Proteste vor dem Nürnberger Tiergarten: Aktivisten gegen Pavian-Tötung!

Proteste vor dem Tiergarten Nürnberg: Aktivisten fordern ein Ende der geplanten Tötung von Guinea-Pavianen aus Tierschutzgründen.

Proteste vor dem Tiergarten Nürnberg: Aktivisten fordern ein Ende der geplanten Tötung von Guinea-Pavianen aus Tierschutzgründen.
Proteste vor dem Tiergarten Nürnberg: Aktivisten fordern ein Ende der geplanten Tötung von Guinea-Pavianen aus Tierschutzgründen.

Proteste vor dem Nürnberger Tiergarten: Aktivisten gegen Pavian-Tötung!

Aktuell liegt der Nürnberger Tiergarten im Zentrum hitziger Proteste. Am Dienstagmorgen haben sich sieben Aktivistinnen und Aktivisten vor dem Eingang des Tiergartens kettengeschlossen und halten ein Banner mit der Aufschrift „Encke lass die Affen leben“ hoch. Die direkte Ansprache gilt Dag Encke, dem Direktor des Tiergartens, der die geplante Tötung von bis zu 20 Guinea-Pavianen verantwortet. Diese Tierart gilt als gefährdet und lebt seit über 80 Jahren in der Einrichtung. Die Polizei ist vor Ort und spricht mit den Demonstrierenden, während Besucher den Tiergarten trotz der Proteste betreten können, die Öffnungszeiten bleiben unverändert.

Um das soziale Gefüge der Pavianen zu stabilisieren, hat der Tiergarten erklärt, dass die Tötung notwendig sein könnte, da zurzeit 43 Paviane in einem Gehege leben, das eigentlich für 25 Tiere ausgelegt ist. Diese Zahl ist seit 2011 ein bekanntes Problem für die Stadtpolitik, die damals eine Tierschutzkommission einrichtete. Viele Versuche, die Zahl der Tiere durch Empfängnisverhütung oder Abgabe zu verringern, blieben erfolglos, berichtet BR.

Politische Unterstützung und Kritik

Der Umweltausschuss des Nürnberger Stadtrats hat kürzlich einem möglichen Vorhaben zugestimmt, die Paviane zu töten. Dag Encke äußerte Erleichterung über den politischen Zuspruch und versicherte, dass alle alternativen Lösungen sorgfältig geprüft wurden. Die Stadtverwaltung hat dabei klargestellt, dass sie von einer rechtlichen Grundlage für die Tötung überzeugt ist.

Doch die Proteste nehmen nicht ab. Sechs Tierschutzorganisationen haben sich zusammengeschlossen und appellieren an den Umweltausschuss, die Tötung zu verhindern, da sie gegen das Tierschutzgesetz verstoße. Zudem ist bereits eine Strafanzeige gegen die geplante Tötung in Vorbereitung, wie Süddeutsche berichtet.

Die Situation im Tiergarten

Der Tiergarten verspricht, die Pavian-Population durch die Abschiebung an andere Einrichtungen zu reduzieren. Kontakte zu Einrichtungen in Indien, Großbritannien und auch einem Primatenschutzzentrum in Wales wurden geknüpft, doch viele der Angebote wurden als ungeeignet eingestuft. Die Versuche, die Pavian-Zahl zu regulieren, scheiterten, und die Überbelegung führt zu Konflikten und Verletzungen unter den Tieren. Der Ruf nach alternativen Lösungen, wie einer besseren Haltung oder der Übernahme durch andere Zoos, wird immer lauter.

Dag Encke betont, dass die Haupthürde in der rechtlichen Situation und der Komplexität einer möglichen Abgabe begründet ist. Für die Tierschutzorganisationen bleiben diese Entwicklungen jedoch weiterhin Anlass zum Protest, da die Tötung gesunder Tiere nicht nur moralisch fragwürdig sei, sondern auch gefährliche Präzedenzfälle setzen könne.

Die Diskussion um den Nürnberger Tiergarten und seine Paviane wird die Öffentlichkeit noch eine Zeit lang beschäftigen. Klar ist, dass hierbei sowohl das Wohl der Tiere als auch die rechtlichen Rahmenbedingungen unbedingt beachtet werden müssen.