Ulm startet Bürgerinvestitionen: Energiewende und Wohnungsbau boomt!

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Bürger aus Ulm können ab September 2025 in Wohnungsbau und erneuerbare Energien investieren, trotz Risikowarnungen.

Bürger aus Ulm können ab September 2025 in Wohnungsbau und erneuerbare Energien investieren, trotz Risikowarnungen.
Bürger aus Ulm können ab September 2025 in Wohnungsbau und erneuerbare Energien investieren, trotz Risikowarnungen.

Ulm startet Bürgerinvestitionen: Energiewende und Wohnungsbau boomt!

In der Stadt Ulm tut sich etwas Spannendes auf dem Gebiet der Bürgerbeteiligung. Die städtischen Unternehmen SWU (Stadtwerke Ulm) und UWS (Ulm Wohnbau) planen, den Bürgerinnen und Bürgern Anlagemöglichkeiten zu bieten, die direkt in den Wohnungsbau und den Ausbau erneuerbarer Energien investieren. Diese Initiative könnte nicht nur die lokale Wirtschaft ankurbeln, sondern auch einem Großteil der Bevölkerung die Chance geben, von der Energiewende zu profitieren. Laut Tagesschau sollen die Investitionen der SWU rund eine Milliarde Euro in erneuerbare Energien und von der UWS etwa 250 Millionen Euro in den Wohnungsbau umfassen.

Die Idee hinter diesem Vorhaben ist klar: Ulm benötigt zusätzliches Kapital, insbesondere da die Zinsen gestiegen und die staatlichen Fördermittel zurückgegangen sind. Bürgerinnen und Bürger werden die Möglichkeit haben, in Form von Nachrangdarlehen oder Genussrechtskapital zu investieren. Doch Finanzexperte Niels Nauhauser warnt davor, die damit verbundenen Risiken zu unterschätzen. Denn Bürgeranlagen zählen als riskant und im Insolvenzfall stehen sie nachrangig hinter anderen Gläubigern. Ein gewisses Restrisiko bleibt also immer bestehen, auch wenn die Stadt Ulm eventuell Sicherheiten oder Garantien anbieten möchte.

Die Rolle der Bürgerbeteiligung

Die Idee der Bürgerbeteiligung ist nicht neu, sondern gewinnt zunehmend an Bedeutung in der aktuellen Debatte um die Energiewende. Laut Wiwin kann die Einbindung der Bevölkerung dazu beitragen, die Energiewende auf Mikroebene erfolgreich umzusetzen und den Anteil erneuerbarer Energien, der 2024 bereits 60 % des deutschen Strommixes ausmachte, weiter zu steigern. Die Bundesregierung plant, bis 2030 den Anteil auf 80 % zu erhöhen, was nur durch den Bau und die Anbindung von mehr Anlagen möglich ist.

Interessant ist dabei, dass über 85 % der Unternehmen in der Energiebranche auf finanzielle Bürgerbeteiligung setzen, um die Akzeptanz der Energiewende zu steigern. Die Mehrheit der Menschen sieht die Mitwirkung von Privatpersonen als Schlüssel zur Förderung der Akzeptanz an. Die Zusammenarbeit zwischen Kommunen und Anwohnern spielt dabei eine entscheidende Rolle. Bisher haben bereits mehrere Bundesländer Gesetze zur finanziellen Beteiligung an Projekten der Energiewende erlassen.

Die Zukunft der Energiewende

Um die Herausforderungen, die mit der Energiewende verbunden sind, zu meistern, ist es unerlässlich, eine einheitliche Regelung für Bürger- und Kommunalbeteiligung zu schaffen, wie der BDEW betont. Der Ausbau der Windenergie sollte eng mit den Interessen der lokalen Gemeinschaften verknüpft werden. Ein entsprechendes Gesetz in Mecklenburg-Vorpommern zeigt, dass es möglich ist, die lokale Teilhabe zu stärken. Solche Entwicklungen könnten auch in anderen Bundesländern folgen und flächendeckend eine Förderung der Akzeptanz bewirken.

Die Anlagemöglichkeiten der SWU und UWS sind sehr vielversprechend, und es zeigt sich, dass Bürgerbeteiligungen ein wichtiges Instrument in der Energiewende sein können. Finanzbürgermeister Bendel hebt hervor, wie wichtig es ist, lokale Investitionen zu fördern. Die geplanten Möglichkeiten sollen für alle Ulmer Bürger bereits ab wenigen hundert Euro zugänglich sein. Dazu laufen derzeit die letzten Arbeiten an den Einzelheiten. Bleibt abzuwarten, ob und wie diese Pläne die Bürger ansprechen werden und ob sich das gute Händchen der Stadt Ulm auszahlt.