Neues Römerboot begeistert am Altmühlsee: Die Alchmona erobert Flüsse!
Ein neues römisches Transportboot der Uni Erlangen-Nürnberg, die Alchmona rediviva, wird am Altmühlsee getestet.

Neues Römerboot begeistert am Altmühlsee: Die Alchmona erobert Flüsse!
Die Alchmona rediviva, ein neu konzipiertes Transportboot des römischen Typs, hat kürzlich sein Wasserpremiere am Altmühlsee gefeiert. Dieses beeindruckende Gefährt wurde an der Universität Erlangen-Nürnberg entwickelt und geht auf archäologische Funde aus Zwammerdam am Niederrhein zurück. Der Bau des Bootes, das speziell für den Einsatz auf kleinen Flüssen wie der Altmühl konzipiert ist, stellt eine spannende Herausforderung dar, da es keine detaillierten Baupläne aus der Römerzeit gibt, die den Forschenden als Vorlage dienen könnten. Wie BR berichtet, wurde der Rumpf der Alchmona rediviva flach gestaltet, ohne Kiel, und mit rampenartigen Bug- und Heckpartien. Der maximale Tiefgang von 15 Zentimetern ermöglicht es, auch seichte Gewässer zu befahren und somit Materialien wie Getreide und militärische Ausrüstung zu transportieren.
Im Zuge des Baus wurden einige Abschnitte improvisiert, entsprechend den Herausforderungen, die der Nachbau antiker Schiffe mit sich bringt. Die Alchmona ist Teil einer Reihe von Forschungsprojekten der Professur für Alte Geschichte, die sich mit der Rekonstruktion und dem Test alter Schiffsarten beschäftigen. So kehrte das römische Patrouillenboot Danuvina kürzlich von einer dreijährigen Forschungsmission in Südungarn zurück, und das Team plant, die Danuvina alacris im April 2026 erneut auf der Donau einsetzen zu können.
Aktivitäten am Altmühlsee
Der Altmühlsee ist mehr als nur ein Schauplatz für die Schifffahrt der Antike. Am 1. September 2025 fand dort ein starker nachgefragter Römischer Nachmittag statt, der Besucher mit frisch gebackenem römischen Brot und anderen traditionellen Speisen begeisterte. Während dieser Veranstaltung hatten die Gäste die Möglichkeit, aktiv am Rudern auf einem Ruderboot aus circa 100 n. Chr. teilzunehmen. Die entsprechende Seite informiert über die letzten Arbeitsschritte am Boot, wie Kalfatieren und Teeren, die am 23. September abgeschlossen wurden.
Wichtig ist auch der anhaltende Bau eines römischen Reisewagens, der in Kombination mit einem keltischen Wagen für Tests bereitsteht. Diese Bemühungen sind Ausdruck des tiefen Interesses an der antiken Technik und Kultur, was die Region rund um Gunzenhausen und den rätischen Limes nicht nur historisch, sondern auch touristisch aufwertet.
Hintergründe zur antiken Schifffahrt
Die Bedeutung der Seefahrt in der Antike kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Wie Ingenieur.de erläutert, waren die Römer auf Flüsse wie den Rhein und die Donau angewiesen, um Handel zu treiben und militärische Stützpunkte zu versorgen. Die Bauweisen antiker Schiffe variieren, wobei sowohl Klinker- als auch Kraweelbauweisen zum Einsatz kamen. Auch die Entwicklung und Verwendung verschiedener Schiffsarten zeigt, wie durchdacht die Technik des antiken Schiffbaus war, um dem wirtschaftlichen und militärischen Bedarf der damaligen Zeit gerecht zu werden.
Diese rekonstruktionstechnischen Leistungen am Altmühlsee verdeutlichen, wie lebendig das Interesse an der römischen Geschichte ist und wie Lehrende sowie Studierende der Universität Erlangen-Nürnberg vor Ort an der Erforschung und dem Erhalt des Erbes arbeiten. Die Touren und Veranstaltungen am Altmühlsee geben den Menschen die Möglichkeit, nicht nur Geschichte zu lernen, sondern sie aktiv zu erleben.