Geiselnahme in München: Der tödliche Banküberfall von 1971!

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Am 4. August 1971 überfiel Dimitri Todorov mit Komplizen eine Bank in München, nahm Geiseln und führte zu einem dramatischen Polizeieinsatz.

Am 4. August 1971 überfiel Dimitri Todorov mit Komplizen eine Bank in München, nahm Geiseln und führte zu einem dramatischen Polizeieinsatz.
Am 4. August 1971 überfiel Dimitri Todorov mit Komplizen eine Bank in München, nahm Geiseln und führte zu einem dramatischen Polizeieinsatz.

Geiselnahme in München: Der tödliche Banküberfall von 1971!

Am 4. August 1971 überfiel eine Gruppe von Bankräubern die Deutsche Bank in der Prinzregentenstraße in München und sorgte für einen Skandal, der die Nation in Atem hielt. Zwei maskierte Männer, Dimitri Todorov und Hans Georg Rammelmayr, betraten die Bank und nahmen insgesamt 18 Geiseln, darunter Kassierer Ludwig Kelnhofer, der sich auf einen wichtigen Arzttermin vorbereitete. Die Täter forderten zwei Millionen Deutsche Mark und ein schnelles Fluchtfahrzeug, wobei sie ihre Geiseln als menschliche Schutzschilde einsetzten. Nach Angaben von ZDF war die Polizei auf diese Art von Geiselnahme völlig unvorbereitet.

In den Stunden der Geiselnahme sammelten sich etwa 5000 Schaulustige vor der Bank, die das spektakuläre Geschehen teilweise ungeschützt beobachteten. Um die Lage zu beruhigen, wurden den Geiseln Sekt angeboten, während die Stimmung schwankte zwischen Angst und vager Hoffnung. Offenbar gab es in der Pionierzeit solcher Einsätze noch viele organisatorische Probleme. Es fehlte an Erfahrung, und es mussten improvisierte Einsatzzentralen eingerichtet werden. Die Kommunikation zwischen den Einsatzkräften war holprig, und die Entscheidungsträger, darunter der Oberstaatsanwalt Erich Sechser, mussten die Taktik am laufenden Band ändern. Franz Josef Strauß und Innenstaatssekretär Erich Kiesl beobachteten das Geschehen live aus einem Restaurant und zeigten damit, wie sehr das Land mitfieberte.

Die Eskalation der Situation

Als es kurz vor Mitternacht zu einer Eskalation kam und das Fluchtfahrzeug bereitgestellt wurde, nahm die Tragödie ihren Lauf. Rammelmayr verließ die Bank mit einer Geisel, während Polizisten in einer kritischen Entscheidung das Feuer eröffneten. Rammelmayr wurde tödlich getroffen, und seine Geisel, Ingrid Reppel, starb trotz einer Notoperation. Todorov hingegen blieb mit den restlichen Geiseln in der Bank und wurde schließlich festgenommen, als die Einsatzkräfte die Räumlichkeiten erstürmten. Der Vorfall führte dazu, dass in Deutschland neue Gesetze für erpresserischen Menschenraub und Geiselnahme eingeführt wurden, und es wurden spezielle Einsatzkommandos, die SEKs, gegründet, um in Zukunft besser vorbereitet zu sein.

Im gesamten Land hinterließ der Überfall einen bleibenden Eindruck, und die Ereignisse wurden 2025 in der Dokumentation „XY history“ aufgearbeitet. Moderator Sven Voss interviewte dazu die ehemalige Geisel Ludwig Kelnhofer und seine Frau, die Einblick in die dramatischen Stunden gab. Für Todorov endete die Zeit im Gefängnis nach 22 Jahren mit einer vorzeitigen Entlassung. Er wurde wegen räuberischer Erpressung, fünffachen versuchten Mordes und Freiheitsberaubung zu lebenslanger Haft verurteilt, was die Schwere seiner Taten unterstreicht, und lieferte einen abschreckenden Eindruck über die Gefahren des Verbrechens.

Die Entwicklung der Geiselnahmen in Deutschland

In Anbetracht aktueller Statistiken vom Bundeskriminalamt ist die Thematik der Geiselnahmen weiterhin hochaktuell. Von 2014 bis 2024 haben sich diese Vorfälle in Deutschland stark verändert. Statista meldet in einer Studie, dass die Zahl der polizeilich erfassten Geiselnahmen signifikante Schwankungen aufweist. Das Bewusstsein für diese schwerwiegenden Straftaten hat zugenommen, und mit den Geschehnissen von 1971 als einem Wendepunkt wird die Entwicklung in dieser Form weiterhin aufmerksam verfolgt.

So bleibt der Banküberfall von München nicht nur in der Geschichte der deutschen Kriminalität ein markantes Ereignis, sondern hat auch die Handlung und Vorgehensweise der Polizei nachhaltig beeinflusst. Die Lehren aus diesem Vorfall sind bis heute spürbar.