zeigen, dass sie nicht allein sind und dass es Unterstützung gibt“, so Morich.

Die Rückmeldungen der Schüler waren durchweg positiv. Viele berichteten von der Relevanz und Notwendigkeit, sich mit mentaler Gesundheit auseinanderzusetzen. Trotz der positiven Resonanz gibt es auch Herausforderungen, so verzögert sich das Projekt zunächst aufgrund des Wegfalls eines Sponsors. Doch die Organisatoren blicken optimistisch in die Zukunft und haben bereits weitere Ideen zur Ausweitung der Busfahrten auf andere Schulen und Berufsgruppen in Planung.

Wichtige Hilfsangebote

Doch wie können Betroffene Unterstützung finden? Zusätzlich zu den Angeboten des Projekts gibt es zahlreiche Hilfsressourcen, die in kritischen Momenten kontaktiert werden können. Unter anderem bietet die Suizidprophylaxe verschiedene Beratungsstellen an. Dazu gehören niederschwellige, anonyme Onlineberatungen sowie Telefonseelsorge für verschiedene Anliegen. Die Nummern sind:

  • Evangelische Telefonseelsorge: 0800 1110111
  • Katholische Telefonseelsorge: 0800 1110222
  • Allgemeine Telefonseelsorge: 116123
  • Kinder- und Jugendtelefon: 116111
  • Elterntelefon: 0800-1110550

Diese Angebote sind wichtig, um schnell und unkompliziert Hilfe zu erhalten. Die Vielzahl der verfügbaren Beratungsstellen zeigt, dass das Thema Suizid und psychische Gesundheit ernst genommen wird. Informationen zu weiteren Kontakten und Hilfsangeboten sind ebenfalls online abrufbar.

Somit wird deutlich, dass Projekte wie „Drive for Life“ ein wichtiger Schritt sind, um das Bewusstsein für psychische Probleme bei Jugendlichen zu schärfen. Nur durch offene Gespräche und den Zugang zu Hilfsangeboten kann es gelingen, das Tabu rund um Suizid zu brechen und betroffenen Jugendlichen die Unterstützung zu bieten, die sie dringend benötigen.