Xavier Naidoo: Konzerte im Olympiapark trotz Antisemitismus-Vorwürfen?

Xavier Naidoo kündigt Konzerte im Olympiapark München an, während er sich Kritik und Anklagen wegen Antisemitismus gegenübersieht.

Xavier Naidoo kündigt Konzerte im Olympiapark München an, während er sich Kritik und Anklagen wegen Antisemitismus gegenübersieht.
Xavier Naidoo kündigt Konzerte im Olympiapark München an, während er sich Kritik und Anklagen wegen Antisemitismus gegenübersieht.

Xavier Naidoo: Konzerte im Olympiapark trotz Antisemitismus-Vorwürfen?

Im Olympiapark München gibt es tumultartige Diskussionen um die geplanten Konzerte von Xavier Naidoo. Der Musiker, der über die Jahre immer wieder mit seinen umstrittenen Äußerungen in die Schlagzeilen geriet, soll dort am 8. und 9. Januar 2026 auftreten. Doch die Olympiapark GmbH steht unter Druck und hat sich nach massiver Kritik entschieden, sich von Naidoo zu distanzieren. Augsburger Allgemeine berichtet, dass die GmbH in einer Facebook-Ankündigung klarstellt, sich zu Werte wie Vielfalt und Toleranz zu bekennen und antisemitische, rassistische sowie homophobe Äußerungen entschieden abzulehnen.

Doch trotz dieser Distanzierung bleibt eine kritische Frage im Raum: Ist das nicht heuchlerisch? Nutzer auf Social Media werfen der GmbH Scheinheiligkeit und Profitgier vor. Um sich zu rechtfertigen, beruft sich die Olympiapark GmbH auf einen sogenannten „Kontrahierungszwang“, der besagt, dass sie Veranstaltungen nicht ablehnen kann. Dennoch stellt sich vielen die Frage, wieviel Verantwortung ein solcher Veranstaltungsort in der aktuellen Lage übernehmen kann und sollte.

Naidoos umstrittene Vergangenheit

Xavier Naidoo ist kein Unbekannter, wenn es um Kontroversen geht. Der Sänger hat in der Vergangenheit immer wieder mit antisemitischen und verschwörungsideologischen Äußerungen für Aufsehen gesorgt. Ein prägnantes Beispiel ist sein Auftritt bei einer „Reichsbürger“-Versammlung in Berlin, der ihm nicht nur erheblichen öffentlichen Gegenwind, sondern auch rechtliche Schwierigkeiten einbrachte. ZDF berichtet, dass aktuell gegen ihn zwei Verfahren wegen Volksverhetzung am Landgericht Mannheim laufen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, holocaustleugnende und antisemitische Inhalte über einen Telegram-Kanal verbreitet zu haben, was er vehement bestreitet.

Erst im Juli 2023 wurde Naidoo bereits wegen vier Fällen von Volksverhetzung angeklagt, darunter auch Beleidigungen. Die Vorwürfe basieren auf einer Vielzahl von veröffentlichen Texten, eigene Audiobotschaften sowie Verlinkungen zu fremden Inhalten, die laut Anklage ebenfalls antisemitische Botschaften transportieren. Naidoos Rechtsanwälte betonen, dass sie überzeugt sind, dass die Anklagen letztlich nicht zulässig sind.

Der Versuch eines Comebacks

Dennoch kündigte Naidoo vor nicht allzu langer Zeit sein Comeback an, mit ersten Konzerten in Köln, die im Dezember 2023 stattfinden sollen. Auf die eindringliche Frage, wie er sich zu seinen früheren Äußerungen stelle, äußerte sich Naidoo 2022 in einem YouTube-Video und entschuldigte sich für „verstörende Äußerungen“. Er distanzierte sich von Verschwörungstheorien und betonte den Wunsch, ein besserer Mensch zu werden. Kritiker halten diese Entschuldigung jedoch für unglaubwürdig, da Naidoo in der Vergangenheit nicht gerade für Konsistenz in seinen Ansichten bekannt war.

Es bleibt abzuwarten, wie die Diskussion um die geplanten Konzerte in München weitergeht und ob die rechtlichen Herausforderungen, die Naidoo gegenüberstehen, sein Comeback beeinträchtigen werden. Sein Name ist jedenfalls hoch im Kurs, aber aus den unterschiedlichsten Gründen – was die Fans und Kritiker gleichermaßen beschäftigt. Die kommenden Monate versprechen auf jeden Fall spannend zu werden.