Riesiges Hornissen-Nest in Ulm entfernt – Gefahr für Bienen gebannt?
Großes Nest der Asiatischen Hornisse in Neu-Ulm entfernt: Details zur Entdeckung, Entfernung und Gefahren durch invasive Arten.

Riesiges Hornissen-Nest in Ulm entfernt – Gefahr für Bienen gebannt?
In Köln und Umgebung mehren sich die Berichte über die invasive Asiatische Hornisse, die sich auch in anderen deutschen Regionen schnell ausbreitet. Ein aktueller Fall ereignete sich am Ulmer Kuhberg, wo ein beachtliches Nest der Asiatischen Hornisse entdeckt wurde. Die Hobbyimkerin, die das Nest entdeckte, bemerkte es während des Blattfalls der Bäume. Da es unklar war, wie mit dem Nest weiter verfahren werden sollte, schalteten die Behörden ein und ließen am vergangenen Samstag Spezialisten aus Konstanz anrücken, um die Gefahr zu bannen. Die Asiatische Hornisse ist in der Region im Badischen bereits seit längerer Zeit bekannt und macht zunehmend Schlagzeilen, weil ihr Bestand explosionsartig zunimmt, wie Augsburger Allgemeine berichtet.
Diese hornissenartigen Insekten, die ursprünglich aus Südostasien stammen und seit 2004 in Europa nachgewiesen sind, haben mittlerweile auch in Deutschland, insbesondere in Baden-Württemberg, zahlreiche Nester gebildet. Die Zahlen sprechen für sich – in den letzten zwei Jahren hat sich die Entdeckung von Nestern nahezu verdreifacht. Mit 560 gemeldeten Nester im Jahr 2023 und nahezu 1500 im Jahr zuvor, wird immer klarer, dass die Bedrohung für heimische Bestäuber wie Bienen und für die Landwirtschaft ernst zu nehmen ist, wie Zeit Online hervorhebt.
Die Gefahren der Asiatischen Hornisse
Die Asiatische Hornisse ist kleiner als heimische Arten, jedoch keine geringere Bedrohung. Sie frisst nicht nur Honigbienen, sondern auch Früchte, was für Obst- und Weinbauern negative Folgen haben kann. Es wird geschätzt, dass ein großes Nest jährlich etwa 11 kg Insektenbiomasse vertilgt, was die Nahrungsgrundlage für viele nützliche Insekten gefährdet. Aufgrund der aggressiven Verteidigung ihrer Nester ist die Bekämpfung der Hornisse eine Herausforderung: Oft werden Nester zu spät entdeckt, was eine effektive Bekämpfung erschwert.
Die Landesregierung ist sich der Problematik bewusst und versucht, die Ausbreitung durch Meldesysteme und gezielte Entfernung von Nester einzudämmen. Dazu rufen die Behörden die Bürger auf, Fotos von Sichtungen zu machen und diese auf dem LUBW-Portal einzutragen. Die Landesanstalt für Bienenkunde testet außerdem Lebendfallen, bis jetzt jedoch ohne nennenswerte Erfolge. Während sich die Bevölkerung vor einem Hornissenstich fürchtet, bleibt festzuhalten, dass die Asiatische Hornisse für Menschen grundsätzlich nicht gefährlich ist, solange man sich vom Nest fernhält.
Die Situation könnte sich in Zukunft zuspitzen, wenn nicht entschiedene Maßnahmen ergriffen werden. Die steigende Zahl der sichtbaren Nester spricht für ein dringendes Handeln auf allen Ebenen, um die heimischen Ökosysteme zu schützen und den Honigbienenvorrat zu sichern. So steigen nicht nur die Sorgen der Imker, sondern auch die der Obst- und Weinbauern, die auf die Unterstützung der vielfältigen Insekten angewiesen sind.