Vom Zugtraum zum Flop: Mühldorfer Linienstern kämpft ums Überleben!

Vom Zugtraum zum Flop: Mühldorfer Linienstern kämpft ums Überleben!
Mit der Eröffnung des Liniensterns Mühldorf am 30. Mai 1994 begann für den südostbayerischen Raum ein neues Zeitalter des Eisenbahnverkehrs. Staatssekretär Hans Spitzer und viele prominente Gäste waren damals vor Ort. Bis zu 10.000 Besucher bestaunten den neuen Zugbetrieb zwischen Mühldorf und Rosenheim, der frischen Wind in die Bahnlandschaft bringen sollte. Doch heute präsentiert sich der Linienstern in einem anderen Licht, wie innsalzach24.de berichtet. Aktuelle Rankings der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) offenbaren besorgniserregende Werte in der Servicequalität, Pünktlichkeit und den häufigen Zugausfällen.
Besonders in der jüngeren Vergangenheit hat das Bahnhofsmanagement der Südostbayernbahn (SOB) eine negative Bilanz gezogen, mit einem Wert von -7,17 Punkten. Norbert Moy von „Pro Bahn“ führt dies auf mehrere Gründe zurück. Insbesondere vermisst er eine ausreichende Finanzierung und klagt über personelle Engpässe. Auch die veraltete Infrastruktur und ein überalterter Fahrzeugpark belasten die Situation zusätzlich. Trotz dieser Schwierigkeiten haben sich die Fahrgastzahlen seit der Corona-Pandemie erholt. Die Bürger wären bereit, die Bahn zu nutzen, wenn das Angebot zuverlässig ist, so die Hoffnung dieser Verkehrswende.
Der Weg zur Verbesserung
Die Deutsche Bahn (DB) hat die Zeichen der Zeit erkannt und plant umfassende Verbesserungen. Ab 2026 stehen bedeutende Sanierungen auf der Strecke München – Mühldorf an. Dabei werden nicht nur mechanische Stellwerke bis 2027 erneuert, sondern auch Investitionen in Höhe von 36 Millionen Euro in die Infrastruktur der Südostbayernbahn getätigt. Schrittweise soll der veraltete Fahrzeugpark modernisiert werden, um vor allem die alte BR 628-Flotte abzulösen. Für die Stadt Mühldorf ist das ein Lichtblick, insbesondere im Hinblick auf die vor kurzem angekündigte Erweiterung der Werkstatt, um Fahrzeugstörungen zu reduzieren, wie bayern.de betont.
Ein neuer Verkehrsvertrag wurde zwischen dem Freistaat Bayern und der Südostbayernbahn unterzeichnet, der 2024 beginnt und bis 2035 gültig ist. Er umfasst alle nicht elektrifizierten Strecken in Südostbayern, einschließlich der Gäubodenbahn Bogen – Straubing – Neufahrn. Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter unterstreicht die Zusammenführung von Kontinuität und Innovationsbereitschaft der SOB. Diese Maßnahmen gelten als der letzte bedeutende Diesel-Vertrag, da in Zukunft verstärkt auf Elektrifizierung gesetzt werden soll.
Nachhaltige Mobilität im Fokus
Bereits ab Dezember 2026 sollen auf der Linie RB 42 Mühldorf – Burghausen barrierefreie Wasserstoff-Neufahrzeuge von Siemens eingesetzt werden. Eine erfolgreiche Testfahrt mit einem Prototyp hat bereits in Bayerisch-Schwaben stattgefunden. Diese Entwicklung verspricht nicht nur umweltfreundlichen, sondern auch barrierefreien Reiseverkehr, was einen Quantensprung für die Mobilität darstellt. Eine Untersuchung zeigt, dass finden sich in dem neuen Vertrag zusätzliche Züge zu Stoßzeiten und verschiedene alternatives Verkehrskonzepte während der Bauphasen, um die Servicequalität zu steigern.
Die DB hat vor, auch in weiteren Bereichen aktiv zu werden. Ab 2026 startet die Generalsanierung von 40 stark belasteten Strecken in Bayern, wobei unter anderem modernisierte Verkehrsstationen und verbesserte Wegeleitsysteme geplant sind. Die Notwendigkeit dieser Maßnahmen wird von Klaus-Dieter Josel, dem DB-Konzernbevollmächtigten für Bayern, betont. Er sieht die umfassenden Sanierungen als Schritt zu einem leistungsfähigen und digitalen Bahnnetz, das den zukünftigen Anforderungen gewachsen ist. deutschebahn.com hebt hervor, dass die komplette Erneuerung der Infrastruktur ein zentrales Ziel dieser Initiative ist.
In Summe lässt sich sagen, dass trotz der Herausforderungen, vor denen der Linienstern Mühldorf steht, immense Anstrengungen unternommen werden, um die Situation zu verbessern und den Bürgern zuverlässigeren Bahnverkehr zu bieten.