Sichere Derby-Atmosphäre: Polizei lobt Fans von Eintracht und Hannover!
Eintracht Braunschweig und Hannover 96 trafen am 26. Oktober 2025 in einem spannenden Derby aufeinander. Trotz weniger Zwischenfälle verlief der Einsatz der Polizei insgesamt ruhig.

Sichere Derby-Atmosphäre: Polizei lobt Fans von Eintracht und Hannover!
Am 26. Oktober 2025 fand das mit Spannung erwartete Zweitligaspiel zwischen Eintracht Braunschweig und Hannover 96 im Eintracht-Stadion in Braunschweig statt. Die Begegnung, die um 13:30 Uhr angepfiffen wurde, verlief im Großen und Ganzen ruhig, was die Verantwortlichen der Polizeidirektion Braunschweig und der Bundespolizeiinspektion Hannover erfreute. Auch Polizeipräsident Thomas Ring zeigte sich zufrieden und erklärte, dass das Polizeikonzept aufgegangen sei, da viele Fans dem Appell gefolgt sind, friedlich und respektvoll zu sein. Jedoch gab es einige Zwischenfälle, die der schnellen Reaktion der Einsatzkräfte bedurften.
Insgesamt haben die Einsatzkräfte zahlreiche Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Polizeivizepräsident Uwe Lange berichtete von einer geringeren Anzahl an Vorfällen, wie dem Abbrennen von Bengalos. Allerdings wurden nach dem Spiel zwei Angehörige einer Hilfsorganisation durch einen Böllerwurf verletzt, was ein Knalltrauma zur Folge hatte. Auch kleinere Sachbeschädigungen, wie das Herausreißen von Sitzschalen im Gastfanbereich, wurden festgestellt. Der Einsatz wurde von rund 1.700 Gästefans, die mit einem Entlastungszug der Westfalenbahn anreisten, und etwa 1.100 Fans von Eintracht Braunschweig, die ebenfalls über den Hauptbahnhof anreisten, begleitet. Glücklicherweise verlief die Anreise- und Rückreisephase ohne nennenswerte Vorkommnisse.
Die eskalierende Lage im deutschen Fußball
Doch die Situation im deutschen Fußball bleibt angespannt und wirft Fragen auf. In der aktuellen Saison kam es bereits bei 17 Fußballspielen zu Gewalteskalationen zwischen Fans und Polizei. So gab es beispielsweise kritische Vorfälle beim Niedersachsen-Derby in Hannover oder Blockstürme in Frankfurt und St. Pauli, die die Verhältnisse zwischen Ultras und den Sicherheitskräften weiter strapazieren. Oliver Wiebe vom Dachverband der Fanhilfen übt scharfe Kritik an der Polizei und deren eskalierenden Einsätzen seit dem Ende der Corona-Zugangsbeschränkungen, während Fanforscher Harald Lange eine fehlende Kommunikation zwischen Fans und Polizei anmahnt.
Die Forderungen der Fanhilfen werden lauter. Ein Verbot von Pfefferspray im Stadion wird gefordert, ebenso wie eine Kennzeichnungspflicht für Polizisten und die Schaffung einer unabhängigen Beschwerdestelle für Opfer von Polizeigewalt. Laut der aktuellen Datenlage ist die Datei „Gewalttäter Sport“ auf einem Rekordtief mit weniger als 6.000 registrierten Fans, doch die Kritik daran bleibt ungebrochen. Die Auseinandersetzungen, die bei den ersten Spieltagen der Saison stattfanden, wie die zwischen Borussia Dortmund und der Polizei, zeigen, dass hier noch viel Wandel erforderlich ist, um eine friedliche Stadionatmosphäre zu gewährleisten.
Die Herausforderungen für die Zukunft
Ja, die Fußballszene steht vor Herausforderungen, die nicht ignoriert werden können. Jochen Kopelke von der Polizeigewerkschaft weist darauf hin, dass Polizeieinsätze bei Hochrisikospielen unerlässlich sind und die Ursachen für die Unruhe oftmals in den organisierten Strukturen der Fans liegen. Dennoch wird in der Debatte über das Spannungsverhältnis zwischen Fans und Polizei auch immer wieder die Frage aufgeworfen, ob ein Umdenken erforderlich ist, um den Vorteilen einer gelungenen Kommunikation den Vorrang zu geben. Fanhilfen plädieren für ein Miteinander, das sowohl Fans als auch Sicherheitskräfte in den Dialog einbindet.
In Anbetracht der bevorstehenden Europameisterschaft 2024 ist es von großer Bedeutung, die Sicherheitsmaßnahmen und die Kommunikation zwischen Polizei und Fans zu verbessern – damit Fußball wieder das wird, was er sein sollte: ein Spiel, das Menschen vereint.