Vom Feld auf den Markt: Viehhausen zeigt, wie's geht!

Vom Feld auf den Markt: Viehhausen zeigt, wie's geht!
In den ländlichen Regionen Deutschlands blüht die Direktvermarktung. Ein hervorragendes Beispiel hierfür ist die Bäuerin Edeltraud Melzl-Butz aus Viehhausen in Niederbayern, die mit ihrem kleinen Hof und einer Vielzahl an Produkten auf sich aufmerksam macht. Vor rund zehn Jahren entschloss sie sich, Rohstoffe selbst zu verarbeiten und auf Wochenmärkten direkt zu verkaufen. Mit vollmundigen Köstlichkeiten wie Vollkornbrot, Biskuitrollen mit Hollerblütensahne und handgemachten Käsesorten hat sie nicht nur ihre Umgebung überzeugt, sondern auch eine positive Perspektive für die Zukunft ihres Hofes geschaffen. In ihrem Gewächshaus zieht sie Brokkoli, Tomaten, Paprika und Fenchel groß, während sie im Freiland mit Salat, Sellerie, Lauch und Rote Bete glänzt, so berichtet ARD Mediathek.
Doch Melzl-Butz ist nicht die einzige, die von der Direktvermarktung profitiert. Auch Hans Kellner aus der Hallertau hat sein Geschäft auf Ziegenhaltung umgestellt. Nach einem inspirierenden Australien-Trip, wo er Ziegenkäse und -fleisch probierte, tauschte er drei Ferkel gegen eine Ziege mit Nachzucht. Heute verkauft er über 150 verschiedene Käsesorten auf Märkten in München, Freising und Pfaffenhofen. Besonders gefragt sind seine Frischkäsekugeln mit Kresse und Rucola sowie der Ziegencamembert. Die Vielfalt seiner Produkte hat ihm ein gutes Händchen für die Direktvermarktung beschert.
Tradition und Innovation
Ein weiteres Beispiel für erfolgreiche Direktvermarktung bietet die Familie Sanktjohansen, die bereits in der fünften Generation eine kleine Fischzucht in Sandau betreibt. Die Teiche, die von einer sauerstoffhaltigen Quelle gespeist werden, sind ideal für die Aufzucht von Forellen und Saiblingen. Obwohl früher hauptsächlich an Fischvereine verkauft wurde, ist die Familie mittlerweile auch mit einem Stand auf dem Bauernmarkt in Landsberg am Lech vertreten. Hier locken über Buchenholz geräucherte Forellen, Fischpflanzerl und frische Salate zahlreiche Kunden.
Diese Geschichten zeigen, dass die Direktvermarktung eine zukunftsträchtige Möglichkeit für viele kleine Betriebe ist. Laut Ökolandbau.de ist die Bedeutung dieser Vermarktungsform, sowohl für ökologische als auch für konventionelle Betriebe, in den letzten Jahren gestiegen. Dies zeigt sich auch in der steigenden Anzahl der Betriebe, die in den letzten Jahren Geschäftsfelder im Bereich der Direktvermarktung ausgeweitet haben. Ganze 70 % der 167 befragten Öko-Betriebe planen eine Erweiterung ihrer Direktvermarktungsaktivitäten, während es bei den konventionellen Betrieben immerhin 47 % sind.
Trends der Direktvermarktung
Die Trends in der Direktvermarktung zeigen eine stetige Professionalität und ein stärkeres Bewusstsein für die Bedürfnisse der Verbraucher: Achtung auf Qualität, Nachhaltigkeit und immer mehr auch auf digitale Lösungen. Kooperationen und Partnerschaften, Sortimentsanpassungen sowie die Möglichkeit zur Online-Bestellung sind nur einige der Strategien, die viele Betriebe in die Tat umsetzen, um die direktvermarktenden Produkte hoch im Kurs zu halten.
In insgesamt kommend bestenfalls auch weitere Unternehmer, wie Melzl-Butz, Kellner und die Sanktjohansens, die mit ihren Angeboten genau den Nerv treffen und damit nicht nur ein gutes Geschäft machen, sondern auch mit gutem Beispiel vorangehen. Die Direktvermarktung schafft es, eine Brücke zwischen Produzenten und Konsumenten zu schlagen und fördert gleichzeitig die Wertschätzung regionaler Produkte.