Lindner-Hotel in Frankfurt insolvent: Was passiert mit 850 Jobs?

Lindner-Hotel in Frankfurt insolvent: Was passiert mit 850 Jobs?
In Frankfurt stehen die Zeichen auf Sturm für das Lindner-Hotel in der Bolongarostraße 100. Die renommierte Hotelkette hat Insolvenz angemeldet, was für die Zukunft des seit fast 30 Jahren in Höchst etablierten Hauses mehr als ungewiss ist. Wer hier ein Zimmer buchen möchte, kann bislang Entwarnung geben: Die Übernachtungen bleiben online buchbar, die Zimmer und Suiten sind nach wie vor verfügbar, wie fr.de berichtet. Doch die Entwicklungen werfen Fragen auf.
Der Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung wurde bereits Ende 2024 beim Amtsgericht Düsseldorf eingereicht. Rund 850 Arbeitsplätze sind damit gefährdet. Die Lindner-Hotels AG, die ein weit verzweigtes Netzwerk von rund 30 Hotels in mehreren europäischen Ländern betreibt, steht vor enormen Herausforderungen. Ein Bruchteil der Kette, die unter dem Label „Me and All Hotels“ firmiert, wurde Mitte 2023 von der Hyatt-Gruppe übernommen und ist nicht von der Insolvenz betroffen, während die restlichen 13 Hotels der Gruppe in Deutschland nach wie vor im Spiel bleiben müssen, wie frankfurtflyer.de anmerkt.
Der Weg zur Insolvenz
Die Ursachen sind vielschichtig. Hohe Verluste von jeweils rund 10 Millionen Euro in den Jahren 2020 und 2021 und teure Pachtverträge mit langen Laufzeiten haben zur finanziellen Notlage geführt. Hinzu kommen die allgemeinen Herausforderungen der Hotel- und Gastronomieszene, die laut merkur.de im Vergleich zu anderen Branchen zwar besser dasteht, jedoch dennoch mit stark steigenden Kosten und einer unsicheren Marktentwicklung zu kämpfen hat.
Insofern ist der strategische Schritt, eine Partnerschaft mit der Hyatt-Gruppe einzugehen, als Versuch zu sehen, der bedrohlichen Lage entgegenzuwirken. Allerdings haben umfassende Renovierungsarbeiten gezeigt, dass die Lindner Hotels nicht den gehobenen Standards der Hyatt-Gruppe entsprachen. Hoffnungen, dass diese Kooperation zu einer nachhaltigen Stabilisierung führt, sind jetzt jedoch umso wackeliger.
Die Zukunft ungewiss
Aktuell gibt es jedoch keinen Grund zur Panik: Eine Lindner-Sprecherin äußert sich positiv über mögliche Lösungen für den Standort und versichert, dass der Betrieb vorerst regulär weiterläuft. Ab dem 1. Juli 2025 wird das Höchster Lindner-Hotel von einem Operations Manager ohne eigenen Direktor geleitet. Gerüchte, das Hotel könnte bereits zum 30. September 2025 schließen, haben sich bislang nicht bewahrheitet, was den Gästen vielleicht einen Hauch von Normalität vermittelt amidst der Unsicherheit.
Die Situation bleibt angespannt, und es bleibt abzuwarten, ob die angekündigten Lösungen tatsächlich greifbar sind. So wie es aussieht, wird der Weg für das Lindner-Hotel in Frankfurt steinig, aber vielleicht nicht unpassierbar. Die nächsten Monate könnten entscheidend dafür sein, wie sich die Lage entwickeln wird. Eines ist jedoch klar: Der Hotelmarkt kämpft stärker denn je mit seinen eigenen Dämonen.