Rechtsextreme Demo in Nürnberg: 200 Gegendemonstranten stehen auf!

Rechtsextreme Demo in Nürnberg: 200 Gegendemonstranten stehen auf!
In Nürnberg kam es am 12. Juli 2025 zu einer rechtsextremen Demonstration unter dem provokanten Motto „Gegen Pädophilie“. Rund 40 Personen aus dem rechtsextremen Spektrum nahmen an dieser Veranstaltung teil. Zugleich sammelten sich etwa 200 Gegendemonstranten, um ein Zeichen gegen die extremen Positionen zu setzen. Die Polizei war mit einem großen Aufgebot vor Ort, um die beiden Gruppen zu kontrollieren und ein direktes Aufeinandertreffen zu verhindern. Wie T-Online berichtet, begann die rechtsextreme Demo um 15:30 Uhr am Willy-Brandt-Platz und folgte einer festgelegten Route rund um die Wöhrder Wiese.
Die Polizei erklärte, dass es zwar keine größeren Zwischenfälle gegeben habe, jedoch mehrere Ermittlungsverfahren eingeleitet wurden. Dabei richten sich die Ermittlungen gegen Teilnehmer wegen Verdachts auf Volksverhetzung, die Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen sowie Verstöße gegen das Versammlungsgesetz. Ein Haftbefehl wurde gegen einen der Teilnehmer vollstreckt. Veranstalter der Demo war die Gruppierung „Aryan People Resistance“ (APR), die in der Vergangenheit immer wieder mit extremen Ansichten von sich reden machte.
Provokante Rhetorik und deren Folgen
Gekennzeichnet war die Veranstaltung durch das Skandieren extrem rechter Parolen wie „Remigration“ und „Wer Deutschland nicht liebt, soll Deutschland verlassen“. Solche Äußerungen rufen unweigerlich nach einer Reaktion der Zivilgesellschaft. Und die Gegendemonstranten überbrachten diese, indem sie lautstark gegen die rechtsextreme Propaganda protestierten. Zu den prominenten Teilnehmern des Aufmarsches zählte unter anderem Federico Beck, der AfD-Kreisvorsitzende aus Würzburg.
Zusätzlich zu den Vorfällen bei der Demonstration in Nürnberg gibt es Berichte über einen Ordner, der sich in einem Interview mit einem Youtuber rechtsextrem äußerte. Dies führte zur Erhebung von Vorwürfen der Volksverhetzung. Das Video des Interviews liegt der Staatsanwaltschaft zur Prüfung vor, was die Situation weiter verschärfen dürfte. Diese Person war Teil des „Team Menschenrechte“, das aus den Montags-Demos von Gegnern der Corona-Maßnahmen hervorgegangen ist und auch Anhänger verschiedener rechter Gruppen mobilisiert. So verweist Süddeutsche Zeitung auf die steigenden Spannungen, z.B. durch Sitzblockaden von linksextremen und autonomen Gruppierungen, die regelmäßig gegen diese Versammlungen auftreten.
Ein besorgniserregender Trend
Laut dem Verfassungsschutz gibt es insbesondere einen besorgniserregenden Anstieg der Zahlen im rechtsextremistischen Spektrum. So verzeichnete die Statistik für 2024 ein rechtsextremistisches Personenpotenzial von über 50.000, ein Anstieg von fast 10.000 im Vergleich zum Vorjahr. Darüber hinaus sind auch die rechtsextremistischen Straftaten gestiegen und haben einen besorgniserregenden Wert von 37.835 erreicht, wie der Verfassungsschutz dokumentiert. Diese Entwicklung zeigt, dass das Thema Rechtsextremismus in Deutschland weiterhin ernst genommen werden muss und die Zivilgesellschaft gefordert ist, entschlossen dagegen aufzutreten.
Die Ereignisse in Nürnberg sind ein anschauliches Beispiel dafür, wie wichtig es ist, den Dialog aufrechtzuerhalten und sich aktiv für eine offene Gesellschaft einzusetzen. Ob durch Gegendemonstrationen oder öffentliche Diskussionen – Nur durch engagiertes Handeln kann der zunehmenden Radikalisierung erfolgreich entgegengewirkt werden.