Seelische Gesundheit im Fokus: Tag der Depression in Mainfranken!
Am 10. Oktober 2025 wird in der Region Main-Spessart auf die psychische Gesundheit hingewiesen, während Depressionen zunehmen.

Seelische Gesundheit im Fokus: Tag der Depression in Mainfranken!
Etwa jeder achte Mensch in Bayern leidet unter Depressionen, und die Lage ist auch in unserer Region nicht anders. Rund 1,45 Millionen Bayern waren im Jahr 2023 hiervon betroffen, was 11,97 Prozent der Bevölkerung ausmacht. Dies ist ein ernstes Thema, das nicht nur die seelische Gesundheit, sondern auch die Gesellschaft insgesamt betrifft. Am Freitag, dem 10. Oktober, findet der Tag der seelischen Gesundheit statt, initiiert von der World Federation for Mental Health und seit 1992 ein fester Bestandteil in unserem Kalender. Dieser Tag hat das Ziel, auf die oft unterschätzte Krankheit Depression aufmerksam zu machen.
Radiogong berichtet zudem von einer aktuellen Erhebung im deutschen Gesundheitsatlas, die zeigt, dass in Mainfranken etwa 12 Prozent der Bevölkerung an Depressionen leidet. Besonders betroffen sind die Menschen im Landkreis Main-Spessart, wo die Zahl sogar über 13 Prozent liegt. In Würzburg liegt der Anteil mit etwa zehn Prozent am niedrigsten in der Region. Auch die Landkreise Kitzingen und Würzburg sind betroffen, mit Werten von fast 12 Prozent.
Ein wachsendes Bewusstsein
Die Zeiten sind herausfordernd. Nach den strengen Corona-Maßnahmen sind die Zahlen der Depressionen zwar etwas zurückgegangen, doch das gesellschaftliche Bewusstsein für mentale Gesundheit hat sich deutlich verbessert. Die AOK Bayern hebt hervor, dass Prüfungsdruck, Arbeitsstress und familiäre Belastungen häufig zu psychischen Problemen beitragen. Viele Betroffene zögern jedoch, Hilfe zu suchen, und das ist bedenklich, denn frühe Hilfe sowie offene Gespräche können entscheidend für eine positive Entwicklung sein.
Annette Lutz von der AOK Bayern betont auch die Notwendigkeit, leicht zugängliche und innovative Angebote für Menschen mit psychischen Erkrankungen zu schaffen. „Wir müssen die Sensibilität aufbringen, um Betroffenen den Zugang zu Hilfe zu erleichtern“, sagt sie. Dank zunehmender öffentlicher Aufmerksamkeit zeigen jüngere Generationen Offenheit, wenn es um das Thema mentale Gesundheit geht.
Die Herausforderung der Einsamkeit
Doch die Herausforderungen unserer Zeit gehen über Depressionen hinaus. Eine aktuelle Studie zeigt, dass Einsamkeit und soziale Isolation ebenfalls einen großen Einfluss auf unsere psychische Gesundheit haben. 43 Prozent der 14- bis 24-Jährigen berichten von Einsamkeit, während nur 16 Prozent der älteren Generationen diese als belastend empfinden. Dies birgt die Gefahr, dass psychische Probleme in der Gesellschaft weiterhin tabuisiert werden.
Ein wichtiges Augenmerk sollten wir auch auf die Geschlechter legen. Männer suchen seltener Hilfe und daher wird bei ihnen oft seltener eine Depression diagnostiziert. Fast 7.500 Männer und rund 2.800 Frauen starben im Jahr 2021 durch Suizid – eine alarmierende Zahl, die Handlungsbedarf aufzeigt. Der sozialpsychiatrische Dienst in Deutschland bietet kostenlose Beratung und Unterstützung für Menschen in seelischen Schwierigkeiten an, und das sollte eine Anlaufstelle für alle Betroffenen sein.
Zusammenfassend zeigt sich, dass am Tag der seelischen Gesundheit nicht nur auf die Zahlen und Statistiken geschaut werden sollte. Es gilt, das Bewusstsein weiterzuentwickeln und Barrieren abzubauen, damit Menschen ermutigt werden, Hilfe zu suchen und offen über ihre Sorgen zu sprechen. Denn am Ende des Tages geht es darum, einander zu unterstützen und die seelische Gesundheit in den Fokus zu rücken.