Wein-Geschichte wird neu geschrieben: Rückkehr zu den Wurzeln im Kitzingen!

Wein-Geschichte wird neu geschrieben: Rückkehr zu den Wurzeln im Kitzingen!
In der Welt des Weinanbaus tut sich derzeit Allerhand. Martin, der den Weingut in Kitzingen nach Jahren in der gehobenen Gastronomie in Frankfurt zurückkehrte, hat sich den Traum verwirklicht, Biowein anzubauen. Berichtet wird, dass die Idee während der Corona-Pandemie 2021 entstand, als das Restaurant, in dem er arbeitete, schließen musste. Trotz anfänglicher Skepsis seiner Kritiker, die ihm vorwerfen, dass er den Weinanbau nie wirklich gelernt habe, packt Martin zusammen mit seiner Schwester Valeska die Herausforderung an, das elterliche Weingut wieder zum Blühen zu bringen. Im zweiten Jahr trifft jedoch das Unglück in Form von Hagel auf die Reben, und die Hälfte des Ertrags geht verloren. Dennoch lässt sich Martin nicht entmutigen und ist entschlossen, wieder aufzubauen.
In der Nachbarschaft zeigt sich ein ebenso inspirierender Trend. Tim Höbel kehrt ebenfalls zu seinem elterlichen Hof in der Nähe von Burghausen zurück. Mit einem neuen Blickwinkel möchte er den Betrieb umstrukturieren und setzt dabei auf eine tiergestützte Landwirtschaft. Er züchtet Kaltblüter und wird zum ersten Mal im Leben Fohlen verkaufen. Seine Frau Lizzy, die sich leidenschaftlich für Pferde engagiert, übernimmt zudem den „Bindlweber“-Hof ihrer Mutter im benachbarten Ort. Hier kann sie auf eine lange Hoftradition von über 400 Jahren zurückblicken und ein neues Kapitel für die Familie schreiben.
Nachhaltiger Weinanbau gewinnt an Bedeutung
Die Rückkehr junger Winzer wie Martin und die Aktivitäten der Clauss-Familie in Ostfildern unterstreichen den Trend zum nachhaltigen Weinanbau. Paul Clauss, 23 Jahre alt, betreut einen Weinberg mit Riesling, Spätburgunder und Muskattrollinger auf 8 Hektar. Der Betrieb, der seit 2017 von der Familie Clauss neu belebt wurde, erhält mittlerweile die Biolandzertifizierung und bietet ein Hofcafé und Weinstube an, um den Kontakt zu den Kunden zu fördern. Es sind vor allem die minimalen Hagelschäden und die gesunden Reben, die Hoffnung auf eine gute Ernte machen.
Die Familie Clauss verfolgt auch intelligente Strategien, um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen. Experte auf diesem Gebiet ist das Landwirtschaftsportal, das auf die Risiken von Spätfrösten, extremer Hitze und Starkregen hinweist. Diese Faktoren können die Weinproduktion gefährden. Um diesen Widrigkeiten entgegenzuwirken, werden unter anderem pilzwiderstandsfähige Sorten (PiWi) und angepasste Anbaustrategien propagiert. Der Anbau von Rotwein nimmt zunehmend zu, was sich auch in der wachsenden Beliebtheit von Sorten wie Merlot und Pinot zeigt.
Eine Zeit des Wandels für die Weinbranche
Dass der Weinbau im Wandel ist, wird immer deutlicher. Die Traubenreife hat sich durch den Klimawandel beschleunigt: Wo früher die Lese Mitte bis Ende Oktober stattfand, rückt der Zeitpunkt nun oft schon auf Ende September vor. Junge Winzer, die nicht nur das Handwerk, sondern auch innovative Ideen mitbringen, sind gefragt, um der Branche neue Impulse zu geben. So wird der Erosionsgefahr Rechnung getragen, indem zwischen den Reben nachhaltig Gras und Klee angebaut wird.
Die Ansätze von Winzern wie Martin und Paul Clauss sind maßgeblich für die Zukunft des Weinbaus und zeigen, dass auch in Krisenzeiten neue Wege gegangen werden können. Diese neuen Entwicklungen werden die Weinlandschaft in Deutschland nachhaltig prägen und sind ein Zeichen der Hoffnung für eine Branche, die sich an die neuen Gegebenheiten anpassen muss.
Weitere Informationen zu den Herausforderungen für den Weinbau und den effektiven Anpassungsstrategien finden Sie in den Artikeln von ARD Mediathek, Teckbote und Landwirtschaft.de.