Seltenheit im Landkreis München: Weißer Fuchs unter Tierschützern umstritten!

Ein seltener weißer Rotfuchs im Landkreis München erregt Aufsehen. Tierschützer fordern Schutz vor der Jagd und kritisieren die Fuchsjagd.

Ein seltener weißer Rotfuchs im Landkreis München erregt Aufsehen. Tierschützer fordern Schutz vor der Jagd und kritisieren die Fuchsjagd.
Ein seltener weißer Rotfuchs im Landkreis München erregt Aufsehen. Tierschützer fordern Schutz vor der Jagd und kritisieren die Fuchsjagd.

Seltenheit im Landkreis München: Weißer Fuchs unter Tierschützern umstritten!

Ein seltener Schatz im Landkreis München

Ein weißer Rotfuchs sorgt derzeit für Aufregung im Landkreis München. Ende Juli hat der Naturfotograf Dominik Reigl das außergewöhnliche Tier fotografiert. Seine Endstadion in der Nähe eines Maisfeldes weckt nicht nur Faszination, sondern auch Besorgnis. Tierschützer von der Organisation Peta fordern, dass der Fuchs nicht zur Jagdbeute wird. Sie befürchten, dass Jäger in der Region ein Auge auf das seltene Tier werfen könnten, da Tiere mit außergewöhnlichem Aussehen besonders begehrt sind. Peter Höffken, Fachreferent von Peta, berichtet, dass diese Art von Fuchs aufgrund seines ungewöhnlichen Gens, das für Leuzismus verantwortlich ist, eine Zielscheibe darstellen könnte.

Doch was macht diesen weiß gefärbten Fuchs so besonders? Der Gendefekt führt zu einer vollständigen Pigmentstörung, die bei Füchsen äußerst selten vorkommt. Heinz Sedlmeier, Geschäftsführer des Landesbundes für Vogel- und Naturschutz (LBV) München, hat die Bedeutung des „Weißfuchses“ betont, da solche Tiere eine Seltenheit darstellen. Peta hat daher einen Appell an den Jägerverein München-Land gerichtet, den Weißfuchs und seine Artgenossen zu schonen. Peta kritisiert die Fuchsjagd im Allgemeinen und sieht keinen triftigen Grund für das Töten der Tiere.

Immer wieder geraten Füchse ins Visier der Jäger

In einem breiteren Kontext zeigt sich, dass die Fuchsjagd auch in anderen Teilen Bayerns Gegenstand hitziger Debatten ist. Die Kreisgruppe Füssen des Bayerischen Jagdverbandes veranstaltete kürzlich eine Fuchs- und Raubwildwoche. Diese Veranstaltung stieß auf heftige Kritik von Peta, die den Begriff „sinnlose Tötung“ und ein „Gemetzel“ verwendet, um ihrer Abneigung gegen die Jagd Ausdruck zu verleihen. Jährlich werden in Deutschland etwa 400.000 Füchse durch Hobbyjäger getötet, davon rund 100.000 in Bayern. Diese massiven Eingriffe in die Bestände sind laut Peta sowohl gesundheitlich als auch ökologisch bedenklich.

Die Argumente der Jäger sind dabei nicht von der Hand zu weisen. Jörg Pauly, ein Vertreter der Jägerschaft, weist darauf hin, dass Füchse kaum natürliche Feinde haben. Eine hohe Population kann zur Ausbreitung von Krankheiten wie Staupe oder Räude führen, die sowohl Wild- als auch Haustiere gefährden. Zudem wird die Jagd als notwendige Maßnahme für den Artenschutz angesehen, insbesondere um bodenbrütenden Vögeln zu helfen.

Blick auf die Jagdstatistik

Die Statistiken zur Jagd in Deutschland zeigen einen Rückgang von Fuchsjagden. Der Deutsche Jagdverband hat festgehalten, dass die Jagdstrecken für Füchse abnehmen, auch in Nachbarländern wie der Schweiz, wo der Rückgang über 35 Prozent beträgt. Das könnte darauf hindeuten, dass das Interesse an der Baujagd – eine aufwendige Methode, die spezielle Jagdhunde erfordert – nachlässt.

In den letzten Jahren wird jedoch auch über die öffentliche Wahrnehmung von Jagd und Tierschutz debattiert. Während einige die Jagd als notwendig erachten, gibt es wachsende Stimmen, die die Tötung von Wildtieren in Frage stellen. Die Diskussion wird oft emotional geführt, da die Jagd nicht nur für das Gleichgewicht im Ökosystem, sondern auch für die kulturelle Identität in vielen Regionen von Bedeutung ist.

Mit der Sorge um den weißen Fuchs und den anhaltenden Konflikt zwischen Naturschutz und Jagd hat der Landkreis München erneut ein Thema in den Mittelpunkt gerückt, das viele Menschen bewegt. Es bleibt abzuwarten, ob diese Diskussion dazu führen wird, dass Jäger und Tierschützer neue Wege finden, um zusammenzuarbeiten und den Schutz der Wildtiere zu gewährleisten.