Lohr im Wandel: So verändert der Senioren-Boom das Wohnangebot!

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Erfahren Sie, wie der demografische Wandel in Main-Spessart und Lohr den Wohnraumbedarf und die Seniorenpolitik beeinflusst.

Erfahren Sie, wie der demografische Wandel in Main-Spessart und Lohr den Wohnraumbedarf und die Seniorenpolitik beeinflusst.
Erfahren Sie, wie der demografische Wandel in Main-Spessart und Lohr den Wohnraumbedarf und die Seniorenpolitik beeinflusst.

Lohr im Wandel: So verändert der Senioren-Boom das Wohnangebot!

Die demografische Entwicklung in Lohr, einem Stadtteil von Sendelbach, wirft Fragen auf, die sich nicht nur auf die Lebensqualität der Bewohner auswirken, sondern auch auf den Wohnungsmarkt insgesamt. Aktuell ist jeder sechste Bewohner Sendelbachs über 75 Jahre alt und das hat seine Auswirkungen. Während Steinbach und Rodenbach hier nur auf einen Zehntel kommen, zeigt sich, dass die Lebensrealitäten in den verschiedenen Stadtteilen stark divergieren. Ein weiteres auffälliges Detail ist, dass der Stadtteil Halsbach mit den wenigsten Kindern unter drei Jahren aufwartet, während Pflochsbach sich als Treffpunkt für die Jüngsten etabliert hat.

Die Stadt Lohr hat sich angesichts dieser Entwicklung bedeutende Ziele gesetzt. Jährlich wird eine Altersgruppen-Statistik erstellt, die den demografischen Wandel und den entsprechenden Wohnraumbedarf analysiert. So halten über 4200 Wohnstellen (das heißt Häuser, nicht Wohnungen) im Stadtgebiet bereit, von denen etwa 20 Prozent – also 839 – von Einzelbewohnern über 65 bewohnt werden. Diese Zahl hat seit 2015 um 43 zugenommen. Besonders auffällig ist der Anstieg der alleinstehenden Senioren in Sackenbach, Wombach und Rodenbach. In Wombach leben rund 85 dieser alleinstehenden Senioren in einer Gesamtzahl von ca. 550 Wohnstellen.

Platz für jüngere Generationen schaffen

Das Stadtoberhaupt, Bürgermeister Mario Paul, stellt fest, wie wichtig es ist, die seniorengerechten Wohnangebote zu erweitern. Senioren neigen dazu, in kleinere Wohnungen umzuziehen, was Platz für junge Familien schafft – ein nicht unwichtiger Aspekt in der heutigen Wohnraumsituation. Dennoch sind neue Baugebiete in Lohr aufgrund der begrenzten Flächen und des demografischen Wandels schwierig zu realisieren. Ein engagierter Ausbau der bestehenden Wohnmöglichkeiten und die Anreize für die Entwicklung von seniorengerechten Wohnungen sind entscheidend.

Die Bedürfnisse älterer Menschen stehen nicht nur in Lohr im Fokus. Eine Studie, gefördert vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR), zeigt, dass die Wohnungswirtschaft deutschlandweit gefordert ist, bezahlbaren und altersgerechten Wohnraum für die wachsende Zahl älterer Menschen bereitzustellen. Unternehmen haben oft nicht ausreichend Strategien für das Wohnen im Alter entwickelt, da sie in gefragten Märkten schnell vermieten können. Die Studienautoren fordern daher eine bessere Sensibilisierung, passende Angebote und gezielte Vermarktungen für diese Zielgruppe, um dem steigenden Wohnraumbedarf gerecht zu werden.

Die Herausforderungen des Wohnungsmarktes

Der demografische Wandel beeinflusst den Immobilienmarkt in Deutschland grundsätzlich. Fast jeder fünfte Bürger ist bereits über 65 Jahre alt, und bis 2040 wird der Anteil der über 67-Jährigen auf fast 30 Prozent steigen. In einer Zeit, in der etwa 40 Prozent der Haushalte aus Singles bestehen, wächst die Nachfrage nach kleinen, flexiblen Wohnungen. Doch die Realität sieht düster aus: Der Bestand an barrierefreien Wohnmöglichkeiten ist mit nur etwa 2 Prozent allgegenwärtig. Bis 2030 werden sogar zwei Millionen zusätzliche barrierefreie Wohnungen benötigt, um den zukünftigen Bedarf zu decken.

Auch wenn Mikro-Apartments und Co-Living-Konzepte auf dem Vormarsch sind, steht der Wohnungsmarkt vor der Herausforderung, alte Strukturen zu prüfen und an die Bedürfnisse der zukünftigen Bewohner anzupassen. Innovative Lösungen und nachhaltige Bauweisen müssen zur Norm werden, um das Potenzial des Marktes aktiv zu nutzen und gleichzeitig nachhaltige Umwelteinflüsse zu reduzieren. Ein zielgerichtetes Vorgehen ist nicht nur sinnvoll, sondern auch notwendig für die künftige Lebensqualität älterer Menschen.

Insgesamt zeigt sich, dass die Sanierung und Anpassung der bestehenden Wohnlandschaft in Lohr und darüber hinaus unverzichtbar ist, um den Herausforderungen des demografischen Wandels gerecht zu werden. In einer Gesellschaft, die immer älter wird, liegt es an uns, die richtigen Schritte zu setzen und die Weichen für ein lebenswerteres Umfeld für alle Generationen zu stellen.

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