Kelten-Goldprozess: Letzte Plädoyers vor Urteil am 29. Juli!

Im Prozess um den Diebstahl des keltischen Goldschatzes in Manching bei Ingolstadt stehen vier Männer vor Gericht. Urteil am 29. Juli.

Im Prozess um den Diebstahl des keltischen Goldschatzes in Manching bei Ingolstadt stehen vier Männer vor Gericht. Urteil am 29. Juli.
Im Prozess um den Diebstahl des keltischen Goldschatzes in Manching bei Ingolstadt stehen vier Männer vor Gericht. Urteil am 29. Juli.

Kelten-Goldprozess: Letzte Plädoyers vor Urteil am 29. Juli!

Zwei Jahre nach dem spektakulären Diebstahl eines einzigartigen Goldschatzes aus dem Kelten Römer Museum in Manching bei Ingolstadt steht die Öffentlichkeit kurz vor dem Urteil in einem Prozess, der die Gemüter erhitzt. Heute, am 17. Juli 2025, halten die Verteidiger des Hauptangeklagten ihre Schlussvorträge; die Staatsanwaltschaft fordert zwölf Jahre Haft für den 48-jährigen Mann aus Plate bei Schwerin, der als Kopf einer mutmaßlichen Einbrecherbande gilt. Diese Bande soll nicht nur für den Museumseinbruch verantwortlich sein, sondern laut Anklage auch für mindestens 30 weitere Einbrüche in Deutschland und Österreich.

Im November 2022 wurden bei einem raffinierten Überfall 3,7 Kilogramm Gold sowie 483 wertvolle Münzen und ein größerer Goldklumpen entwendet. Der Gesamtwert des Goldschatzes wird auf etwa 1,5 Millionen Euro geschätzt. Der Bürgermeister von Manching, Herbert Nerb, äußerte die Hoffnung, dass im Zuge des Prozesses der Verbleib der verschwundenen Münzen aufgeklärt wird. Die Angeklagten, die seit Juli 2023 in Untersuchungshaft sitzen, haben bisher zu den Vorwürfen geschwiegen und fordern nun Freisprüche, nachdem ihre Verteidiger die Anklage als „im luftleeren Raum“ kritisiert haben.

Die Verteidigungsstrategie

Die Verteidiger stellen die Beweise der Staatsanwaltschaft in Frage. Verteidiger Klaus Wittmann argumentiert, dass es an hinreichenden Beweisen mangele, während sein Kollege Uwe Kunik keinen Beweis für eine organisierte Einbrecherbande sieht. Zudem gibt es Berichte, dass Teile des Goldschatzes nach dem Diebstahl zwar wiedergefunden wurden, jedoch nicht in ihrer ursprünglichen Form. Eine brisante Wendung in dem Fall ist, dass bei der Festnahme eines Verdächtigen aus Berlin 18 Goldklumpen entdeckt wurden – möglicherweise Reste der Goldbeute, die inzwischen eingeschmolzen worden sind.

Die Staatsanwaltschaft erhebt schwere Vorwürfe und fordert Haftstrafen zwischen sechs und zehn Jahren für die anderen angeklagten Männer, die ebenfalls aus Mecklenburg-Vorpommern und Berlin stammen, wie unter anderem die Nordkurier berichtet. Der Gerichtssprecher hat bereits 31 Verhandlungstage eingeplant, und das Urteil soll am 29. Juli verkündet werden. Dies könnte einen weiteren Schritt zur Klärung des Verbleibs der verschwundenen Münzen darstellen.

Die Hintergründe des Diebstahls

Der Einbruch in das Museum dauerte nur neun Minuten und erforderte ein hohes Maß an Planung: Das Telekommunikationsnetz wurde gezielt zerstört, um die Alarmanlage außer Betrieb zu setzen. Die Polizei fand zwar Einbruchswerkzeug und DNA-Spuren in der Nähe des Museums, aber die Räuber hinterließen kaum weitere Hinweise. Bürgermeister Nerb spekuliert sogar über einen „Deal“, der die Rückgabe der Beute gegen mildere Strafen ermöglichen könnte, was den Fokus auf die ungewisse Zukunft der fehlenden Münzen lenkt.

Insgesamt sorgt der Fall nicht nur für Aufregung in der rechtlichen Arena, sondern wirft auch Fragen zu Sicherheitsstandards in Museen sowie der Kunst- und Antiquitätenkriminalität auf. Die Berichterstattung über diesen Fall wird auch von anderen Medien verfolgt, wie beispielsweise NDR und MZ, die auf die Schwierigkeiten hinweisen, allen Beteiligten gerecht zu werden und die Wahrheit ans Licht zu bringen.